Die SV Ried feierte zum Abschluss der 8. Bundesliga-Runde einen verrückten 4:3-Heimsieg gegen den SK Rapid Wien, der heute die erste Niederlage in dieser Bundesliga-Saison hinnehmen musste. Der Aufsteiger konnte die Partie zweimal auf den Kopf stellen und den dritten Sieg in dieser Saison feiern. Rapid wiederum konnte den gestrigen Patzer der Bullen nicht nutzen und verpasste den Sprung an die Tabellenspitze. 

Mutige und aggressive Rieder stellen die Partie vor der Pause auf den Kopf 

Da die beiden Cheftrainer Gerald Baumgartner und Didi Kühbauer krankheitsbedingt das Bett hüten mussten, sprangen für sie die Co-Trainer ein. In der Partie war aber gleich ordentlich Feuer drinnen. Der Aufsteiger spielte von Beginn an mutig mit und brachte die löchrige Defensive der Hütteldorfer sogleich ins Wanken. Den ersten Aufreger gab es nach sieben Minuten, als Maximilian Ullmann eine flache Hereingabe ohne Not Richtung eigenes Tor spielte. Zum Glück für den 24-jährigen Linzer prallte der Ball an die Stange. Bei der darauffolgenden Ecke setzte sich Reiner im Luftduell durch, köpfelte jedoch knapp daneben (8.). Gerhard Schweitzer, seines Zeichens ehemaliger Ligaportal-Experte, konnte mit der Anfangsphase seiner Mannschaft sehr zufrieden sein. 

Doch der erste gefährliche Abschluss der Gäste aus Wien sollte gleich den Führungstreffer bringen: Takougnadi segelte an einer Hereingabe von Schick vorbei, sodass Knasmüllner völlig unbedrängt abziehen konnte. Der 28-Jährige nahm Maß und netzte überlegt ins kurze Eck ein - 0:1 (14.). Ein bitterer Moment für die Rieder, die bis dahin gut im Spiel waren. Doch die Innviertler blieben giftig, spielten mutig und belohnten sich nach einer Standardsituation: Stefan Nutz zirkelte einen Corner nahe vor das Tor, wo Grahovac den Ball unglücklich ins eigene Tor köpfelte - 1:1 (25.). Kurz darauf fand Marco Grüll nach einem starken Antritt über links gar die Chance auf das 2:1 vor, doch sein Schuss landete am Außennetz. 

Rapid tat sich nun schwer, fand vor allem im Mittelfeld kaum Anspielstationen, da dieses nicht dicht genug besetzt war. Und die Innviertler nützten dies eiskalt aus: Marco Grüll tankte sich nach einem Ballverlust der Gäste entschlossen nach vorne und brachte den Ball von der linken Seite in den Strafraum, wo Bernd Gschweidl am Fünfer einlief und das Leder im Rutschen über die Linie drückte - 2:1 (40.). Entscheidend in der ersten Halbzeit waren vor allem die gewonnen Zweikämpfe: Sowohl am Boden als auch in der Luft lagen die Oberösterreicher in der Statistik vorne. 

Tor-Spektakel in Halbzeit zwei: Zunächst dreht Rapid die Partie, dann der Aufsteiger

Ohne personelle Veränderungen kehrten beide Mannschaften zurück auf das Spielfeld. Kurz nach Wiederbeginn fand Rapid eine gute Gelegenheit auf den Ausgleich vor: Ritzmaier flankte gefühlvoll auf den freien Knasmüllner, der direkt abzog und knapp daneben schoss (49.). Kurz darauf hatte der Torschütze zum 0:1 weniger Mühe, den Doppelpack zu schnüren. Sahin-Radlinger konnte einen Weitschuss-Hammer von Ullmann nur unzureichend zur Seite abwehren, wo Knasmüllner nur mehr ins verwaiste Tor einschieben musste - 2:2 (51.). 

Nach etwas mehr als einer Stunde legten die Gäste nach: Die Hütteldorfer machten genau das, was sie in der letzten Saison sowie in dieser Spielzeit auszeichnete - schnelles Umschalten. Nach einem Einwurf der Rieder weit in der gegnerischen Hälfte ging es nach Ballgewinn blitzschnell. Fountas war nach einem Steilpass auf und davon, spielte den Ball flach und scharf ins Zentrum, wo Constantin Reiner den Ball ins eigene Tor beförderte - 2:3 (65.). Damit war die Partie wieder gedreht. 

Doch nachdem Taxiarchis Fountas eine Riesenchance auf den vierten Treffer ausgelassen hatte, kam der Aufsteiger nochmal zurück ins Spiel. Constantin Reiner machte sein Eigentor wett und drückte den Ball nach einem Nutz-Freistoß über die Linie - 3:3 (71.). In der Schlussphase wurde es turbulent: Beide Mannschaften fanden gute Torchancen vor, doch der Lucky Punch gelang der SV Ried: Bajic schaltete nach Ballgewinn schnell um und spielte Marco Grüll frei, der das Spielgerät im Fallen über die Linie ins lange Eck drückte - 4:3 (87.).

Tipico Bundesliga, 8. Runde

SV Ried - SK Rapid Wien 4:3 (2:1)

josko-Arena, Ried; 0 Zuschauer; SR Eisner

Live-Ticker SV Ried gegen Rapid Wien

Tore: Grahovac (25./Eigentor), Gschweidl (40.), Reiner (71.), Grüll (87.) bzw. Knasmüllner (14., 51.), Reiner (65./Eigentor)

Ried: Sahin-Radlinger - Takougnadi (71./Haas), Reifeltshammer, Reiner, Lercher - Ziegl, Lackner - Paintsil (82./Wießmeier), Nutz (82./Offenbacher), Grüll (90./Boateng) - Gschweidl (71./Bajic)

Rapid: Gartler - Schick (89./Kitagawa), Hofmann, Barac, Ullmann - Grahovac, Knasmüllner, Ritzmaier - Demir (58./Stojkovic), Kara (82./Alar), Fountas

Gelbe Karten: M. Hofmann (31.)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth; Fotos: Harald Dostal/fodo.media