Im zehnten Spiel in dieser Bundesliga-Saison hat es endlich mit dem ersten Sieg geklappt: Admira Wacker kann nach dem 3:1-Heimsieg gegen die WSG Swarovski Tirol durchatmen, schiebt sich mit dem Premierensieg in der Saison 2019/20 bis auf einen Punkt an den Tabellenvorletzten St. Pölten heran. Die Niederösterreicher bewiesen gegen den Aufsteiger Moral, kamen nach einem 0:1-Rückstand zurück und gewannen schlussendlich dank zweier Treffer von Sinan Bakis und einem Tor von Kolja Pusch verdient mit 3:1. 

Klaus Schmidt nimmt drei Umstellungen vor

Admira-Trainer Klaus Schmidt baute seine Startelf im Vergleich zur Auswärtsniederlage gegen Sturm Graz auf drei Positionen um. Marco Kadlec, Muhammed Saracevic und Seth Paintsil mussten heute vorerst auf der Ersatzbank Platz nehmen. Dafür rückten Marcus Maier, Emanuel Aiwu und Kolja Pusch in die Startformation der Südstädter. 

Beim Aufsteiger gab es gegenüber dem 2:2-Remis gegen den WAC zwei Veränderungen. Sandro Neurauter und Michael Svoboda spielten anstelle von Ione Cabrera (nicht im Kader) und Florian Mader (Bank) von Beginn an. 

Admira dreht Partie noch vor der Pause 

Die bisherigen Saisonleistungen der Niederösterreicher hatte die eigenen Fans zu einem Stimmungsboykott veranlasst. „Zeigt endlich Herz für 19:05, is dahin ruhen wir“, stand auf einem Transparent geschrieben. Doch obwohl die Admira einen mutigen Start hinlegte, gingen die Gäste aus Tirol in Führung: Christoph Schösswendter zeigte sich ob des scharfen Pressings von Grgic beeindruckt und fabrizierte einen fatalen Ballverlust. Felix Adjei schaltete am schnellsten, flankte den Ball von links umgehend ins Zentrum, wo sein ghanaischer Landsmann Kelvin Yeboah aus kürzester Distanz auf 0:1 stellte (11.). Die Antwort des Tabellenletzten folgte allerdings prompt: Schösswendter leitete einen Freistoßball von Pusch per Kopf weiter Richtung Strafraum, wo sich Sinan Bakis im Luftduell gegen … durchsetzte und den Ball platziert ins linke Eck köpfelte - 1:1 (18.). Kurz zuvor hatte Florian Rieder die große Chance auf das 0:2 liegen gelassen, scheiterte völlig freistehend an Leitner (17.).

Es entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, in der die Admira jedoch stets den etwas gefährlicheren Eindruck vermittelte. In der 37. Minute stellte Sinan Bakis mit seinem zweiten Treffer in diesem Spiel auf 2:1. Lukacevic spielte zu Kerschbaum, der Sinan Bakis in Position brachte. Der Admira-Stürmer ließ die passiven Hager, Gugganig und Neurauter sehr alt aussehen und brachte das Leder mit einem Spitzschuss Richtung WSG-Tor. Auch Torwart Ferdinand Oswald, der in den letzten Wochen überragende Leistungen gezeigt hat, sah nicht gut aus und musste den Flachschuss des Deutsch-Türken passieren lassen - 2:1 (37.). Kurz vor der Pause erhöhten die Hausherren gar auf 3:1. Bakis verlängerte einen Freistoß aus der eigenen Hälfte in den Lauf von Kolja Pusch, der sich an Oswald vorbeitankte und das Spielgerät im verwaisten Tor versenkte (42.).

Admira bringt ersten Saisonsieg über die Zeit 

Gästecoach Thomas Silberberger reagierte zur Pause gleich doppelt, brachte mit Sebastian Santin und Clemens Walch zwei frische Kräfte für die zweiten 45 Minuten. So richtig fruchten wollten die getätigten Umstellungen allerdings nicht, vor allem, weil die Admira weiterhin giftig agierte und stets Gefahr erzeugen konnte. In der 55. Minute bejubelte der Aufsteiger hingegen den vermeintlichen Anschlusstreffer zum 2:3, doch Referee Eisner hatte zuvor ein Foulspiel des vermeintlichen Torschützen Stefan Hager erkannt. Eine strittige Szene, da Fabian Menig sehr leicht zu Bode gegangen war (55.).

Die Tiroler steckten nicht auf und hatten weitere zehn Minuten später eine weitere Topchance: Aus dem Nichts gelangte der Ball mit Glück vor die Füße des eingewechselten Santin, der von Admira-Keeper Leitner noch entscheidend gestört werden konnte (66.). Der Aufsteiger warf in der Schlussphase zwar alles nach vorne, gefährden konnte die Mannen von Thomas Silberberger die Admiraner allerdings nicht wirklich. Somit bejubelten die Panther den langersehnten ersten Sieg in dieser Saison. 

Stimmen zum Spiel

Klaus Schmidt, Trainer FC Flyeralarm Admira über die Wichtigkeit des Sieges: „Gegen St. Pölten waren wir sehr, sehr nahe dran, einen Dreier zu schreiben. Wir sind dann nach Graz gefahren, da haben sie uns abgewatscht. Dass man dann wieder aufsteht und Moral zeigt, das spricht für die Mannschaft und das macht uns heute natürlich einen schönen Abend. Ich bin stolz auf die Mannschaft. Wir sind nach dem 0:1-Rückstand sofort mit dem Freistoßtor wieder zurückgekommen. Danach hat uns Wattens-Tormann Oswald ein Geschenk gemacht, wir haben 2:1 geführt und dann haben die Buben das Leuchten in den Augen bekommen. Wir haben dann die Partie bis zur Pause sehr gut dominiert und konnten das Spiel mit dem 3:1 aus der erste Halbzeit nach Hause spielen. Das war nichts ruhmreiches, das war nichts glorreiches, aber es war ein Dreier und das tut uns gut.“

Andreas Leitner, FC Flyeralarm Admira: „Direkt nach dem Spiel ist es gar nicht so zu beschreiben, was da für eine Last runterfällt. Es ist einfach wunderschön jetzt jeden endlich mal mit einem lachenden Gesicht und nicht mit den hängenden Köpfen zu sehen. Das ist wirklich Gold wert.“

Thomas Silberberger, Trainer WSG Swarovski Tirol: „Der Auftakt war verheißungsvoll. Danach haben wir sehr, sehr viel dazu beigetragen, dass die Admira zur Pause mit 3:1 führt. Die Tore waren billig bis billiger. Die dürfen wir so nicht kriegen. Fakt ist: Ein, zwei Schlüsselmoment sind nicht so auf unserer Seite gewesen. (...) Es geht jetzt nicht die Welt deswegen unter. Wir haben neun Punkte. Heute war die Admira cleverer, wir haben sie auch stark gemacht. Deswegen hat die Admira aufgrund der ersten Hälfte auch verdient gewonnen.“

Quelle: Sky

Tipico Bundesliga, Grunddurchgang, 10. Runde

FC Flyeralarm Admira - WSG Swarovski Tirol 3:1 (3:1)

BSFZ-Arena, Südstadt; 1.711 Zuschauer; SR Eisner 

Zum Live-Ticker Admira Wacker gegen WSG Tirol

Tore: Bakis (18., 37.), Pusch (42.) bzw. Yeboah (11.)

Admira: Leitner - Menig, Schösswendter, Aiwu, Lukacevic - Lackner - Maier (81./Kadlec), Kerschbaum, Hjulmand, Pusch (90./Paintsil) - Bakis (78./Hoffer)

WSG Tirol: Oswald - Neurauter, Hager, Gugganig (73./Toplitsch) - Gölles (46./Santin), Svoboda, Grgic, Adjei - Rieder (46./Walch) - Dedic, Yeboah 

Gelbe Karten: Lukacevic (70.) bzw. Yeboah (41.), Rieder (45.), Gugganig (48.)

 

Fotos: Josef Parak

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth