Der Bundesliga-Schlager zwischen Rapid Wien und dem LASK endete mit einem Last-Minute-Sieg des Tabellenzweiten. Die Linzer setzten sich in einem intensiven Spiel vor 19.400 Zuschauern im Allianz-Stadion mit 2:1 durch. Marko Raguz, der heute Joao Klauss ersetzt hatte, brachte die Linzer in der 23. Minute per Kopf in Führung. Die Torvorlage kam ausgerechnet von Marvin Potzmann, der erst am Montag von Rapid zum LASK gewechselt war. Unmittelbar nach dem Seitenwechsel bereitete der Ex-Linzer Maximilian Ullmann den Ausgleichstreffer von Philipp Schobesberger vor. In der fünften Minute der Nachspielzeit sorgte Marko Raguz mit seinem zweiten Treffer für den 2:1-Endstand. 

Die Linzer bejubeln in Wien einen knappen 1:0-Erfolg. Foto: Josef Parak

Rapid im 4-2-3-1 - Valerien Ismael verzichtete auf extreme Rotation 

Didi Kühbauer schickte seine Mannschaft in einem 4-2-3-1-System auf den Platz. Im Vergleich zum Auswärtssieg gegen Sturm Graz nahm der Rapid-Coach zwei personelle Umstellungen vor: Dejan Ljubicic ersetzte den verletzten Srdjan Grahovac im zentralen Mittelfeld. Mert Müldür, der gegen Sturm Graz noch in der Startelf gestanden war, wechselte am Dienstag zu Sassuolo Calcio. Aliou Badji gab heute die Solospitze. Thorsten Schick fungierte in der Viererabwehrkette als Rechtsverteidiger. 

Valerien Ismael überraschte und nahm gegenüber dem Heimspiel gegen Brügge nur vier Umstellungen vor. Marvin Potzmann, der erst am Dienstag von Rapid zum LASK gewechselt war, feierte ausgerechnet an seiner alten Wirkungsstätte sein LASK-Debüt. Außerdem rotierten Markus Wostry, Dominik Frieser und Marko Raguz anstelle von Emanuel Pogatetz, Rene Renner, Samuel Tetteh und Joao Klauss (nicht im Kader) in die Anfangsformation der Oberösterreicher. 

Hütteldorfer im Verletzungspech - Raguz köpft LASK in Front 

Rapid startete mit den eigenen Fans im Rücken ("Rekordverdächtig: Rapid-Fans mit spektakulärer Choreo vor Hit gegen LASK!") sehr druckvoll, kam vor allem über die linke Seite mit Ullmann und Fountas zu gefährlichen Aktionen. So richtig in Gefahr kam das LASK-Tor, gehütet von Alexander Schlager, jedoch nicht in Gefahr. Die erste gute Chance fanden jedoch die Gäste aus Linz vor: Raguz kam nach einer Flanke von Ranftl zum Kopfball, den Strebinger mit einer Glanzparade entschärfen konnte (13.). 

Die darauffolgenden Minuten hätten für die Hütteldorfer nicht schlechter verlaufen können: Zunächst musste Thorsten Schick nach einem Zweikampf mit der Trage vom Platz gebracht werden, ehe die Gäste aus Oberösterreich nur wenig später in Führung gingen: Thomas Goiginger setzte sich auf der rechten Seite gegen mehrere Gegenspieler durch und schlug eine Flanke Richtung Potzmann, der auf der linken Seite zu viel Platz hatte und das Leder ebenfalls zur Mitte schlug. Dort stieg Marko Raguz am höchsten und köpfte aus kurzer Distanz ein - 0:1 (23.). 

Marko Raguz köpft den LASK in der 23. Minute in Führung. Foto: Josef Parak

Wenig später gab es die nächste Hiobsbotschaft für die Hausherren: Richard Strebinger musste den Platz verletzungsbedingt verlassen. Für ihn kam - wie schon in der ersten Runde gegen Salzburg - Tobias Knoflach ins Spiel. Die Gäste aus Linz waren nun deutlich besser im Spiel, forcierten ihr gefährliches Umschaltspiel und sorgten stets für Gefahr: Vor dem Anbruch der sieben (!) minütigen Nachspielzeit kam Raguz nach einem wunderbaren Angriff über Michorl, Potzmann und Goiginger im Strafraum zum Abschluss, scheiterte jedoch mit seinem zu zentralen Versuch an Knoflach (42.). Praktisch im Gegenzug rauschte ein Fountas-Hammer knapp am rechten Kreuzeck vorbei (43.). 

Last-Minute-Tor lässt LASK jubeln 

Unmittelbar vor dem Seitenwechsel brannten die Fans auf dem Block West ein Feuerwerk ab. Neben zahlreichen kleinen Raketen zündeten die Fans auch Rauchbomben und bengalische Feuer. Und mitten in den Hütteldorfer Rauch fiel der 1:1-Ausgleich: Der bis dato schwache Badji leitete den Ball ideal weiter in den Lauf von Maximilian Ullmann, der eine Maßflanke ins Zentrum schlug. Dort lauerte Philipp Schobesberger, der den Fuß hinhielt und auf 1:1 stellte (47.). Es entwickelte sich ein intensives Fußballspiel, in dem es hin und her ging. Beide Mannschaften gaben sich mit dem Remis nicht zufrieden und spielten druckvoll nach vorne. Nach einem wunderbaren Doppelpass zwischen Frieser und Raguz kam ersterer halbrechts im Strafraum zu Schuss, setzte diesen jedoch knapp am Tor vorbei (60.).

Verletzungs-Pech: Gleich drei Rapidler mussten verletzt ins Spital gebracht werden. Foto: Josef Parak

Auf der anderen Seite kombinierten sich Murg und Ullmann in die Gefahrenzone, doch die scharfe Hereingabe des Ex-LASK-Spielers war kein Problem für Schlager (64.). Unmittelbar vor der Rapid-Viertelstunde wurde es sehr laut im Allianz-Stadion: Koya Kitagawa, Neo-Stürmer des SK Rapid, kam zu seinem Debüt für die Grün-Weißen. Und der Japaner zeigte in seinen ersten Aktionen gleich seine unglaubliche Schnelligkeit und technische Fertigkeiten. Die Schlussphase gestaltete sich hitzig mit vielen Zweikämpfen in beiden Hälften. Die Schlussphase mussten die Wiener allerdings zu zehnt bestreiten, da Max Hofmann verletzungsbedingt ausscheiden musste.

Die Linzer versuchten diesen Vorteil schnell zu nutzen: Ranftl brachte das Leder von rechts zur Mitte, doch Friesers Kopfball fiel zu zentral aus (88.). In der sechsminütigen Nachspielzeit waren die numerisch überlegenen Linzer die tonangebende Mannschaft und erzielten kurz vor Schluss den entscheidenden Treffer zum 2:1. Holland verlängerte eine Ecke per Kopf Richtung zweite Stange, wo Marko Raguz lauerte und aus kurzer Distanz seinen zweiten Treffer des Spiels erzielte - 1:2 (90.+5). 

Schuss ins Glück: Marko Raguz gelang der später Siegtreffer. Foto: Josef Parak

Stimmen zum Spiel


Quelle: YouTube

 

Tipico Bundesliga, Grunddurchgang, 5. Runde

SK Rapid Wien - LASK 1:2 (0:1)

Allianz-Stadion; 19.400 Zuschauer; SR Ciochirca 

Zum Live-Ticker Rapid Wien gegen LASK

Tore: Schobesberger (47.) bzw. Raguz (23., 90.+5)

Rapid: Strebinger (28./Knoflach) - Schick (17./Auer), Dibon, Hofmann, Ullmann - Ljubicic, Schwab - Fountas, Murg, Schobesberger - Badji (74./Kitagawa)

LASK: A. Schlager - Wostry, Trauner, Wiesinger (63./Pogatetz) - Ranftl, Michorl, Holland, Potzmann (46./Renner) - Frieser, Raguz, Goiginger (56./Tetteh)

Gelbe Karten: Fountas (53.) bzw. Ismael (73./LASK-Trainer; Trinkflasche auf das Feld geworfen), Wostry (78.)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth