Am 9. Spieltag nach der Corona-bedingten Spielpause treffen in der Quali-Gruppe der tipico Bundesliga der SCR Cashpoint Altach und der FK Austria Wien aufeinander. Und dabei kommt es zu einer Begegnung, die doch auf schwächeren Niveau abläuft. Aber bei einem solchen Monsterprogramm ist es unerlässlich, dass auch mal Spiele mit dabei sind, die etwas schaumgebremster über die Bühne gehen. Den Kampf kann beiden Teams keineswegs absprechen, das mit der Torgefährlichkeit wollte nicht immer wunschgemäß klappen. Letztendlich sorgt die Austria mit dem Sieg für klare Fronten: Das EL-Playoff-Halbfinale am 8. Juli lautet demnach Austria versus Altach. Der Sieger aus diesem Spiel bekommt es dann in zwei Partien entweder mit Hartberg oder Sturm Graz zu tun.

 

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(Martin Kobras und die Altacher mussten zuhause gegen die Austria im 9. Spiel die erste Niederlage im Jahr 2020 hinnehmen)

 

Altach mit besseren Fighter-Qualitäten

Die Altacher waren zuletzt toll in Schuss, seit 8 Spielen ist man unbesiegt, was Appetit auf mehr macht. Denn der 1. Platz, der zugleich den Heimvorteil im einzigen EL-Playoff-Halbfinal-Spiel sichert, hat doch einen gewissen Reiz. Genau dort will auch die Austria hin. Mit einem Sieg wären diesbezüglich alle Messen gelesen. Nach vier Siegen infolge setzte es für die Ilzer-Truppe aber zuletzt eine bittere 2:5-Heimabreibung gegen St. Pölten. Trotzdem sind die Gäste vom Start weg das Team mit den besseren spielerischen Ansätzen. Vor allem Angreifer Monschein steht desöfteren im Mittelpunkt des Geschehens, er erweist sich aber als zu unentschlossen. Mit Fortdauer kommt aber auch die Altacher Raumaufteilung immer besser zum Tragen. Woran es aber vorerst beiderseits mangelt ist das Kreieren von Tormöglichkeiten. Im Ansatz schaut das vielverspechend aus, aber was den finalen Pass anbelangt, erweist man sich als völlig harmlos. In der 23. Minute kommt es doch zur ersten Torchance. Sarkaria mit viel Platz auf der rechten Angriffsseite, aber Demaku setzt das Spielgerät nachfolgend aus zehn Metern neben das Altacher Tor. Im Gegenstoß bereitet ein Schuss von Sidney Sam, Keeper Pentz einiges an Problemen. 27. Minute: Über Fischer und Sam kommt das Leder zu Johannes Tartarotti, der trocken vom Elferpunkt zum 1:0 vollstreckt. Dieser Treffer verleiht den Hausherren dann den nötigen Rückhalt. Wenngleich die "Violetten" über weite Strecken aber sehr ideenlos zuwerke gehen - Halbzeitstand: 1:0.

Die Austria-Wechsel tragen Früchte

Gelingt es den Gästen aus der Hauptstadt im zweiten Durchgang effizienter aufzutreten? Oder aber setzt es nach zuletzt 8 unbesiegten Spielen in der Fremde nun die erste Leermeldung? Die Vorarlberger schrammen nach wenigen Augenblicken knapp am Ausgleichstor vorbei, einmal mehr hat Monschein sein Visier nicht scharf genug eingestellt. Die Mannen vom Verteilerkreis gehen nun wesentlich aktiver an die Aufgabe heran. Aber auch die Hausherren bleiben dran am Speck. In der 51. Minute stellt der Kameruner Pangop den Schlussmann der Wiener auf den Prüfstand. In der 57. Minute gelingt es der Austria den Gleichstand herzustellen. Thomas Ebner glänzt mit dem Assist, der zur Halbzeit eingewechselte Maximilian Sax trifft aus wenigen Metern zum 1:1. In der 62. Minute hätte es eigentlich 2:1 stehen müssen, aber Pangop agiert völlig freistehend zu überhastet. Auch in der noch verbleibenden Spielzeit kommt es zu einer Partie zweier Mannschaften auf Augenhöhe. Auf der anderen Seite bauscht dann in der 78. Minute das Tornetz. Wimmer bedient Edomwonyi und es steht 1:2, beide Spieler wurden gerade erst ins Spiel gebracht. Gebauer findet in der 93. Minute noch die Chance auf das 2:2 vor, es bleibt schlussendlich aber beim 1:2-Spielendstand. In der letzten Runde gastieren die Altacher am Samstag, 4. Juli um 17:00 Uhr in St. Pölten. Die Austria besitzt zur selben Zeit das Heimrecht gegen Mattersburg.

 

SCR ALTACH - FK AUSTRIA WIEN 1:2 (1:0)

Cashpoint Arena, SR: Oliver Drachta (OÖ)

SCR Altach (4-3-3): Kobras, Dabanli, Schmiedl, Zwischenbrugger (68. Maak), Karic (46. Thurnwald), Anderson, Sam (46. Meilinger), Tartarotti, Nussbaumer, Fischer (30. Oum Gouet), Pangop (76. Gebauer)

FK Austria Wien (4-2-3-1): Pentz, Zwierschitz, Klein, Palmer-Brown, Madl, Demaku (46. Sax), Grünwald (87. Borkovic), Ebner (73. Jeggo), Sarkaria, Pichler (64. Wimmer), Monschein (73. Edomwonyi)

Torfolge: 1:0 (27. Tartarotti), 1:1 (57. Sax), 1:2 (78. Edomwonyi)

Gelbe Karten: Zwischenbrugger, Tartarotti, Dabanli bzw. Wimmer

stärkste Spieler: Tartarotti, Schmiedl bzw. Madl, Sarkaria, Palmer-Brown

Stimmen zum Spiel:

Alex Pastoor, Trainer Altach:

"In der zweiten Halbzeit hatten wir zwei Riesenchancen. Die waren größer als in der ersten. Wir haben ziemlich gut gespielt, aber nicht gut genug. Natürlich will man jedes Spiel gewinnen. Das Gefühl ist jetzt nicht gut, aber schlimm ist es nicht."

Johannes Tartarotti, Torschütze Altach:

"Es ist mir unerklärbar warum wir in der zweiten Hälfte den Faden verloren haben. Das bekommene Tor war auch nicht wirklich förderlich für unser Spiel. Hinzu kommen die verletzungsbedingten Ausfälle, die dazu beigetragen haben, dass wir zu keinem Rhythmus gefunden haben. Jetzt gilt es am Samstag in St. Pölten noch einmal alles rauszuhauen. Natürlich stellen wir uns darauf ein, dann noch zu einen Zuschlag von 3 Spielen zu kommen."

Christian Ilzer, Trainer Austria:

"Wir haben aus der ersten Halbzeit die Lehren gezogen und gewisse Dinge verändert. Die haben gefruchtet. Die Jungs haben das super umgesetzt. Beide Tore waren richtig gut herausgespielt. Doch auch Altach hatte gute Chancen."

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Photo: Harald Dostal / by: Ligaportal/Roo