Am 32. und zugleich letzten Spieltag treffen in der Meister-Gruppe der tipico Bundesliga der SK Puntigamer Sturm Graz und der TSV Prolactal Hartberg aufeinander. Und dabei gelingt es den Oststeirern mit einem sehr zielorientierten Auftritt, die Grazer in die Schranken zu weisen. Im ersten Abschnitt reicht den Hartbergern eine starke Viertelstunde um die Grazer schachmatt zu setzen. Während die Sturm-Akteure den Urlaub antreten können, muss der TSV noch zweimal ran. Gegen die Austria oder Altach geht es am 11./15. Juli noch einmal um das Eingemachte bzw. um die Möglichkeit in der Euro League mit dabei zu sein.

 

Gabbichler

(Lukas Gabbichler zeichnete in der 33. Minute mit seinem ersten Bundesligator für den Hartberger 1:1-Ausgleich verantwortlich)

 

Dario Tadic mit den Toren Nr. 16 und 17

Die zuletzt erfolglosen Blackies, in 11 Spielen reicht es nur zu einem Sieg, habe es sich beim Meisterschafts-Ausklang vorgenommen, doch noch für einen halbwegs versöhnlichen Abschluss zu sorgen. Aber gegen die neue "Nummer 1 in der Steiermark", die gute Chancen besitzt sich gegen die Austria oder Altach im Playoff für das internationale Geschäft (2 Runde EL) zu qualifizieren, wird es wohl alles andere, nur nicht einfach werden. Die vom Interims-Coach Thomas Hösele betreuten Grazer beginnen das Derby flotten Schritten bzw. offensiv ausgerichtet. 4. Minute: TSV-Keeper Swete mit dem fürchterlichen Fehlpass, Nimaga kann es nicht mehr richten, Jakob Jantscher ist der Nutznießer - 1:0. Die Oststeirer schaffen es danach zwar einen Nadelstich zu setzen (7. Gabbichler-Schuss), was aber nichts daran ändert, dass das Spiel in der Defensive fehleranfällig bleibt. In der 13. Minute muss sich Schlussmann Swete nach einem Röcher-Kopfball ordentlich strecken. In der 26. Minute finden die Hartberger die Topchance auf den Ausgeich vor: Dante mit der Maßflanke auf Nimaga, der aber per Kopf in bester Position auslässt. Was der Weckruf für die Schopp-Schützlinge war. 33. Minute: Lukas Gabbichler trifft zum 1:1-Gleichstand, Trummer und Avlonitis stellen sich beim Abwehrversuch nicht wirklich geschickt an. 37. Minute: Ein exaktes Kainz-Zuspiel versenkt Dario Tadic per Dropkick zum 1:2. 44. Minute: Wieder glänzt Tobias Kainz als Einfädler - diesmal trifft Tadic punktgenau mit einem Volley zum 1:3-Halbzeitstand.

Sturm findet keine Mittel und Wege

Irgendwie war die erste Hälfte der Blackies ein Spiegelbild der letzten Wochen. Zwar gelingt es streckenweise mitzuhalten. Aber wenn es darum geht Nägel mit Köpfen zu fabrizieren, sprich ins Tor zu treffen, dann ist es vorbei mit der Grazer Herrlichkeit. Da scheint Schwerarbeit auf den neuen Trainer, der schon bald präsentiert wird, zuzukommen. Mal sehen ob es gelingt, auf mehreren Baustellen gleichzeitig, wieder ins Fahrwasser zu gelangen. Die Luft scheint zu Beginn des zweiten Durchgangs bei Sturm Graz soweit draußen zu sein. Drei Gegentreffer innerhalb von nur 11 Minuten waren doch ein sehr starkes Stück. Der Gastgeber verzeichnet zwar eine optische Überlegenheit. Aber wenn es darum geht die Angriffe entscheidend fertig zu spielen, dann gehen Sturm die Ideen aus. Demzufolge ist es für Oststeirer eine Aufgabe der leichteren Art, diesen Zweitore-Vorsprung zu verwalten. Einzig der eingewechselte Routinier Christoph Leitgeb hätte es in der 69. Minute, bei besserer Zielgenauigkeit, noch einmal spannend machen können. War aber nicht der Fall - das letzte Wort hat wieder Hartberg. In der 92. Minute bugsiert Avlonitis einen Ostrak-Querpass ins eigene Gehäuse - Spielendstand: 1:4. Während für Sturm Graz die Spielzeit 19/20 erledigt ist warten auf die Hartberger am 11. und 15. Juli noch die beiden EL-Playoff-Spiele. Der Gegner dabei wird die Wiener Austria oder Altach sein.

 

SK STURM GRAZ - TSV HARTBERG 1:4 (1:3)

Merkur Arena, SR: Alan Kijas (NÖ)

SK Sturm Graz (4-5-1): Siebenhandl, Avlonitis, Geyrhofer, Trummer (46. Sakic), Kiteishvili, Jantscher (79. Amoah), Jäger, Huspek (46. Leitgeb), Hierländer, Röcher (65. Shabanhaxhaj), Friesenbichler (74. Krienzer)

TSV Hartberg (3-5-2): Swete, Huber, Klem (46. Kirnbauer), Dante (46. Cancola), Kainz, Rotter (46. Rasswalder), Gabbichler (57. Ostrak), Tschernegg, Nimaga, Rep (77. Kröpfl), Tadic

Torfolge: 1:0 (4. Jantscher), 1:1 (33. Gabbichler), 1:2 (37. Tadic), 1:3 (44. Tadic), 1:4 (92. Avlonitis/ET)

Gelbe Karten: Friesenbichler, Avlonitis bzw. Rotter

stärkste Spieler: Jäger bzw. Tadic, Kainz, Nimaga

Stimmen zum Spiel:

Thomas Hösele, Interimscoach Sturm:

"Ich bin sehr enttäuscht. Wir waren 30 Minuten gut im Spiel. Mit dem ersten Schlag war vieles, was vorher gut war, wieder weg. Wir haben Hartberg in zehn Minuten drei Tore ermöglicht. Nach der Pause haben wir auf ein rasches Tor gespielt, aber die Substanz hat gefehlt."

Markus Schopp, Trainer Hartberg:

"Wir waren schnell 0:1 hinten, es war aber beeindruckend, wie meine Mannschaft reagiert hat. Ich bin froh, ein Teil dieses Clubs zu sein. Wir haben noch zwei Highlights im EL-Playoff. Altach oder die Austria - beide Mannschaften sind uns in den Möglichkeiten überlegen."

Lukas Gabbichler, Torschütze Hartberg:

"Anfangs hatten wir unsere Probleme, aber mit dem Treffer zum 1:1 ist die Maschinerie ins laufen gekommen. Letztendlich haben wir uns dann belohnt für die unentwegte Arbeit. Ich denke doch, dass das Tor mir gutgeschrieben werden sollte, wenngleich Avlonitis auch ein "Kanditat" ist dafür. Jetzt gilt der Fokus den beiden Playoff-Spielen, wir wollen diese Chance unbedingt nützen."

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Photo: Richard Purgstaller / by: Ligaportal/Roo