Trotz einer durchwachsenen Herbstsaison hat Austria Wien noch fast alle Chancen. Platz zwei (Champions League) ist nur vier Punkte entfernt, Platz vier (Europa League) nur drei Punkte. Um die Pflicht, nach einem Jahr Pause wieder in einen internationalen Bewerb zu kommen, zu erfüllen, haben die Veilchen im Winter den Kader punktuell umgebaut. Einzig den Abgang von Topscorer Omer Damari hätten die Wiener gerne vermieden.

Sie nutzten den Transfer aber auch, um den Kader stärker an der bevorzugten Spielweise von Trainer Gerald Baumgartner auszurichten. Gesucht wurden Spieler, die das schnelle Umschaltspiel beherrschen. Das trifft auf Philipp Zulechner und Ronivaldo zu, zumindest stärker als auf den ebenfalls abgegebenen Roman Kienast. Auch Raphael Holzhauser dürfte entsprechende Qualitäten mitbringen. Innenverteidiger Patrizio Stronati ist eine Investition in die Zukunft. Die erste Transferperiode war für den neuen Sportdirektor Franz Wohlfahrt, der selbst erst zur Mitte des Monats präsentiert wurde, also schon sehr ereignisreich.

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Alexander Gorgon (Mitte) glänzte in der Vorbereitung als Goalgetter.

Foto: Josef Parak

Findet die Austria Konstanz?

Entscheidend auf dem Weg in den Europacup wird für die Austria sein, wie schnell die Neuzugänge in die Mannschaft integriert werden und wie stark die Veilchen Konstanz in ihre Leistungen bringen können. Starke Spiele und Halbzeiten wechselten sich im Herbst bei der Austria zu oft mit Schwächephasen ab. So kamen die Wiener nie in einen richtigen Lauf, nur zwei Mal gelangen der Austria im Herbst zumindest zwei Siege hintereinander. Angesichts dieser durchschnittlichen Leistung stach im Herbst eigentlich nur Neuzugang Omer Damari hervor. Der Israeli ist aber auch schon wieder weg. Eine Frage des Frühjahrs wird auch sein, wer ihn an vorderster Front ersetzen kann.

Ob Philipp Zulechner nach einem Jahr mit wenigen Spielen schon dazu bereit ist, ist fraglich. Eine mögliche, auch in den Vorbereitungsspielen schon getestete, Variante ist, Flügelspieler Alexander Gorgon als Solospitze einzusetzen. Er war mit fünf Toren zweitbester Torschütze der Austria im Herbst. Ansonsten stehen mit Ronivaldo und Marko Kvasina nur zwei weitere echte Stürmer im Kader. Beide müssen ihre Erstligatauglichkeit aber erst beweisen, wenngleich Kvasina im letzten Spiel vor der Winterpause mit dem Siegtor gegen Grödig eine Talentprobe abgab und auch in der Vorbereitung phasenweise überzeugte.

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Markus Suttner führt die Austria als neuer Kapitän ins Frühjahr.

Foto: Ailura/Wikipedia

Für zahlreiche Spieler in Violett geht es in diesem Frühjahr auch um die eigene Zukunft bei der Austria. Sollte das Minimalziel internationaler Startplatz verpasst werden, steht dem Klub im Sommer höchstwahrscheinlich bereits der nächste Umbau bevor. Tormann Heinz Lindner bleibt nach einem kurzen Flirt mit Córdoba zumindest noch ein halbes Jahr in Favoriten, dann dürfte er sich aber Richtung Ausland orientieren.

Der Abschied von Ex-Kapitän Manuel Ortlechner steht bereits fest. Aber auch bei zahlreichen weiteren Spielern laufen die Verträge aus: Etwa beim Innenverteidigerduo Lukas Rotpuller und Chistian Ramsebner. James Holland, Florian Mader, David de Paula, Daniel Royer und Alexander Gorgon haben ebenfalls auslaufende Vereinbarungen. Sollte das Frühjahr nicht erfolgreich verlaufen, ist es unwahrscheinlich, dass alle Spieler in Favoriten bleiben dürfen.

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