Der LASK schreibt seine märchenähnliche Europacup-Geschichte weiter und steht erstmals in der Klubgeschichte im Achtelfinale der UEFA Europa League. Die Linzer bejubelten am Donnerstagabend im mit 14.000 Zuschauern ausverkauften Linzer Stadion einen 2:0-Sieg gegen AZ Alkmaar. Der Mann des Sechzehntelfinals war definitiv Marko Raguz, der nach seinem Treffer im Hinspiel heute einen Doppelpack schnürte. 

Valerien Ismael vertraut Startelf vom Hinspiel 

LASK-Coach Valerien Ismael schickte exakt jene elf Herren auf das Feld, die am vergangenen Donnerstag ein 1:1-Remis in Alkmaar erreicht hatten. Die obligatorische Dreierkette vor Torhüter Schlager bildeten Wiesinger, Trauner und Filipovic. Davor agierten Ranftl, Holland, Michorl und Renner im Mittelfeld. An vorderster Front stürmten Goiginger, Raguz und Frieser. 

Bei den Gästen aus den Niederlanden gab es gegenüber dem Hinspiel nur eine personelle Umstellung: Der zuletzt gelbgesperrte Fredrik Midtsjö war heute wieder einsatzfähig und rotierte anstelle seines norwegischen Landsmanns Hakon Evjen in die Startelf von Alkmaar. 

Marko Raguz präsentiert sich eiskalt vom Punkt 

Die Anfangsphase im ausverkauften und dementsprechend stimmungsvollen Linzer Stadion gestaltete sich durchaus attraktiv und schwungvoll. Während auf der einen Seite Petar Filipovic in höchster Not gegen Idrissi retten konnte, schoss auf der anderen Marko Raguz nach Goiginger-Flanke nur haarscharf am kurzen Eck vorbei und traf das Außennetz (6.).

Die Athletiker agierten gewohnt aggressiv, attackierten früh und fanden in der 19. Minute eine weitere Top-Chance auf die Führung vor: Reinhold Ranftl bediente mit einer butterweichen Flanke in den Sechzehner Dominik Frieser, der den Kopfball jedoch zu zentral platzierte, sodass Alkmaar-Keeper Bizot per Fußabwehr entschärfen konnte (19.). Kurz darauf stockte den LASK-Fans jedoch kurz der Atem, als Idrissi auf der linken Seite den Turbo zündete und alleine auf Schlager zulief. Anstatt selbst abzuschließen wollte der 24-jährige Marokkaner aber Stengs bedienen, der die ungenaue Hereingabe nicht mehr erreichen konnte (22.).

Die Gäste wurden vor allem durch Umschaltsituationen gefährlich: Boadu war nach einem flachen Pass in die Tiefe alleine unterwegs Richtung Schlager, doch Wiesinger eilte heran und trennte den Alkmaar-Angreifer fair vom Ball (29.). Die konkreteren Torchancen fanden aber die Hausherren vor: Raguz konnte nach einer Hereingabe von Renner recht unbedrängt abziehen, doch Bizot entschärfte den etwas zu zentralen Versuch mit einem starken Reflex (33.). Und kurz vor der Pause bekamen die Linzer nach einer äußerst ungeschickten Attacke von Idrissi an Ranftl einen Elfmeter zugesprochen, den Marko Raguz staubtrocken im rechten unteren Eck verwandelte - 1:0 (44.).

Kurz nach dem Seitenwechsel legt der 21-jährige Raguz noch einen drauf 

Österreichs Vizemeister und aktueller Tabellenführer erwischte einen Start nach Maß in die zweiten 45 Minuten und erhöhte nur wenige Augenblicke nach dem Seitenwechsel auf 2:0. Wie schon beim 1:0-Führungstreffer in Alkmaar landete ein weiter Einwurf von James Holland bei Marko Raguz, der die Kugel im Fallen ins linke Eck hämmerte - 2:0 (51.).

„Für uns gibt es nur eine Richtung: Wir spielen voll aus Sieg“, hatte LASK-Coach Valerien Ismael vor dem Spiel angekündigt. Diese Marschroute setzten seine Spieler um, denn der LASK blieb auch in weiterer Folge gierig und spielte auf einen dritten Treffer. Rene Renner tankte sich über links nach vorne, brachte den Ball jedoch zu ungenau ins Zentrum, sodass Marko Raguz nicht mehr an das Leder kam (61.). Für Doppelpacker Marko Raguz war der Abend nach knapp 70 Minuten zu Ende. Er wurde obligatorisch von Joao Klauss ersetzt. 

Die Linzer ließen in der Schlussphase nichts anbrennen, verteidigten geschlossen, kompakt und brachten die 2:0-Führung über die Zeit. Damit stehen die Athletiker erstmals im Achtelfinale eines Europacup-Bewerbs. Morgen um 13 Uhr erfolgt dann die Auslosung des Europa-League-Achtelfinals. 

UEFA Europa League, Sechzehntelfinale, Rückspiel

LASK - AZ Alkmaar 2:0 (1:0)

Linzer Stadion; 14.000 Zuschauer (ausverkauft); SR Jovanović (SRB)

Zum Live-Ticker LASK gegen AZ Alkmaar

Tore: Raguz (44./Elfmeter, 51.)

Gelb-Rot: Wiesinger (88.)

LASK: A. Schlager - Wiesinger, Trauner, Filipovic - Ranftl, Holland, Michorl, Renner - Goiginger (89./Ramsebner), Raguz (69./Joao Klauss), Frieser (61./Balic)

AZ Alkmaar: Bizot - Svensson (76./Evjen), Leeuwin (63./Druijf), Koopmeiners, Wijndal - Midtsjö, de Wit, Clasie - Stengs, Boadu, Idrissi

Gelbe Karten: Wiesinger (37.), Filipovic (63.) bzw. Wijndal (24.), Slot (90./Alkmaar-Coach)

 

von Ligaportal, Foto: Harald Dostal/fodo.media