Am 7. Spieltag traf in der „Qualigruppe“ der tipico Bundesliga, der FC Flyeralarm Admira Wacker auf den spusu SKN St. Pölten. Und dabei gelang es den Südstädtern einen immens wichtig Heimsieg unter Dach und Fach zu bringen. Aufgrund der Wichtigkeit war das NÖ-Derby weitgehendst von Kampf und Krampf geprägt. Flüssige Spielaktionen waren absolute Mangelware. Das 1:0 entsprang einer Zufallsaktion, beim zweiten Tor nützte die Admira die gebotenen Freiräume. Was dann bedeutet, dass die Schmidt-Mannen einen großen Schritt in Richtung Klassenverbleib getan haben. St. Pölten darf sich langsam aber sicher auf zwei knüppelharte Playoff-Spiele gegen Innsbruck oder Klagenfurt einstellen.

 

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(Trotz der massiven Bewachung der Gelb-Blauen verbuchen die Admiraner immer wieder wichtige Teilerfolge)

 

Der einzige Treffer ist ein Zufallsprodukt

Bei diesem NÖ-Abstiegsderby ist Hochspannung gegeben. So zählen die Punkte bei diesem richtungsweisenden Duell doppelt. Die Admira hinkt zuletzt der Form hinterher. Aus sechs Spielen können bei zwei erzielten Toren, nur zwei Punkte verbucht werden. Noch düsterer sieht die Bilanz bei St. Pölten aus. Seit zehn Partien hecheln die „Wölfe“ einem Sieg hinterher. Jetzt aber werden die Uhren auf Null zurückgedreht, beiderseits hat man die Fühler nach einem Punktezuwachs ausgestreckt. Beim Klingenkreuzen der beiden Neo-Trainer Schmidt/Baumgartner, muss man die Spieler Sax, Tomic, Rath, Babuscu bzw. A. Schmidt und Tursch vorgeben. Die Partie wird dann vom Start weg sehr intensiv geführt. Vieles spielt sich zwischen den Zwanzigmeter-Markierungen ab, Tormöglichkeiten gibt es vorerst keine. Mit Fortdauer sind es dann die Südstädter, die ihr Schicksal mehr und mehr in die Hand nehmen. Aber je näher man der Strafraumgrenze kommt, umso mehr geht der nötige Spielwitz aus. Aber die Admira ist das aktivere Team. Man ist emsig am arbeiten bzw. ist man bemüht darum, sich entscheidende Vorteile zu verschaffen. Die "Wölfe" sind nur sporadisch im Gefahrenraum der Hausherren antreffbar. In der 23. Minute kommt es zum ersten erwähnenswerten Abschluss von Muhamedbegovic. Dann kommt die 32. Minute: Der herausstürmende Torhüter Riegler ballert seinen Kollegen Steinwender K.O., der dann verletzt ausscheiden muss. Nutznießer ist der Ghanaer David Atanga, dem sich freie Bahn bietet und der mühelos das 1:0 markiert. Mit diesem Spielstand geht es dann auch in die Halbzeitpause.

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(Hier am Bild ein Zweikampf zwischen Robert Ljubicic und Roman Kerschbaum. Interessierter Beobachter ist der Admiraner Lukas Malicsek)

 

St. Pölten agiert über weite Strecken konzeptlos

Die Hoffnung ist doch gegeben, dass im zweiten Durchgang ansprechenderer Fußball geboten wird. Vor allem St. Pölten ist alles schuldig geblieben. Man ist auch gut daran beraten, etwas zum Spiel beizutragen. Ansonsten geht es mit einem satten 5-Punkte-Rückstand in die noch drei verbleibenden Runden. Die "Wölfe" sind dann auch bemüht mehr Engagment an den Tag zu legen. Aber es fehlt einfach an der erforderlichen Kompaktheit. Zehn sieglose Spiele haben doch ihre Spuren hinterlassen. Die Admira ihrerseits ruht sich nicht am knappen Vorsprung aus. Man sendet deutliche Signale in die Richtung, auf das zweite Tor spielen zu wollen. 54. Minute: Nach einem Kerschbaum-Eckball gelangt Bauer aus kurzer Distanz zum Kopfball - diesmal agiert SKN-Keeper Riegler ohne Fehl und Tadel. 57. Minute: Breunig mit der Chance auf das 2:0, Muhamedbegovic agiert als Retter in höchster Not. Was St. Pölten auch unternimmt, man kommt einfach nicht in die Gänge bzw. lässt man einmal mehr den nötigen Spielfluss vermissen. Erst so ab der 70. Minute gelingt es Druck in Richtung Admira-Tor aufzubauen. Aber die Südstädter verstehen es in der Defensive kompakt aufzutreten. Hinzu kommt, dass bei St. Pölten in der Schlussphase auch schon unübersehbar die Brechstange mit im Spiel ist. 87. Minute: Der eingewechselte Wooten wird von Lukačević freigespielt, von dem das Spielgerät zu Kerschbaum kommt, der mit dem 2:0 für klare Verhältnisse sorgt - zugleich dann auch der Spielendstand. In der nächsten Runde gastiert die Admira am Dienstag, 11. Mai um 18:30 Uhr bei der SV Ried. Zur selben Zeit besitzt St. Pölten das Heimrecht gegen Altach.

 

FC ADMIRA WACKER - SKN ST. PÖLTEN 2:0 (1:0)

BSFZ Arena/Südstadt, keine Zuseher, SR: Lechner - Heidenreich - Kolbitsch (Wien)

Admira Wacker (5-3-2): Leitner, Bauer, Malicsek (90. Gartner), Aiwu, Lukačević, Datković, Kerschbaum, Vorsager (70. Kadlec), Maier (90. Starkl), Atanga (56. Hoffer), Breunig (70. Wooten)

SKN St. Pölten (3-5-2): Riegler, Luan, Steinwender (37. Davies), Blauensteiner, Muhamedbegovic, Schulz, Pokorny, Luxbacher (43. Booth), Ljubicic (73. Halper), Hugy (73. Tanzmayr), Tetteh (73. Schütz)

Torfolge: 1:0 (32. Atanga), 2:0 (87. Kerschbaum)

Gelbe Karten: Bauer, Aiwu, Datković, Breunig, Hoffer bzw. Hugy, Zellhofer (TR)

stärkste Spieler: Leitner, Bauer, Malicsek bzw. Muhemedbegovic, Schulz

Stimmen zum Spiel:

Klaus Schmidt, Trainer Admira Wacker:

"Es war eine Partie, die nicht auf einem Topniveau war. Aber ich denke, es war ein verdienter Sieg. Es war ein Kampfspiel. So wie es halt in dieser Liga nötig ist. Wir haben alles reingehaut, wir waren robuster, waren widerstandsfähiger. Das hat es wahrscheinlich ausgemacht.“

David Atanga, Torschütze Admira Wacker:

"Für mich war das 1:0 kein gutes Tor, aber zum Glück habe ich den Ball so bekommen, dass ich das Tor machen konnte. Der Sieg war enorm wichtig für uns, wir müssen aber weitermachen und fokussiert bleiben für die letzten drei Runden, dann können wir es schaffen."

Gerald Baumgartner, Trainer St. Pölten:

"Die Schlüsselszene war natürlich das 0:1. Wir dürfen die Nerven nicht verlieren. Wir müssen weiterarbeiten. Am Dienstag geht es schon weiter. Solange es rechnerisch möglich ist, werden wir darum kämpfen, in der Liga zu bleiben. Der Unterschied war heute, dass die Admira sehr stabil in der Defensive agiert hat und wir einfach nicht entscheidend genug vorne reingekommen sind. Das müssen wir fürs nächste Spiel ändern. Wir müssen weiterarbeiten und positiv bleiben. Es sind noch 9 Punkte zu vergeben. Da werden wir nicht die Flinte ins Korn werfen.“

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Photocredit: Josef Parak

by: Ligaportal/Roo