Tabellenschlusslicht Admira Wacker musste sich am 8. Spieltag der Tipico Bundesliga mit einem extrem bitteren 1:1-Remis gegen den SKN St. Pölten begnügen. Die Südstädter lagen im Niederösterreich-Derby bis zur 93. Minute dank des Treffers von Kolja Pusch (23.) mit 1:0 voran. Nach zahlreichen vergebenen Chancen kassierten die Niederösterreicher in der Nachspielzeit einen bitteren Gegentreffer. Issiaka Ouedraogo bestrafte die Admira mit dem späten Gegentreffer. Damit stehen die Panther auch nach der 8. Runde mit null Punkten da. 

Foto: Josef Parak

Beide Trainer reagieren auf jüngstes Debakel 

Admira-Coach Klaus Schmidt krempelte seine Startformation nach der 0:5-Klatsche gegen Rapid auf vier Positionen um. Milos Spasic, Marcus Maier und Dominik Starkl mussten heute vorerst auf der Ersatzbank Platz nehmen. Daniel Toth stand heute nicht im Kader der Admiraner. Dafür rückten Leonardo Lukacevic, Muhammed Saracevic, Roman Kerschbaum und Kolja Pusch in die Anfangsformation der Panther. 

Sein Gegenüber Alexander Schmidt reagierte auf das 0:6-Debakel gegen Altach mit sechs personellen Umstellungen: Thomas Vollnhofer hütete das anstelle des verletzten Christoph Riegler das Tor der Wölfe. Zudem rückten mit Hofbauer, Gartler, Rasner, Schütz und Davies fünf weitere Neue in die Startelf der St. Pöltner. 

Admira dominiert das Niederösterreich-Derby 

Es dauerte nicht einmal eine Minute, ehe das Spielgerät erstmals im Tor landete: Luca Meisl traf nach einer Freistoßhereingabe zum vermeintlichen 0:1, doch der Treffer zählte wegen Abseits zu Recht nicht (1.). Drei Minuten später musste SKN-Keeper Vollnhofer bei einem gefährlichen Schuss von Saracevic eingreifen (4.). 

Wenig Augenblicke später fand der agile Saracevic erneut eine brauchbare Schussmöglichkeit vor, doch sein Abschluss segelte weit über das Tor der Wölfe (8.). Die Admira agierte äußerst geschickt, setzte die Gäste früh unter Druck und war dem ersten Treffer des Spiels deutlich näher: Zunächst scheiterte Paintsil mit einem zu überhasteten Versuch an Vollnhofer (12.), ehe der St. Pölten-Goalie bei einem langgezogenen Freistoß in den Strafraum blitzschnell reagierte und das Leder über die Latte drehte (18.). 

Fünf Minuten später bejubelten die Hausherren den verdienten Führungstreffer: Die Südstädter kombinierten sich über die linke Seite äußerst sehenswert in den Strafraum, wo Hjulmand auf Kolja Pusch querlegte. Der verschaffte sich mit einem feinen Haken eine ideale Schussposition und schob das Leder ins Tor - 1:0 (25.). Während St. Pölten in der Offensive praktisch nicht stattfand, fuhren die Hausherren einen gefährlichen Angriff nach dem anderen. Zunächst setzte Pusch einen Freistoß drüber (35.), ehe ein Hammer von Sinan Bakis nur haarscharf am Tor vorbeisegelte (36.). 

Admira wird eiskalt bestraft 

Alexander Schmidt reagierte auf den harmlosen Offensiv-Auftritt seiner Mannschaft und brachte mit Roope Riski einen frischen Stürmer ins Spiel. Daniel Schütz blieb dafür in der Kabine. Die Anfangsphase der zweiten Hälfte gestaltete sich wesentlich ausgeglichener als weite Teile der ersten 45 Minuten, wenngleich die Admira nennenswertere Torchancen vorfand: Ein langer Einwurf landete über mehrere Stationen bei Morten Hjulmand, dessen Versuch nur haarscharf am Tor vorbeiging (61.).

In der 75. Minute hatte Sinan Bakis die Vorentscheidung auf dem Fuß, scheiterte jedoch an SKN-Keeper Vollnhofer, der den Ball mit dem Fuß ins Torout lenkte. Nachdem Dominik Starkl eine weitere Großchance liegen ließ (87.), wurden die Südstädter für ihre Nachlässigkeit in der Offensive beinhart bestraft: In der dritten Minute der Nachspielzeit setzte sich Issiaka Ouedraogo stark im Sechzehner durch und schob die Kugel eiskalt ins Tor - 1:1 (90.+3.). Was für ein extrem bitterer Moment für eine starke Admira-Mannschaft am heutigen Abend. 

Stimmen zum Spiel

Klaus Schmidt, Trainer FC Flyeralarm Admira: „Wir haben den SKN in der ersten Hälfte klar dominiert, sie konnten kaum atmen und haben sich nur mit Fouls über die Distanz retten können. Zweite Halbzeit ist St. Pölten aufgekommen, hat All-In gespielt und wir waren zum Schluss einfach nicht mehr in der Lage, dem Druck standzuhalten. Und in der 93 Minute bekommst du das Tor. So schnell ist die Geschichte erzählt.“ 

Kolja Pusch, FC Flyeralarm Admira: „Wir haben heute einen Punkt geholt, meiner Meinung nach zwei Punkte zu wenig. Aber es geht weiter. Es tut weh, in der letzten Minute so ein Tor zu bekommen. Aber wenn wir unsere Konterchancen in der zweiten Hälfte besser nutzen, dann machen wir den Sack zu. Aber die Saison ist lang, wir geben uns nicht auf. Man hat heute gesehen, dass wir gut Fußball spielen können. Wir werden versuchen, es auch die nächsten Wochen so auf den Platz zu bringen, dann werden auch die Punkt kommen. Heute tut es aber richtig weh.“

Alexander Schmidt, Trainer SKN St. Pölten: „Erste Halbzeit sind wir hinterhergelaufen. Wir haben dann alles auf eine Karte gesetzt. Die Mannschaft hat sich nicht aufgegeben, hat alles versucht und wurde schlussendlich belohnt. 1:1 – wichtig ist, dass wir nicht verloren haben. Aber ich bin mit dem Spiel nicht zufrieden. Unter dem Strich nehmen wir den Punkt mit und müssen uns für das nächste Spiel neu aufstellen.“

Quelle: Sky

Tipico Bundesliga, Grunddurchgang, 8. Runde

FC Flyeralarm Admira - SKN St. Pölten 1:1 (1:0)

BSFZ-Arena; SR Hameter

Admira gegen St. Pölten im Live-Ticker

Tore: Pusch (23.) bzw. Ouedraogo (90.+3) 

Admira: Leitner - Menig, Schösswendter, Lackner, Lukacevic - Kerschbaum (90./Petlach), Hjulmand - Saracevic (65./Hoffer), Pusch, Paintsil (71./Starkl) - Bakis

St. Pölten: Vollnhofer - Rasner (83./Ouedraogo), Meisl, Luan, Davies - Hofbauer (58./R. Ljubicic), Ambichl - Schütz (46./Riski), Luxbacher, Balic - Gartler 

Gelbe Karten: Hjulmand (89.) bzw. Rasner (20.), Hofbauer (24.), R. Ljubicic (61.), Davies (82.), Luan (84.)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth