Der LASK hat seinen Negativlauf in der heimischen Raiffeisen-Arena eindrucksvoll beendet und den ersten Heimerfolg seit der ersten Bundesliga-Runde eingefahren. Die Linzer fertigten am Samstagnachmittag den SV Mattersburg in einer turbulenten Partie mit 7:2 ab. Während die Burgenländer in der ersten Halbzeit noch gut mithalten konnten und zur Pause "nur" mit 2:3 zurück lagen, fackelten die Athletiker in der zweiten Halbzeit ein Torfeuerwerk ab. Letztendlich durfte sich der LASK über eine bemerkenswerte Premiere freuen, denn sieben Bundesliga-Tore in einem Spiel haben die Oberösterreicher in der Vereinsgeschichte noch nie erzielt. 

Foto: Harald Dostal/fodo.media

Florian Hart feiert Startelf-Comeback

LASK-Coach Valerien Ismael schickte seine Mannschaft in der altbewährten 3-4-3-Grundordnung auf den Platz. Personell wechselte der gebürtige Strassburger im Vergleich zum Hartberg-Spiel vor zwei Wochen zwei Mal. Petar Filipovic, der in Hartberg wegen einer Verletzung gefehlt hatte, kehrte zurück in die Startelf des Vizemeister. Emanuel Pogatetz, der ihn zuletzt ersetzt hatte, stand heute nicht im Kader der Athletiker. Außerdem spielte der Ex-Mattersburger Rene Renner anstelle von Marvin Potzmann (Ersatzbank) von Beginn an. 

Bei den Gästen aus dem Burgenland gab es gegenüber der Heimniederlage gegen Rapid nur eine Umstellung. Der gebürtige Linzer und Ex-LASK-Spieler Florian Hart stand erstmals seit dem 25. Mai dieses Jahres wieder in der Startelf des SVM. Michael Lercher musste vorerst auf der Bank Platz nehmen. 

5 Tore in den ersten 38 Minuten: Turbulente erste Halbzeit in Pasching

Die Gäste aus Mattersburg starteten höchst motiviert und mit viel Elan in die ersten Minuten. Mattersburg attackierte früh und zwang die Hausherren zu Ballverlusten. Einer dieser Fehler der Athletiker führte zum schnellen Führungstreffer des SVM: Reinhold Ranftl verlor auf Höhe der Mittellinie den Ball, ehe dieser beim völlig blanken Andreas Gruber landete. Der 24-Jährige zog aus halbrechter Position im Strafraum ab und zirkelte das Leder überlegt ins lange Eck - 0:1 (5.). Es war bereits das siebente Saisontor für Mattersburgs gefährlichsten Torschützen in dieser Saison. Die Antwort der Hausherren folgte jedoch prompt: Standardspezialist Peter Michorl brachte einen Freistoß von links hoch in den Strafraum, wo sich Kapitän Gernot Trauner im Luftzweikampf mit Gruber durchsetzte und zum 1:1 einköpfelte (10.).

In der Folge gestaltete sich das Spiel durchaus ausgeglichen mit Torchancen auf beiden Seiten. Während Patrick Bürger auf der einen mit einem Volley an LASK-Keeper Schlager scheiterte (21.), machte es Thomas Goiginger auf der anderen Seite besser: Dominik Frieser brachte den Ball von der linken Seite in den Strafraum, wo Malic unfreiwillig auf Goiginger weiterleitete: Der frischgebackene Bruno-Gewinner (Aufsteiger der Saison) dribbelte ins Strafraumzentrum und schloss überlegt ins rechte Eck ab - 2:1 (24.).

Und das muntere Scheibenschießen in der Raiffeisen fand seine Fortsetzung: Andreas Gruber brachte einen Freistoß von rechts in den Strafraum, wo Trauner einen Schuss von Erhardt blocken konnte. Der Ball landete jedoch genau vor den Füßen des aufgerückten Nedeljko Malic, der aus kürzester Distanz staubtrocken zum 2:2 einschoss (34.). Vier Minuten später klingelte es erneut in Pasching: Nachdem Goiginger gleich an mehreren Mattersburger Beinen gescheitert war, landete das Spielgerät beim völlig freien Reinhold Ranftl, der aus halbrechter Position im Strafraum abzog und das Leder ins kurze Eck jagte - 3:2 (38.). 

Ex-LASKler Florian Hart im Zweikampf mit James Holland. Foto: Uwe Winter

LASK fertigt Mattersburg ab - Raguz gelingt Traumtor 

Und die zweite Hälfte begann so, wie die erste aufgehört hatte. Beide Mannschaften agierten sehr engagiert mit viel Zug nach vorne. Petar Filipovic hebelte mit einem feinen Zuspiel aus dem Mittelfeld die gesamte Hintermannschaft der Burgenländer aus. Stürmer Marko Raguz konnte die Situation jedoch nicht nutzen und traf nur das Außennetz (51.).

Mittlerweile hatten die Linzer die Partie gut im Griff: Und nach etwas mehr als einer Stunde erhöhten die Athletiker auf 4:2. James Holland tankte sich stark durch das Mittelfeld und bediente mit einem klugen Pass Frieser, der den Ball umgehend auf Raguz querlegte. Der gebürtige Eferdinger ließ sich von seinem Stolperer nicht irritieren, gaberlte sich den Ball selbst auf und verwertete im Sitzen per Fallrückzieher zum 4:2 (64.). Ein unfassbares Tor des 21-Jährigen.

Kurz darauf machten die Hausherren in Person von Thomas Goiginger alles klar: Der eingewechselte Potzmann setzte den erneut brilliant aufspielenden Goiginger in Szene, der das Leder sehenswert an Kuster vorbei ins Tor spitzelte - 5:2 (70.). Doch für den SV Mattersburg kam es noch dicker: Zunächst schnürte Ranftl nach Haudum-Vorlage den Doppelpack - 6:2 (74.), ehe der für Goiginger eingewechselte Samuel Tetteh an Kuster vorbeidribbelte und das Leder zum 7:2-Endstand ins Tor bugsierte (79.).

Patrick Salomon (hier im Zweikampf mit Ex-Kollege Renner) hatte nach dem Debakel einiges zu sagen. Foto: Uwe Winter

Stimmen zum Spiel

Marko Raguz über sein Sensations-Tor zum 4:2: "Ich muss dem Dominik Frieser ein Kompliment aussprechen. Er legt sehr uneigennützig zu mir rüber. Der Verteidiger schließt sehr gut, dadurch bin ich nicht gut zum Ball gekommen. Dann schupf ich mir den Ball quasi im Liegen auf und hau ihn im Sitzen ins Tor. Es war instinktiv gemacht und ich freue mich natürlich, dass das ein super Tor ist." 

Thomas Goiginger über die Wichtigkeit des Sieges: "Es ist immer wieder eine Belohnung für meine Leistungen. Ich fühle mich in den letzten Wochen sehr gut. Es tut schon sehr gut, wenn die Effizienz passt. Wir sind sehr stolz, dass wir das so gemacht haben. Ich habe gehört, dass es der höchste Sieg des LASK in der Vereinsgeschichte war - das passiert auch nicht alle Tage." 

Patrick Salomon über die herbe Niederlage: "Wir haben einfach nicht die Qualität, dass wir Spiele gewinnen. Gefühlt schießen wir in jeder Partie ein bis zwei Tore und bekommen aber gefühlt zehn. Es ist einfach viel zu wenig und zu schwach. Meiner Meinung nach auf Dauer nicht bundesligatauglich. Dann geht’s halt 7:2 in Linz aus."

Andreas Gruber zum Spiel: "Ich muss der Mannschaft ein Kompliment aussprechen. In der ersten Halbzeit waren wir sehr gut eingestellt. Wir haben den LASK eigentlich keine Luft gelassen. Keine Ahnung was nach der Pause los war. Ein paar haben nach dem 4:2 einfach abgeschalten - das darf nicht passieren. Wir müssten da fokussiert weiterspielen und vorne drauf bleiben, so wie wir es in der ersten Halbzeit gemacht haben. Wir müssen uns zusammensetzen und schauen, dass wir dieses Fehler nächste Woche nicht noch einmal machen."

Statements gegenüber Ligaportal-Reporter Herbert Pumann 

Tipico Bundesliga, Grunddurchgang, 11. Runde

LASK - SV Mattersburg 7:2 (3:2)

Raiffeisen-Arena; 5.400 Zuschauer; SR Heiß

Zum Live-Ticker LASK gegen Mattersburg

Tore: Trauner (10.), Goiginger (24., 70.), Ranftl (38., 74.), Raguz (64.), Tetteh (79.) bzw. Gruber (6.), Malic (34.)

LASK: A. Schlager - Wiesinger, Trauner, Filipovic - Ranftl, Holland (65./Potzmann), Michorl, Renner (69./Haudum) - Goiginger (72./Tetteh), Raguz, Frieser

Mattersburg: Kuster - Salomon, Malic, Rath, Hart - Jano - Gruber, Erhardt, Kuen (78./Mahrer), Halper (61./Kvasina) - Bürger (68./Olatunji)

Gelbe Karten: Kuen (14.), Erhardt (27.), Halper (29.)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth