In der 2. Runde traf im UNIQA ÖFB Cup der RZ Pellets WAC auf die SV Guntamatic Ried. Und dabei kam es zu einem echten Cup-Fight, der dann erst im Penaltyschießen entschieden wurde. Die "Wölfe" waren praktisch die gesamte Spieldistanz hinweg das bestimmende Team. Trotzdem war man auf einen sehr fragwürdigen Strafstoß angewiesen, um die Overtime zu erreichen. Die Aufgabe für die Lavanttaler wird nicht wirklich leichter. Am kommenden Donnerstag geht es in der Europa-League zuhause gegen ZSKA Moskau.

 

 

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(29. Spielminute: Dominik Baumgartner als "Herr der Lüfte" - per Kopf markiert er den Wolfsberger Ausgleich zum 1:1)

 

Die Wikinger agieren höchst effizient

Beim Duell der zwei Bundesligaclubs schein der Ausgang soweit völlig offen zu sein. In der 1. Runde schrammen sowohl die Wolfsberger wie auch die Rieder nur knapp an einer Blamage vorbei. Die Lavantaler schaffen es erst in der Verlängerung, Neusiedl/See in die Schranken zu weisen. Noch seidener war der Faden bei den Riedern, die in Gleisdorf, ebenso bei einem Regionalligisten, in das Elfmeterschießen gehen müssen. 3. Minute: Scherzer mit dem Flankenball auf Taferner, dessen Volleyabnahme verspricht dann schon einmal einiges für die Wolfsberger. 8. Minute: Der serbische Frankfurt-Neuzugang Dejan Joveljic kommt am Rieder Elferpunkt zum Abschluss, die Chance lässt er aber leichtfertig verstreichen. 14. Minute: Bei einem abgefälschten Wernitzig-Schuss muss sich Gästekeeper Sahin-Radlinger gehörig strecken. Und was machen die Innviertler? Man sieht sich das Geschehen einmal in aller Ruhe an, um dann die erste sich bietende Torchance gleich zu verwerten. 20. Minute: Der Freistoßball von Marco Grüll wird von der WAC-Mauer geblockt. Den Abpraller versenkt dann Stefan Nutz aus 17 Metern zur Rieder 0:1-Führung. Aber die Feldhofer-Truppe zeigt sich davon unbeeindruckt. 29. Minute: Michael Liendl zirkelt einen ruhenden Ball in bewährter Manier in den Gefahrenraum. Dort steigt dann Dominik Baumgartner am höchsten - per Kopf markiert er den 1:1-Ausgleich. Auch danach sind die Gäste permanent in der Defensive beschäftigt. Aber mit der zweiten Rieder Möglichkeit steht es dann in der 44. Minute 1:2. Stefan Nutz nützt die Gunst der Stunde bzw. agieren die WAC'ler in der Abwehr viel zu zauderhaft.

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(Ried-Debütant Sadam Sulley war bei der Wolfsberger Hintermannschaft, hier bei Michael Novak, soweit bestens aufgehoben)

 

Die Wolfsberger mit dem späten Ausgleich

Wie sieht nun die Reaktion der Kärntner aus? Gelingt es weiterhin eine spielerische Überlegenheit aufzubauen? Viel wichtiger noch, kann man auch profitieren davon? Oder aber schaffen es die Oberösterreicher, den Aufstieg in das Achtelfinale sicherzustellen? Den Wikingern gelingt es dann nach Wiederbeginn tatsächlich, sich formatfüllender ins Bild zu stellen. Es hat voll und ganz den Anschein, dass der zweite Rieder Treffer, kurz vor dem Pausenpfiff, den Lavanttalern den Wind aus den Segeln genommen hat. Die Gäste bekommen nun mehr Zugriff auf die Partie bzw. kann man diese nun offen gestalten. In der 57. Minute gelangt der 24-jährige Debütant aus Ghana, Sadam Sulley, zu seiner ersten Möglichkeit im Rieder Dress. Der Gastgeber versprüht zwar noch Gefährlichkeit, aber es fehlt nun am letzten Nachdruck in den Angriffsbemühungen. In der 64. Minute gelingt Dieng einmal der Durchbruch auf der rechten Seite - Endstation aber Ried-Goalie Sahin-Radlinger. So kommt es, dass den "Wölfen" mehr und mehr die Zeit beginnt davon zu laufen. Rächt es sich etwa, dass man im ersten Abschnitt mit den guten Tormöglichkeiten zum Teil fahrlässig umgegangen ist? In der Schlussviertelstunde werfen die Hausherren noch einmal alles verfügbare nach vorne. 81. Minute: Es kommt zum Zweikampf Grüll/Wernitznig im Strafraum, Schiri Harkam zeigt sehr grenzwertig auf den Elfmeterpunkt. Liendl lässt sich die Gelegenheit nicht nehmen und markiert den 2:2-Ausgleich. Es geht in die Verlängerung.

Die Verlängerung geht flott über die Bühne

Wer verfügt nun noch über genug Reserven, um das Ding möglicherweise in der Overtime zu entscheiden. Oder muss etwa ein Elfmeterschießen darüber entscheiden, wer in die nächste Runde einzieht? Der WAC will es wissen, gleich nach Wiederbeginn stellt der eingewechselte Schmerböck, den Gäste-Torhüter, mit einem platzierten Distanzschuss, auf den Prüfstand. Der zweifache Cupsieger (1998, 2011), verlegt das Augenmerk dann mehr und mehr auf die Defensive. Man will dem WAC nun keine Räume mehr bieten, der imstande ist, diese auch gewinnbringend zu nützen. Mit dem 2:2-Gleichstand werden noch einmal die Seiten gewechselt. Nimmt ein Team noch einmal Risiko oder aber muss die Entscheidung nachfolgend vom Punkt fallen? Beiderseits ist man auf den dritten Treffer aus, man will augenscheinlich dem "Lotteriespiel-Penaltyschießen" aus dem Weg gehen. Wieder ist es der Wolfsberger Schmerböck, der mit einem Schuss auffällig wird (112.). Auch Mario Leitgeb verfehlt sein Ziel knapp (120.) Das war es dann gewesen - Spielendstand nach 120 Minuten: 2:2. Ein Elfmeterschießen muss darüber entscheiden, wer in das Achtelfinale einzieht.

Elfmeterschießen:

Grüll trifft für Ried: 0:1

Wernitznig (WAC) scheitert an Sahin-Radlinger: 0:1

Grubeck trifft für Ried: 0:2

Schmerböck trifft für den WAC: 1:2

Canadi (Ried) trifft die Stange: 1:2

Dieng trifft für den WAC: 2:2

Ziegl trifft für Ried: 2:3

Joveljic trifft für den WAC: 3:3

Lackner (Ried) scheitert an Kofler: 3:3

Liendl trifft für den WAC: 4:3-Endstand

Die dritte Cuprunde mit den verbleibenden 16 Mannschaften geht noch in diesem Kalenderjahr über die Bühne. Die Spieltermine sind festgesetzt zwischen dem 3. und 5. November. Wolfsberg trifft dabei auf den Sieger aus Allerheiligen/Amstetten.

 

WOLFSBERGER AC - SV RIED 4:3 i.E., 2:2 n.V. (2:2, 1:2)                                  

Lavanttal Arena, 1.000 Zuseher, SR: Alexander Harkam (Stmk)

RZ Pellets WAC: Kofler, Rnic (62. Lochoshvili), Baumgartner, Novak (62. Pavelic), Scherzer, Dieng, Liendl, Leitgeb, Wernitznig, Taferner (72. Schmerböck), Joveljic

SV Ried: Sahin-Radlinger, Lercher, Reiner, Reifeltshammer, Kerhe (91. Haas), Ziegl, Wießmeier (70. Canadi), Lackner, Nutz (79. Grubeck), Grüll, Sulley (79. Gschweidl)

Torfolge: 0:1 (20. Nutz), 1:1 (29. Baumgartner), 1:2 (44. Nutz), 2:2 (81. Liendl/Elfer)

Gelbe Karten: Taferner, Novak, Rnic bzw. Kerhe, Sulley, Reiner

stärkste Spieler: Baumgartner, Dieng, Scherzer bzw. Sahin-Radlinger, Grüll, Reifeltshammer

Stimme zum Spiel:

Herbert Prohaska, ORF-Experte:

"Die Wolfsberger haben wesentlich mehr zum Spiel beigetragen, deshalb geht der Aufstieg schon in Ordnung. Vielleicht zieht der Sieg nun nach sich, dass man am Donnerstag gegen ZSKA Moskau die Müdigkeit nun weniger spürt."

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Photocredit: Gerhard Pulsinger

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