Der LASK hat sich am letzten Spieltag der Europa-League-Gruppenphase mit einem souveränen 3:0-Heimsieg gegen den 18-fachen portugiesischen Meister Sporting Lissabon den Gruppensieg geschnappt. Gernot Trauner und Joao Klauss legten mit ihren Treffern in der ersten Halbzeit den Grundstein für den historischen ersten Platz in der Gruppe. Marko Raguz sorgte in der 93. Minute für den 3:0-Endstand. Die Linzer sind damit das vierte österreichische Team, dass eine Europa-League-Gruppe auf dem ersten Platz beendet. Bei der Sechzehntelfinal-Auslosung am kommenden Montag (13 Uhr!) ist der LASK - wie Red Bull Salzburg - gesetzt.

Die Linzer bejubelten den historischen Gruppensieg in ihrer Premieren-Europaleague-Saison. Foto: Harald Dostal/fodo.media

Sporting Lissabon tritt mit B-Elf an

LASK-Coach Valerien Ismael veränderte die Startelf gegenüber dem Hinspiel Anfang Oktober auf einer Position. Joao Klauss, der im jüngsten Bundesliga-Auswärtsspiel gegen den WAC eine bärenstarke Leistung abgeliefert hatte, begann heute anstelle von Marko Raguz, der vorerst auf der Bank Platz nehmen musste. Der 21-Jährige hatte in Lissabon den Treffer für die Athletiker erzielt. 

Sporting-Trainer Jorge Silas setzte im letzten Gruppenspiel auf eine B-Elf. Mit Keeper Ribeiro, Kapitän Coates und Miguel Luis schienen nur mehr drei Spieler in der Startformation der Portugiesen auf, die auch im Hinspiel von Beginn an gespielt hatten. Ansonsten setzte der 43-jährige Coach der Portugiesen auf Ergänzungsspieler. 

Souveräne Linzer legen in der ersten Halbzeit Grundstein für den Gruppensieg 

Bevor das Spiel angepfiffen wurde, hatten die Fans der Athletiker ihre Europacup-Helden mit einem gewaltigen Feuerwerk gefeiert. Auf dem grünen Rasen des ausverkauften Linzer Stadions gab es vorerst jedoch kein fußballerisches Feuerwerk zu bestaunen. Die Athletiker waren zwar optisch überlegen und spielbestimmend, die großen Torchancen blieben zunächst jedoch aus. In der 14. Minute gab es einen lauten Aufschrei im Stadion, nachdem Ranftl im Strafraum körperbetont von Ilori gestoppt worden war. Die Pfeife von Referee Collum aus Schottland blieb aber zu Recht stumm.

Und in der 23. Minute machten die Linzer genau das, was sie wie aus dem Effeff beherrschen: Ein Standardtor. Wie so oft in dieser Saison brachte Peter Michorl einen Corner gefühlvoll in den Strafraum, wo sich Gernot Trauner in gewohnter Manier stark gegen seine Bewacher durchsetzte und aus rund acht Metern einköpfte - 1:0 (23.).

Gernot Trauner köpfelte die Athletiker nach einer Michorl-Ecke in Führung. Foto: Harald Dostal/fodo.media

Lissabon-Keeper fliegt nach Torraub vom Platz 

Der stets sattelfeste Abwehrchef des Vizemeisters stand auch in den darauffolgenden Minuten im Fokus: Zunächst warf er sich in höchster Not in einen Schuss von Jese, der sonst völlig freistehend aus kurzer Distanz wohl zum 1:1 eingeschossen hätte (28.). Wenig später verhinderte Trauner mit einer weiteren Grätsche den Abschluss von Camacho (31.).

Kurz darauf wurde es turbulent auf der anderen Seite: Sporting-Keeper Ribeiro hinderte Klauss mit einem Foul am Abschluss ins leere Tor. Schiedsrichter Collum entschied sofort auf Elfmeter und Rot gegen den Goalie der Gäste. So kam Sportings Ersatzkeeper Luis Maximiano unverhofft zu seinem zweiten Europa-League-Einsatz in dieser Saison. Rodrigo Fernandes musste dafür das Feld räumen. Dem fälligen Strafstoß nahm sich der Brasilianer Joao Klauss an, der das Leder souverän in der Tormitte platzierte - 2:0 (37.). Mit diesem Zwischenstand ging es auch in die Halbzeitpause.

Numerisch überlegene Linzer lassen nichts mehr anbrennen - Emotionales Highlight für Emanuel Pogatetz 

Der LASK spielte seine numerische Überlegenheit in den zweiten 45 Minuten gut aus, war auch nach dem Seitenwechsel die spielbestimmende Mannschaft und ließ die Gäste aus Portugal kaum aus der eigenen Hälfte kommen. Folgerichtig fanden die Oberösterreicher auch die Mehrzahl an Chancen vor: Zunächst scheiterte Wiesinger mit einem Flachschuss an der Strafraumgrenze (56.), ehe ein wuchtiger Schuss von Potzmann nur hauchzart am langen Eck vorbeizischte (61.).

Kurz darauf wurde es auf der anderen Seite das einzige Mal in Halbzeit zwei so richtig gefährlich, nachdem Camacho Filipovic enteilt war und auch Schlager umkurvt hatte. Der 19-Jährige brachte den Ball aus spitzem Winkel aber nicht im Tor unter (63.). Sieben Minuten später kratzte Reinhold Ranftl an einem fulminanten Traumtor, doch Sporting-Keeper Maximiano konnte den spektakulären Volley des Steirers nach Michorl-Ecke stark parieren (70.).

In der 82. Minute erzielte der für Klauss eingetauschte Raguz das vermeintliche 3:0, doch der gebürtige Eferdinger war zuvor beim Querpass von Ranftl knapp im Abseits gestanden. Kurz darauf fand der 21-jährige Stürmer eine weitere Top-Chance vor, scheiterte jedoch an Maximiano (86.). Einen emotionalen Höhepunkt gab es in der Schlussphase, als Emanuel Pogatetz für Filipovic eingewechselt wurde. Der 36-jährige Grazer wechselt im Winter ja bekanntlich ins Trainerteam der Juniors OÖ, wo er seine ersten Schritt im Trainergeschäft setzen kann. In der 93. Minute durfte Marko Raguz dann doch noch sein Tor bejubeln und stellte damit den 3:0-Endstand her. 

UEFA Europa League, Gruppe D, 6. Spieltag

LASK - Sporting Lissabon 3:0 (2:0)

Linzer Stadion; 14.000 Zuschauer (ausverkauft); SR Collum (SCO)

Zum Live-Ticker LASK gegen Sporting Lissabon

Tore: Trauner (23.), Joao Klauss (38./Elfmeter), Raguz (90.+3)

Rot: Ribeiro (35./Torraub)

LASK: A. Schlager - Wiesinger, Trauner, Filipovic (88./Pogatetz) - Ranftl, Holland, Michorl, Potzmann - Goiginger, Joao Klauss (71./Raguz), Frieser (63./Tetteh)

Sporting: Ribeiro - Rosier, Coates, Tiago Ilori, Borja - Rodrigo Fernandes (37./Luis Maximiano), Henrique, Luis (71./Luis Phellype) - Camacho, Jese (46./Doumbia), Pedro Mendes 

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth