Rund um Rapid Wien ging es im Winter hoch her auf dem Transfermarkt. Die Tabellennachbarn hatten zwar teils prominente Abgänge, rüsteten aber auch ordentlich auf. Nicht so die Grün-Weißen. Sie gehen praktisch unverändert in die Frühjahrssaison der tipico Bundesliga. Umgebaut wird nur das Stadion, ist wohl das Motto von Rapid. Das kann im Kampf um die Europacup-Startplätze ein Vorteil sein.

Mit Lukas Grozurek gab es nur einen Abgang zu Admira Wacker, Grozurek spielte im Herbst aber keine große Rolle. Keinen Neuzugang gab es einerseits, weil Sportdirektor Andreas Müller kein Freund von Wintertransfers ist. Andererseits sind sowohl Müller als auch Trainer Zoran Barisic überzeugt, dass der Kader die Qualität für internationale Startplätze besitzt. Barisic ließ zuletzt aufhorchen, als er von seinem Traum sprach, langfristig mit diesem Kader zusammenzuarbeiten. Im selben Atemzug sagte Barisic, dass das aufgrund zu erwartender Abgänge wohl unrealistisch sei. Da auch im Sommer kein Vertrag ausläuft, können die Hütteldorfer an möglichen Abgängen zumindest Geld verdienen.

Hofmann

Kapitän Steffen Hofmann will mit Rapid (wie in der Vorbereitung gegen Schalke) wieder international spielen.

Foto: Josef Parak

Kommt der Heimvorteil auch ins Happel-Stadion?

Der Kader von Rapid hat schon im Herbst bewiesen, genug Qualität für die internationalen Startplätze zu haben. Etwa bei der starken Leistung beim 2:1-Sieg in Salzburg im letzten Spiel vor der Winterpause. Entscheidend für die junge Rapid-Elf wird es sein, mehr Konstanz in die Leistungen zu bringen. Im Herbst konnte mit den drei Siegen von Runde sieben bis Runde neun nur einmal ein Sieg mit einem weiteren bestätigt werden. Ansonsten folgten auf Siege stets Unentschieden oder Niederlagen. Auch der legendäre Rapid-Heimvorteil hat sich im ersten Halbjahr des Gastspiels im Ernst-Happel-Stadion noch nicht eingestellt. Im Herbst holte Rapid auswärts mehr Punkte als zuhause.

Aber schon vergangene Saison hat Rapid bewiesen, dass Ruhe im Winter nicht der schlechteste Ratgeber ist. Auch vor einem Jahr gab es in der ersten Transferzeit von Sportdirektor Müller keinen Zugang. Rapid sicherte sich nach einem durchwachsenen Herbst mit einem soliden Frühjahr noch den Vizemeistertitel. Vor einem Jahr gab es dafür nur die Europa-League-Qualifikation, in dieser Saison kommt der Vizemeister in die Champions-League-Qualifikation. Mit nur einem Punkt Rückstand auf den WAC ist das für Rapid ein realistisches Ziel.

Rapid Helsinki

Im Frühjahr möchte Rapid wieder öfter jubeln.

Foto: GEPA Pictures/Wien Energie

Zumal es im Winter ja doch praktisch zwei Neuzugänge gegeben hat, die den Vorteil haben, den Verein schon zu kennen: Michael Schimpelsberger und Andreas Kuen kommen von langwierigen Verletzungen zurück. Der 23-jährige Verteidiger Schimpelsberger ist von seinem Kreuzbandriss genesen, der ihn den ganzen Herbst verpassen ließ. Schon von der vergangenen Saison verpasste er einen Großteil aufgrund eines Achillessehnenrisses. Nun hoffen alle, dass Schimpelsberger länger verletzungsfrei bleibt. In der Vorbereitung hat ihn Barisic schon regelmäßig eingesetzt.

So wie auch Andreas Kuen. Der Tiroler kam schon im Sommer zu Rapid, spielte aber im Herbst aufgrund eines Muskelfaserrisses im Adduktorenbereich keine Minute. Auch bei den Amateuren kam er nur zweimal zum Einsatz. Gegen Salzburg saß er bereits wieder auf der Bank und nach einer guten Vorbereitung trauen ihm im Frühjahr viele den Durchbruch zu. Auch wenn er es in der starken Hütteldorfer Offensive schwierig haben wird, sich durchzusetzen. Im Herbst erzielte Rapid nach Salzburg die zweitmeisten Tore. Verbessert sich im Frühjahr auch die Defensive, wird Rapid nächste Saison wieder international spielen.

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