Am 6. Spieltag traf in der „Qualigruppe“ der tipico Bundesliga, der TSV Prolactal Hartberg auf den SCR Cashpoint Altach. Und dabei bewiesen die Oststeirer, gegen einen über weite Strecken defensiv eingestellten Gegner, Geduld. In der Schlussphase gelang es dann "Joker" Lukas Ried, den Hausherren einen Dreier zu sichern. So deutet vier Runden vor Schluss vieles auf eine "Zweiklassen-Gesellschaft" hin. Hartberg hat dabei gute Karten, sich den Gruppensieg zu krallen. Für die Altacher hingegen geht es in den kommenden Wochen um das blanke Überleben. War man doch diesmal das einzige Team, das punktemäßig leer ausging. 

 

Die Altacher verlegen ihr Spiel auf das kontern

Beim „Hinspiel“ in Vorarlberg kommt es zuletzt zu einem 2:2-Unentschieden. Entsprechend offen scheint die Angelegenheit auch diesmal zu sein. Die Hartberger, zuhause ist man seit sechs Spielen unbesiegt, wollen den Playoff-Platz, unbedingt festhalten. Die Altacher hingegen sind damit beschäftigt, den Klassenerhalt zu sichern. Bislang zählt man mit drei erzielten Treffern in fünf Partien, zu den Minimalisten in der „Qualigruppe“. Mit Netzer, Schreiner, Subotic, Nussbaumer, Carando und Obasi müssen die Gäste gleich ein halbes Dutzend Stammkräfte vorgeben. Die Oststeirer, ohne Nimaga, Schmerböck und Lema, sind es, die in der Startphase das Spiel dominieren. Aber die Canadi-Truppe zeigt sich in der Defensive bestens sortiert bzw. lässt man sich nicht aus der Reserve locken. Mehr noch, mit der ersten Kontergelegenheit steht es dann in der 9. Minute 0.1. Über Meilinger und Fischer kommt das Spielgerät zu Maderner, der die Altacher rasch in Führung bringt. Was nachfolgend, Fischer lässt die Chance auf das 0:2 ungenützt (16.), nicht wirklich zu einem Spielfluß der Schopp-Mannen beiträgt. Trotzdem, in der 22. Minute gelingt der 1:1-Ausgleich. Meilinger mit dem Ballverlust, dann geht es ratzfatz in die Gegenrichtung. Horvath bringt Tobias Kainz in Position, der cool und abgebrüht, das Ding aus 20 Metern im Netz unterbringt. In weiterer Folge halten sich die Spielanteile, bei einer Partie zweier offensiv ausgerichteter Mannschaften, die Waage. Hartberg kann sich in der Schlussviertelstunde zwar wiederum eine optische Überlegenheit erarbeiten. Was sich aber nicht, Hadum rettet als letzter Mann bei einem Klem-Schuss (45.), auf den 1:1-Halbzeitstand auswirken sollte.

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(Zweikampf zwischen dem Hartberg-Torschützen Tobias Kainz und Manfred Fischer, der mit einer starken Darbietung aufwarten kann)

 

"Joker" Lukas Ried trifft in der 85. Minute zum 2:1

Die Spielaurichtung der Gäste war darauf aus, den Hartbergern mit rasch vorgetragenen Konter, weh tun zu können. Die Rechnung ist soweit in der ersten Hälfte auch aufgegagen. Die Frage wird sein, ob es dem Gastgeber im zweiten Durchgang gelingt, sein Angriffsspiel zu intensivieren, um den nötigen Erfolg einfahren zu können. Am Spielcharakter ändert sich dann auch zweiten Abschnitt nichts. Die Oststeirer bestimmen über weite Strecken die Begegnung. Die Altacher stehen weiter sehr tief und lauern auf eine Kontermöglichkeit. Die Hartberger agieren weitgehendst zu ideen- und variantenlos. Demnach ist es für die Gäste eine Aufgabe der einfacheren Sorte, sich schadlos zu halten. In der 59. Minute liegt das 2:1 aber in der Luft. Flecker mit dem Zuspiel auf Kainz, der das Leder aber aus sieben Meter über das Gehäuse zimmert. Je länger die Partie dauert, umso mehr verlegt der Platzherr dann sein Augenmerk auf Schüsse aus der Distanz. Aber auch daraus gelingt es kein Kapital zu schlagen. In der 72. Minute gelingt es den Altachern, Torhüter Swete pariert einen Thurnwald-Freistoß, einen Nadelstich zu setzen. Nur Augenblicke entschärft selbiger einen Fischer-Kracher, sensationell. Damit zeigen die Gäste an, dass man im Abstiegskampf einen Dreier verbuchen will. 78. Minute: Viel Glück für Altach, weil der Unparteiische ein Haudum-Strafraumfoul an Rakowitz nicht ahndet. Auch in der 82. Minute lässt Schiri Weinberger bei einem Fischer-Hands im Hartberger Sechzehner Gnade walten. Dann kommt die 85. Minute: Rep mit der optimalen Vorlage für Lukas Ried, der gerade einmal vier Minuten im Spiel ist. Der macht dann alles richtig und erzielt das 2:1-zugleich der Spielendstand. In der nächsten Runde ist Hartberg am Samstag, 8. Mai um 17:00 Uhr der Gastgeber gegen die SV Ried. Altach empfängt zur selben Zeit die Wiener Austria.

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(Hier duellieren sich der Altacher Nosa Edokpolor und Sascha Horvath, der für den Assist zum Hartberger 1:1 verantwortlich war)

 

TSV HARTBERG - SCR ALTACH 2:1 (1:1)

Profertil Arena, keine Zuseher, SR: Weinberger - Gruber - Pichler (Wien)

TSV Hartberg (4-2-3-1): Swete, Gollner, Lienhart (46. Chabbi), Klem, Luckeneder, Horvat, Flecker, Kainz (65. Ertlthaler), Horvath (81. Ried), Rep (86. Heil), Tadić (65. Rakowitz)

SCR Altach (5-4-1): Kobras, Dabanli, Edokpolor, Zwischenbrugger, Thurnwald (81. Karic), Meilinger (46. Bukta), Wiss (64. Gouet), Casar, Haudum, Fischer, Maderner (64. Stefel)

Torfolge: 0:1 (9. Maderner), 1:1 (22. Kainz), 2:1 (85. Ried)

Gelbe Karten: Kainz, Gollner bzw. Maderner, Meilinger 

stärkste Spieler: Swete, Klem, Horvat bzw. Edokpolor, Haudum, Fischer

Stimmen zum Spiel:

Markus Schopp, Trainer Hartberg:

"Es war ein schwieriges Spiel, aber wir haben uns belohnt, deswegen Kompliment an die Mannschaft. Für mich war wichtig, dass die Mannschaft versteht, dass wieder viel möglich ist - mehr als nur die Liga zu halten. Unser Risiko in der zweiten Hälfte hat sich bezahlt gemacht."

Damir Canadi, Trainer Altach:

"Wir waren extrem gut organisiert und haben den Spielplan gut durchgebracht, waren aber in zwei Situationen unaufmerksam. Wir sind heute an Goalie Swete gescheitert, nicht an Hartberg. Mein Team hat richtig gut gespielt. Bei den Torchancen waren wir präsenter als Hartberg."

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