Mit der SV Ried hatte der SV Scholz Grödig am 15. Bundesliga-Spieltag einen sich im Aufwind befindenden Gegner in der Heimarena zu Gast. Die Rieder konnten sich mit einem 1:0 Sieg gegen die Überraschungsmannschaft der Saison, dem WAC, etwas Luft im Tabellenkeller verschaffen. Coach Oliver Glasner lobt die hervorragende Trainingseinstellung seiner Mannschaft und zeigt sich mit der aktuellen Defensivperformance zufrieden.

Die Salzburger müssen den heutigen Gegner aber keineswegs fürchten, zu gut sind sie aktuell in Form. Aus den letzten drei Spielen konnten sieben Punkte geholt werden. Besonders Yordy Reyna glänzte mit Toren und Vorlagen.

 

Ereignisarme erste Hälfte

Die Zuseher bekamen wenig Spannendes in den ersten 45 Minuten serviert. Das Spiel war geprägt von zahlreichen Fehlpässen, sämtliche Spielzüge wurden zu ausrechenbar vorgeführt, sodass der Gegner meist wenige Probleme hatte den Ball, noch bevor er überhaupt in die Gefahrenzone gekommen ist, zu entschärfen und den Gegenangriff einzuleiten. Das Problem war nur, dass sich diese Szenen im Gegenzug dann meist wiederholten.

 

Grödig ohne richtigen Torschuss

Man durfte sich zwischenzeitlich die Frage stellen, welche Ambitionen die Gastgeber im heutigen Spiel verfolgten. Vom Selbstvertrauen vergangener Spiele war nichts gesehen. Yordy Reyna wurde von den Gästen gut bewacht, die restlichen Offensivkräfte konnten den Peruaner kaum unterstützen. So war es nur logisch, dass Grödig zu keiner wirklich gefährlichen Aktion in der ersten Hälfte kam.

Auch die Rieder hatten ihre Probleme gut strukturierte Offensivspielzüge auf den Platz zu bringen. Symptomatisch, dass auch sie nur durch Distanzschüsse gefährlich wurden. Den gefährlichsten feuerte Ziegl nach einem indirekten Freistoß ab – der Ball verfehlte nur knapp das Tor.

So ging eine ereignisarme Halbzeit mit dem Pausenstand von 0:0 zu Ende.

 

Marginale Verbesserung nach der Pause

Die ersten fünf Minuten der zweiten Hälfte schlossen nahtlos an den langweiligen Kick der ersten Halbzeit an.

Zumindest kam im Anschluss etwas Spielkultur auf. Ried hatte durch Thomalla (50.) und Ziegl (60.) erste gute Gelegenheiten.

Im Anschluss schlief die Partie wieder völlig ein und präsentierte sich wenig interessant. Nach knapp 70 Minuten hatten beide Trainer genug gesehen. Sowohl Baur als auch Glasner zogen die Reißleine und brachten neue Spieler in die Begegnung. Besonders die Einwechslung von Perstaller sollte sich für die Rieder noch bezahlt machen.

 

Rote Karte entzündet das Spielfeuer

Nach einem unnötigen Tritt von Strobl gegen Lainer nahm die Partie noch einmal Fahrt auf, da Dominik Ouschan sofort die rote Karte zückte. Damit mussten die Hausherren gute zehn Minuten mit einem Mann weniger auskommen.

Dies gelang allerdings keine zwei Minuten lang. Nach einem guten Ballgewinn nützten die Rieder die Überzahlsituation gut aus, schalteten exzellent um. Ziegl erkannte die Situation, spielte ideal in den freien Raum, in den Perstaller gestartet war. Dieser nimmt sich den Ball mit, läuft auf Stankovic zu und lässt diesem keine Chance.

Im Anschuss verteidigten die Rieder ihren Vorsprung souverän, die Hausherren aus Grödig konnten nicht mehr zusetzen.

 

Die Stimmen zum Spiel:

Julius Perstaller(Spieler Ried): "Wir waren gut im Spiel, aber es ist uns nicht gelungen, 100%ige Chancen zu erarbeiten. Es war sicher kein Leckerbissen, aber für uns ist wichtig, dass die Null steht. Wir gehen als verdienter Sieger vom Platz."

Max Karner(Spieler Grödig): "Wir hätten nach der Roten den Kopf nicht so verlieren dürfen. Wir haben die Ordnung verloren. Es war keine gute Partie, es hätte beim 0:0 bleiben müssen. Es hat heute viel nicht gepasst."

Oliver Glasner(Trainer Ried): "Über 90 Minuten gesehen sind wir ein verdienter Sieger. Es war ein Spiel mit wenig klaren Torchancen. Wir haben das Spiel kontrolliert und haben kaum etwas zugelassen. Das Tor war schön herausgespielt."

Michael Baur(Trainer Grödig): "Es war nicht die Aggressivität und der Einsatz am Platz, den wir in den letzten Spielen hatten. Wir waren beim Gegentor unsortiert. Es tut weh, weil wir uns vorgenommen hatten, nachzulegen. Aber es gibt Tage, an denen nichts zusammenläuft."