Der LASK ist mit einem vollen Erfolg in die Gruppenphase der UEFA Europa League gestartet. Die Linzer Athletiker feierten bei ihrer Europa-League-Premiere einen 1:0-Heimsieg gegen den norwegischen Rekordmeister Rosenborg Trondheim. Den spielentscheidenden Treffer erzielte James Holland in der dritten Minute der Nachspielzeit in der ersten Hälfte. Der Australier verwertete einen Corner von Standardspezialist Peter Michorl zum 1:0-Endstand. 

Foto: Harald Dostal/fodo.media 

Athletiker müssen auf gesperrten Gernot Trauner verzichten 

Die Linzer Athletiker mussten heute bei ihrer Europa-League-Premiere auf Kapitän Gernot Trauner verzichten, der sich im CL-Playoff-Rückspiel gegen Brügge eine Gelb-Rote-Karte eingefangen hatte. Philipp Wiesinger übernahm heute die zentrale Position in der Dreierabwehrkette. Etwas überraschend kam der Startelfeinsatz von Markus Wostry, der für den gesperrten Trauner in die Anfangsformation rotierte. Emanuel Pogatetz, der nach einer Aussprache mit Coach Valerien Ismael zurück in den Kader gekehrt ist, saß heute trotz seiner internationalen Erfahrung nur auf der Bank. 

LASK startet mit drei Topchancen - Führungstreffer fällt praktisch mit dem Pausenpfiff 

Der LASK startete bei prächtiger Europacup-Atmosphäre gewohnt ballsicher und fand nach sieben Minute die erste gefährliche Torchance des Spiels vor: Reinhold Ranftl tankte sich nach feinem Doppelpass mit Thomas Goiginger auf der rechten Seite nach vorne und schlug eine Flanke in den Strafraum, wo Samuel Tetteh das Leder per Direktabnahme über das Tor spitzelte (7.). Die Athletiker waren in der Anfangsphase das klar spielbestimmende Spiel und erarbeiteten sich zwei weitere Top-Möglichkeiten. Zunächst scheiterte Samuel Tetteh, nachdem die Kugel über mehrere Stationen mit dem Ausgangspunkt auf der starken rechten Seite zum Ghanaer gelangt war, an Rosenborg-Goalie Hansen, der blitzschnell reagierte (17.). Eine Minute später ließ der bullige Joao Klauss einen Gegenspieler stehen und zog zielgerichtet in den Strafraum, wo sein Abschluss geblockt werden konnte. Die anschließende Hereingabe von links fand keinen Abnehmer (18.). 

Mit Fortdauer der ersten Halbzeit fand der norwegische Rekordmeister jedoch immer besser in die Partie, was vor allem auch daran lag, dass sich die Linzer Athletiker vereinzelt schwere Abspielfehler leisteten. So auch in der 34. Minute: Jensen nahm nach einem Ballverlust Fahrt auf und flankte das Spielgerät zu Johnsen, der aus gut 18 Metern drüber schoss. Abgesehen von der starken Anfangsphase taten sich die Linzer schwer, in der Offensive Akzente zu setzen. Das dürfte auch Thomas Goiginger aufgefallen sein, der nicht lange fackelte und aus spitzem Winkel aufs Tor feuerte, doch Hanse war mit einer sehenswerten Parade zur Stelle (39.). 

Wenig später musste Valerien Ismael bereits einen Wechsel vornehmen: Für den angeschlagenen Samuel Tetteh kam Dominik Frieser ins Spiel. Es sollte sich allerdings noch etwas tun vor dem Pausenpfiff: Zunächst verpasste der eingewechselte Frieser eine Hereingabe von Renner, ehe ein Norweger den Ball ins Torout beförderte. Den anschließend Corner brachte - na klar - Standardspezialist Peter Michorl ins Zentrum, wo James Holland am höchsten stieg und den Ball mit dem Bauch (!) ins Tor der Norweger beförderte - 1:0 (45.+2). 

Athletiker bringen Führung abgebrüht über die Zeit 

Unmittelbar nach Wiederbeginn fand Joao Klauss eine Riesengelegenheit vor, um die Linzer Athletiker ein Stück näher Richtung Auftaktsieg zu bringen: Der Brasilianer verlängerte einen langen Abstoß von Goalie Schlager per Kopf Richtung Dominik Frieser, der auf der linken Seite sehr viel Platz vorfand und das Leder zurück auf Joao Klauss spielte. Der 22-Jährige kam völlig frei zum Abschluss, lupfte den Ball jedoch kläglich am Tor vorbei (47.). Die Hausherren legten einen ähnlichen Start hin wie in der ersten Halbzeit.

Während der LASK von der ersten Minute an die engagiertere und spielbestimmende Mannschaft war, taten sich die Norweger schwer, sich von der Linzer Umklammerung zu befreien. Der LASK agierte in weiterer Folge clever, lauerte auf Ballverluste des Gegners und versuchte dann, schnell umzuschalten. Und die Hausherren kamen dem zweiten Treffer des Spiels nahe: Dominik Frieser wirbelte auf der linken Seite und versuchte die Hereingabe ins Zentrum, doch sein Versuch konnte gerade noch zur Ecke geblockt werden (75.). In der Schlussphase hatten Joao Klauss und der eingewechselte Marko Raguz den zweiten Treffer auf dem Fuß, brachten die Kugel aber nicht im Tor unter. Letztendlich blieb es allerdings beim knappen 1:0-Erfolg der Linzer. 

UEFA Europa League, Gruppe D, 1. Spieltag 

LASK - Rosenborg Trondheim 1:0 (1:0)

Linzer Stadion; 14.000 Zuschauer; SR Donatas Šimenas (LTU)

Zum Ticker LASK gegen Rosenborg 

Tor: Holland (45.+3)

LASK: A. Schlager - Filipovic, Wiesinger, Wostry - Ranftl, Holland, Michorl, Renner (57./Potzmann) - Goiginger (80./Raguz), Joao Klauss, Tetteh (40./Frieser)

Rosenborg: Hansen - Hedenstad, Reginiussen, Hovland, Meling - Jensen, Lundemo (73./Trondsen), Konradsen (87./Asen) - Söderlund, Johnsen (73./Ceide), Adegbenro

Gelbe Karten: Renner (26.), Filipovic (55.) bzw. Hedenstad (44.), Meling (57.), Hovland (84.)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth