Am 4. Spieltag traf in der „Meistergruppe“ der tipico Bundesliga, die WSG Swarovski Tirol auf den FC Red Bull Salzburg. Und dabei gelang es den Wattener ganz megastark zu performen. Die "Bullen" zeigten sich doch gehörig überrascht von der Hartnäckigkeit des Gegners. Praktisch die gesamte Spielzeit hinweg, konnten die Hausherren das Gegenüber bei der Laune halten und letztlich einen nicht unverdienten Heimsieg gutschreiben. Trotzdem wird den Salzburgern der 8. Meistertitel infolge nur mehr schwer zu nehmen sein. Aber der WSG Tirol ist es bestens gelungen, aufzuzeigen, dass auch RB Salzburg nur mit Wasser kocht.

 

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(12. Minute: Nach einem Ulmer-Corner bekommt die WSG die Situation nicht geklärt. Enock Mwepu, der im Hintergrund schon lauert, markiert nachfolgend das rasche 0:1)

 

Wattener stellen "Bullen" auf Prüfstand

Beim Kräftemessen mit dem Serienmeister befinden sich die „Kristallkicker“ uneingeschränkt in der Außenseiterrrolle. Wenngleich man es den Tirolern zubilligen kann, an einem guten Tag, auch die „Bullen“ auf die Hörner nehmen zu können. Da muss dem Gastgeber aber sehr vieles in die Karten spielen. Denn die Salzburger können von den letzten 13 Punktspielen, gleich 12 für sich entscheiden. Während man bei den Mozartstädtern diesmal auf Rotation setzt, muss die WSG Tirol, die verletzten Leistungsträger, Dedić, Anselm und Oswald vorgeben. Die Wattener geben dann vom Start weg gegen den Ligakrösus eine passable Figur ab. 6. Minute: Pranter gelangt in Schussposition, er setzt das Leder aber an das Außennetz der Gäste. Im Gegenstoß lässt die Marsch-Truppe erstmalig aufhorchen. Kristensen bringt den Ball in die Gefahrenzone. Dann ballert Adeyemi aus kurzer Distanz das Runde an die Querlatte. 12. Minute: Berisha scheitert an Schlussmann Ozegović, beim daraus resultierenden Eckball kommt es zur Führung der "Bullen". Ramalho legt dabei ab per Kopf, Berisha scheitert zweimal, beim dritten Versuch ist dann Mwepu mit dem 0:1 erfolgreich. Was die Sache für den Gastgeber nicht wirklich einfacher macht. Aber die Silberberger-Mannen, Adeyemi lässt die Chance auf das 0:2 verstreichen (15.), präsentieren sich weiter von der unbekümmerten Seite. 29. Minute: Pranter luchst Kristensen regelwidrig den Ball ab. Dann bedient Celic seinen Mitspieler Baden-Frederiksen, der für den 1:1-Ausgleich verantwortlich zeichnet. Diesen Gleichstand bringt der Gastgeber, Pranter hat sogar noch das 2:1 am Fuß (40.), auch in die Halbzeitpause.

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(Wie hier Zan Rogelj bei Antoine Bernède, waren die Wattener beim Attackieren oft sehr nahe dran am Gegenspieler - Photocredit: Daniel Schönherr)

 

In der 89. Minute trifft der Hausherr zum 3:2

Gelingt es dem Platzherrn nun auch im zweiten Durchgang, dem Meisterschaftsfavoriten Paroli zu bieten. Aufgrund der Darbietung in der ersten Hälfte ist es den ersatzgeschwächten Tirolern durchaus zum zutrauen, weiter stark abzuliefern. Wenngleich man den Salzburgern zubilligen muss, jederzeit für einen Treffer gut zu sein. Dabei mithelfen sollen die eingewechselten Aaronson, Junuzović und Daka. Und tatsächlich, es ist mehr Nachdruck im Spiel der Gäste gegeben bzw. sind die Wattener nun in der Defensive noch ein Stück mehr gefordert. Aber in der 52. Minute hätte es gut und gerne 2:1 stehen können. Ein Schnegg-Ball aus der Ferne verfehlt nur knapp das Gehäuse der Salzburger. Effizienter ist dann das Auftreten der Gäste. 58. Minute: Adeyemi hat das Auge für den besser postierten Aaronson, der dann wenig Mühe hat das 1:2 zu erzielen. Nur Augenblicke später finden die Heimischen die Topchance auf das 2:2 vor. Nach einem Rogelj-Assist ist es nachfolgend Rieder, der das Spielgerät nich in des Gegners Tor unterbringt. Jetzt hat die Partie so richtig Schwung aufgenommen. 64. Minute: Patson Daka setzt das Leder über den WSG-Kasten. Den Kristallkickern gelingt es auch in der Schlussphase, die "Bullen" vollends zu fordern. 76. Minute: Über Koch und Rogelj kommt der Ball zu Nikolai Baden-Frederiksen, der mit Saisontor 14 den 2:2-Ausgleich markiert. Auf dieses Geschehnis reagiert die "Bullenherde" sehr gereizt. Dann kommt die 89. Minute: Rogelj mit der mustergültigen Vorarbeit, Nutznießer ist der eingewechselte Renny Smith, der den sensationellen 3:2-Siegestreffer erzielt. In der nächsten Runde gastiert die WSG Tirol am Sonntag, 25. April um 14:30 Uhr bei Rapid Wien. Zur selben Zeit gilt es für die Salzburger in Wolfsberg zu bestehen. 

 

WSG TIROL - FC RED BULL SALZBURG 3:2 (1:1)

Tivoli Stadion Tirol, keine Zuseher, SR: Ebner - Kühr - Zangerle (OÖ)

WSG Tirol (4-4-2): Ozegović, Gugganig, Koch, Schnegg, Behounek, Petsos, Pranter (70. Smith), Rieder (67. Naschberger), Rogelj, Celic, Baden-Frederiksen (91. Lauf)

FC RB Salzburg (4-4-2): Stanković, Ramalho, Ulmer, Kristensen, Bernardo, Seiwald, Bernède (46. Junuzović), Mwepu, Berisha (46. Daka), Adeyemi (79. Sučić), Okafor (46. Aaronson)

Torfolge: 0:1 (12. Mwepu), 1:1 (29. Baden-Frederiksen), 1:2 (58. Aaronson), 2:2 (76. Baden-Frederiksen), 3:2 (89. Smith)

Gelbe Karten: Pranter, Gugganig bzw. Bernardo, Mwepu

stärkste Spieler: Ozegović, Schnegg, Rogelj, Baden-Frederiksen bzw. Bernardo, Mwepu, Seiwald

Stimmen zum Spiel:

Thomas Silberberger, Trainer WSG Tirol:

„So sehr ich die Mannschaft vor 14 Tagen nach dem Spiel in Graz kritisiert hab‘, so sehr bin ich heute begeistert von ihr. Gegen Red Bull Salzburg schaffen es nur ganz wenige Mannschaften in Österreich, zwei Mal einen Rückstand wett zu machen. Die Mannschaft hat gespürt, dass heute etwas möglich ist. Deshalb wollte ich sie nach dem Ausgleich zum 2:2 auch nicht bremsen. Man hat gemerkt, dass sie auf den Siegtreffer spielen will. Dieser Auftritt erfüllt mich mit Stolz. Damit haben wir den nächsten Benchmark gesetzt. Wir haben mit offenem Visier gespielt, nie ein Defensivkorsett geschnürt und uns getraut, Fußball zu spielen. Aus meiner Sicht waren die Gegentore extrem billig. Aber die Mannschaft hat immer an sich geglaubt. Wir hatten auch etwas über 50 Prozent Ballbesitz, wobei der das Spiel nicht gewinnt. Ich glaube, so einen Auftritt muss man erst gegen Red Bull Salzburg hinlegen. Zugetraut hat uns das ja in Wirklichkeit keiner.“

Jesse Marsch, Trainer RB Salzburg:

"Ich habe viel Respekt vor Wattens. Sie sind mutig, mit ein bisschen Risiko hinten, aber auch gefährlich. Aber wir waren einfach nicht richtig gut gegen den Ball, nicht richtig bereit für ein gutes Spiel. Wir müssen daraus lernen und am Sonntag sicher besser spielen."

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