Beim fünften von sechs Spielen traf in der Europa League Gruppe J der LASK auf Tottenham HotspurUnd dabei gelang es den Linzern, sich hervorragend zu verkaufen. Über weite Strecken der Partie konnte man den Spurs vollauf Paroli bieten. Erst mit dem zweiten Tottenham-Tor fanden auch die Gäste besser in das Spiel. Unterm Strich betrachtet war es dann aber zu wenig, der LASK muss sich nach dem letzten Gruppenspiel nächste Woche in Rasgrad aus dem Bewerb verabschieden. Ganz bittere Angelegenheit nach dieser tollen Vorstellung gegen die Spurs.

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(Gareth Bale markierte mit der ersten Tottenham-Chance in der 45. Minute den 1:1-Ausgleich. Rene Renner hatte noch zuvor zwei tolle Gelegenheiten auf einen LASK-Treffer)

 

Der LASK mit dem klaren Chancenplus

Angesichts der engen Tabellensituation, Mitstreiter Antwerpen hat das Heimrecht gegen Rasgrad, steht der LASK gegen den PL-Leader Tottenham, voll am Prüfstand. So wird wohl ein Sieg nötig sein, um die kleine Aufstiegschance am Leben zu erhalten. Und das soll ohne die verletzten Grgic, Raguz, Balic, Filipovic und den gesperrten Trauner, gelingen. Bei den Spurs hingegen ist ein Bale, Son oder Lucas in der Startformation zu finden. Bei Temperaturen rund um den Gefrierpunkt zeigt man bei den Linzern vom Start weg, dass man verstanden hat, wie viel es geschlagen hat. 6. Minute: Eggestein zieht aus 17 Metern ab, trifft aber nur die Torstange. Der LASK bleibt auch danach sehr giftig bzw. ist man sehr darum bemüht, den Gegner frühestmöglich im Spielaufbau zu stören. Aber mit Fortdauer der Begegnung verstehen es die Mourinho-Schützlinge dann doch mehr und mehr, ihr Spiel aufzuziehen. Aber was Torgefahr anbelangt, hält sich Tottenham doch sehr bedeckt. Was dann wieder für das konsequente Auftreten der Hausherren spricht. 21. Minute: Rene Renner zieht außerhalb des Strafraums ab, Keeper Joe Hart kann das Ding nur wegfausten. 31. Minute: Wieder kann sich die Thalhammer-Truppe durchkombinieren. In letzter Instanz scheitert dann erneut Renner am stark reagierenden Hart. Was dann bereits die dritte Linzer Gelegenheit in der ersten halben Stunde war. Die Londoner bringen nach vorne nicht wirklich viel zuwege. Zu einer erwähnenswerten Torchance sollte es in der ersten Hälfte für Tottenham nicht reichen. 42. Minute: Peter Michorl richtet sich das Spielgerät, diesmal passt der Schuss aus 25 Metern - neuer Spielstand: 1:0. Aber den Gästen gelingt es in der 45. Minute mit der ersten Strafraumaktion auszugleichen. Andrade nach einem Ndombélé-Schuss, mit dem unumstrittenen Handspiel - Gareth Bale verwertet den Elfmeter zum 1:1-Halbzeitstand.

Tottenham mit dem harterkämpften Remis

Das Auftreten des LASK im ersten Abschnitt war sehr überzeugend. Deshalb darf man es dem Platzherrn durchaus zutrauen, dass Starensemble aus dem Vereinigten Königreich noch in die Schranken zu weisen. Was wohl auch nötig sein wird, Antwerpen führt zur Halbzeit gegen Rasgrad mit 1:0, will man das Kapitel-Aufstieg in die K.-O. Runde nicht frühzeitig abschreiben. Vom Anpfiff weg haben dann weiterhin die Oberösterreicher das Sagen am Grasgrün. Tottenham hat auch zu Beginn des zweiten Durchgangs keine Mittel parat, um den Spielfluß des LASK entscheidend zu brechen. Trotzdem gelingt es den Gästen in der 56. Minute erstmals in Führung zu gehen. Ballverlust der Linzer in der Vorwärtsbewegung, daraufhin bedient Ndombélé, Heung-min Son, der bisher völlig farblos war, aber diese Gelegenheit lässt der Südkoreaner nicht aus - 1:2. Mit diesem Treffer ist es dann doch der Club aus der Premiere League, der die Spielkontrolle erlangt. Nach einer gespielten Stunde liegt dann das 1:3 in der Luft. Aber der Waliser Bale verschlampt diese Topgelegenheit mit einem Zuspiel, dass einem Spieler seiner Klasse einfach nicht passieren darf. In der 84. Minute können sich die Hausherren dann für die starke Performance belohnen. Andrade mit dem Zuckerpass auf Eggestein, der zieht anstandslos ab und erzielt den verdienten 2:2-Ausgleich. Aber nur zwei Minuten später kann Tottenham wieder in Führung gehen. Wiesinger legt den eingewechselten Bergwijn im Strafraum. Dele Alli, ebenso frisch im Spiel, versenkt den dafür verhängten Strafstoß zum 2:3. Aber der LASK hat Reserven: Der Franzose Karamoko schlenzt in der 93. Minute das Leder zum 3:3-Spielendstand in den Winkel. In der letzten Runde gastiert der LASK am Donnerstag, 10. Dezember um 21:00 Uhr bei Ludogorez Rasgrad. Tottenham empfängt zur selben Zeit den FC Antwerpen.

 

LASK - TOTTENHAM HOTSPUR 3:3 (1:1)

Stadion der Stadt Linz, keine Zuseher, SR: Paweł Raczkowski (POL)

LASK: Schlager, Holland, Wiesinger, Andrade, Madsen, Michorl, Ranftl, Renner, Gruber (69. Reiter), Goiginger (69. Karamoko), Eggestein

Tottenham: Hart, Sánchez, Tanganga, Doherty, Davies, Lo Celso (71. Dier), Ndombélé (65. Bergwijn), Højbjerg, Lucas (65. Sissoko), Son (82. Alli), Bale (82. Aurier)

Torfolge: 1:0 (42. Michorl), 1:1 (45. Bale/Elfer), 1:2 (56. Son), 2:2 (84. Eggestein), 2:3 (86. Alli/Elfer), 3:3 (93. Karaoko)

Gelbe Karte: Michorl, Andrade, Karamoko, Wiesinger bzw. Lucas, Alli

stärkste Spieler: Wiesinger, Renner, Holland bzw. Hart, Doherty

Stimmen zum Spiel:

Dominik Thalhammer, Trainer LASK:

"Wir haben unsere Sache extrem gut gemacht. Sie haben ihre wenigen Situationen ausgenutzt. Die Leistung war phänomenal, die taktische Herangehensweise, wie wir Tottenham dominiert haben. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Gegen so einen Gegner muss man über 90 Minuten hoch konzentriert bleiben, sie nutzen jeden Fehler aus."

Jose Mourinho, Trainer Tottenham:

"Wir haben nicht gut gespielt. Ich wusste, dass es schwer wird, der LASK ist ein gutes Team. Das Ergebnis ist das einzig Positive aus diesem Spiel."

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Photocredit: Harald Dostal

by: Ligaportal/Roo