In der 2. Runde des UNIQA ÖFB-Cups 19/20 empfing der SK Austria Klagenfurt am heutigen Mittwochabend den SK Puntigamer Sturm Graz. Nach dem 3:3 gegen Mattersburg machte Sturm mit den Ausrastern von Sportchef Günter Kreissl und Trainer Nestor El Maestro negative Schlagzeilen, nun wollten die Blackys gegen den Spitzenreiter der 2. Liga wieder für positive News sorgen. Und dies glückte den Steiern, auch wenn dafür ein hartes Stück Arbeit vonnöten war: Nach 120 Minuten setzten sich die Blackys mit 4:2 nach Verlängerung gegen über weite Strecke zumindest ebenbürtige Klagenfurter durch. Dominguez und Ljubic schossen Sturm in der Verlängerung in die dritte Runde - nach 90 Minuten hatte es 2:2 gestanden.

Röcher bringt Sturm früh in Front - Klagenfurt antwortet kurz vor der Pause

Der Tabellenführer der zweiten Liga startete gut in dieses Match und setzte die Grazer mit hohem Pressing früh unter Druck. Die erste gute Gelegenheit gehörte auch den Violetten, doch Aydin brachte die Kugel nach einer Jaritz-Flanke im zweiten Versuch nicht an Siebenhandl vorbei (4.). Doch zwei Minuten später gingen dann die Blackys mit ihrer ersten Gelegenheit in Front: Ein Despodov-Freistoß aus dem Halbfeld fand den Kopf von Röcher, der die Kugel ins lange Eck bugsierte (7.). Wenig später vergab Kiteishvili per Kopf die Chance auf das 2:0 (9.). In der Folge hatten die El Maestro-Männer weitere Gelegenheiten das Ergebnis zu erhöhen, doch Balaj und Despodov vergaben. Auf der anderen Seite zwang ein Aydin-Distanzschuss Siebenhandl zum Eingreifen, doch letztlich stellte der Abschluss kein großes Problem dar (17.). Deutlich knapper war es ein paar Minuten später, als Jaritz plötzlich im Gäste-Strafraum auftauchte und abzog - Siebenhandl tauchte nach unten und konnte mit einer guten Reaktion den Ausgleich verhindern (23.). Gefährlich blieben die Blackys weiterhin bei Standards: Wieder brachte Despodov einen Freistoß vor die Klagenfurter Kiste, doch dieses Mal köpfte Röcher am Tor vorbei (26.). Die Violetten erarbeiteten sich jetzt mehr Spielanteile, doch meist kamen die Austrianer nicht am Grazer Abwehrverbund vorbei. Auch hinten standen die Klagenfurter jetzt besser - Sturm gelang es jetzt nicht mehr, über Außen für Gefahr zu sorgen. Von einem Klassenunterschied war hier in den ersten 45 Minuten nur sehr sporadisch etwas zu sehen und so glich die Klagenfurter Austria kurz vor dem Pausentee nicht ganz unverdient aus: Aus rund 18 Metern nahm sich Petar Zubak ein Herz und knallte die Kugel mit einem satten Schuss unhaltbar ins lange Eck (44.). Mit einem 1:1-Remis ging es in die Kabinen.

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Foto: Die Sturm-Fans konnten mit ihrer Mannschaft in Klagenfurt über den Aufstieg ins Achtelfinale jubeln.

Zwei Mal vom Punkt: Erst trifft Markoutz, dann gleicht Jantscher aus

Die zweite Hälfte begann mit einem Paukenschlag: Der zur Pause eingewechselte Greil nahm einen Ball außerhalb des Strafraums Volley und zwang Siebenhandl zu einer echten Glanzparade (47.). Die Micheu-Männer blieben giftig und störten die Blackys immer wieder früh und provozierten so den einen oder anderen Ballverlust, in der Offensive blieben die Blackys erstmals harmlos. Im strömenden Regen, der zur zweiten Hälfte einsetzte, entwickelte sich nun ein eher zerfahrenes Spiel. Nach etwas mehr als einer Stunde tauchten dann die Kärntner gefährlich vor dem Sturm-Gehäuse auf, doch Greil ballerte die Kugel aus aussichtsreicher Position drüber (67.). Von hochkarätigen Chancen für Sturm war indes wenig zu sehen, Klagenfurt hatte die Blackys weitestgehend im Griff bzw. die El Maestro-Schützlinge wirkten ideenlos. Die Violetten stellten das etwas bessere Team und belohnten sich eine Viertelstunde vor dem Ende mit dem erstmaligen Führungstreffer: Markoutz wurde im Strafraum von Siebenhandl elfmeterreif gefällt, der Gefoulte trat selber an und besorgte vom Punkt mit einem flachen Schuss in die linke Ecke die 2:1-Führung für die Hausherren (76.). Graz-Coach El Maestro reagierte jetzt und brachte mit Jantscher und Hierländer zwei frische Kräfte. Die Blackys versuchten jetzt, den Druck zu erhöhen, ein Röcher-Kopfball ging jedoch deutlich drüber (82.). Drei Minuten später zeigte Referee Oliver Drachta nach einem Foul an Hierländer dann im Klagenfurter Strafraum auf den Punkt - Jantscher ließ sich diese Gelegenheit nicht nehmen und stellte auf 2:2 (85.). Jetzt waren die Grazer am Drücker - mit Hierländer und Jantscher gelangen den Blackys deutlich mehr Offensivaktionen - doch Pelko war zur Stelle (88.). Auf der anderen Seite dann mit dem Schlusspfiff dann die Riesenchance für Klagenfurt auf das 3:2, doch Steinwender haute die Kugel nach einem Sturm-Abwehrpatzer nur Zentimeter vorbei (90.). Und auch in der Nachspielzeit war die Austria dem Siegtreffer ganz nah - nach einer starken Angriff über links gab Jaritz auf Greil, doch der jagte die Kugel wiederum nur knapp am linken Pfosten vorbei (90.+2). Kurz darauf waren die 90 Minuten Geschichte - und die Teams bereiteten sich für die Verlängerung vor.

Sturm hat den längeren Atem in der Verlängerung - Dominguez und Ljubic schießen Blackys in die nächste Runde

In der Nachspielzeit spielten beide Teams auf Sieg, doch so richtig schaffte es keines der beiden Teams, die Oberhand zu gewinnen. Die Kontrahenten legten viel Einsatzbereitschaft und Lauffreudigkeit an den Tag, doch es waren die Blackys die das bessere Ende in der ersten Hälfte der Verlängerung für sich hatten: In der 100. Minute ließ Austria-Keeper Pelko einen Torschuss nach vorne abklatschen, den Nachschuss konnte Juan Maria Dominguez Lamas zur 3:2-Führung der Blackys verwerten (101.). Nach dem Seitenwechsel versuchten die Klagenfurter noch einmal, eine Schippe draufzupacken, um hier sich hier mit dem 3:3-Ausgleich ins Elfmeterschießen zu retten. Doch diesem Versuch erteilten die Grazer kurz nach Seitenwechsel eine Absage. In der 110. Minute schickte Jantscher Leitgeb in die Tiefe, der legte per Ferserl auf Ljubic ab - 2:4 (111.). Im Anschluss warfen die Micheu-Männer nun alles nach vorne, doch ein guter Jaritz-Freistoß fand keinen Abnehmer (114.). Mit dem 4:2 hatten die Blackys den Klagenfurtern den Zahn gezogen und der Austria gelang es nicht mehr, sich hinter die Grazer Abwehrreihe zu spielen. Nach 120 absolvierten Minuten beendete der Schiedsrichter beim Stand von 2:4 die Partie: Sturm zittert sich in Runde drei, Klagenfurt bleibt nach einem beherzten Auftritt in Zukunft nur die Cup-Zuschauerrolle.

 

SK Austria Klagenfurt - SK Puntigamer Sturm Graz 2:4 n.V. (1:1)

Karawankenblick-Stadion, 1900 Zuseher, SR Mag. Oliver Drachta

Austria Klagenfurt: Pelko, Blomeyer, Jaritz, Aydin (81. Zakany), Markoutz, Zubak (85. Steinwender), Rusek (46. Greil), K. Gkezos, P. Gkezos (92. Pecirep), Hütter, Saravanja

SK Sturm Graz: Siebenhandl, Schrammel, Avlonitis, Sakic, Balaj, Kiteishvili (80. Hierländer), Despodov (79. Jantscher), Dominguez Lamas, Spendlhofer, Röcher (105. Leitgeb), Ljubic (119. Donkor)

Torfolge: 0:1 Thorsten Röcher (7.), 1:1 Petar Zubak (44.), 2:1 Oliver Markoutz (76.), 2:2 Jakob Jantscher (85.), 2:3 Juan Maria Dominguez Lamas (101.), 2:4 Ivan Ljubic (111.)

 

Foto: Richard Purgstaller

Bericht: Pascal Stegemann