Am 19. Spieltag, zugleich wird damit auch die zweite Meisterschaftshälfte eingeläutet, trafen in der Sky Go Erste Liga der SC Austria Lustenau und der LASK Linz aufeinander. Und dabei kam es, dass die Vorarlberger nun im neunten Spiel in Serie wiederum eine Niederlage hinnehmen mussten. Auch musste man die Leaderposition an den LASK abgeben, wenngleich der Rückstand mit einem Punkt doch nur minimal ist. Wie sich der Kampf um den Aufstiegsplatz, nach der deutlichen Kapfenberger Heimniederlage gegen Wiener Neustadt, anscheinend sowieso auf diese beiden Vereine konzentriert. Wer sich nun letztlich die Winterkrone aufsetzt wird sich am nächsten bzw. letzten Spieltag in diesem Kalenderjahr, herausstellen. Dort haben dann beide Teams Heimvorteil, während die  Lustenauer Austria es mit dem SV Horn zu tun bekommt, wartet auf den LASK das Stadtderby gegen BW Linz.

 

Nach den zwei Blitztreffern entwickelt sich ein flott geführtes Schlagerspiel

Am vorletzten Herbstspieltag kommt es zum großen Showdown zwischen dem Leader und dessen ersten Verfolger. Die Lustenauer sind nun bereits acht Spiele lang unbesiegt, was dann als Lohn auch die Tabellenführung mit sich bringt. Beim LASK Linz hat man sich nach einem kurzzeitigen Durchhänger auch wieder soweit erholt, konnten doch die letzten drei Partien allesamt gewonnen werden. Klar wollte man nun auch die Lustenauer zu Fall bringen und damit die Leaderposition an sich reißen. Und die Partie beginnt dann vor 3.500 Zusehern mit einem echten Knalleffekt. Sind doch gerade mal 61 Sekunden gespielt, schon leuchtet ein 0:1 von der Anzeigetafel. Was war passiert: Thomas Mayer läuft auf der rechten Angriffsseite auf und davon und marschiert auf der Torlinie in Richtung Lustenauer Tor, Alexander Joppich gewährt ihm dabei nur Begleitschutz. Seinen haarscharf getimten Passball versenkt dann Rene Gartler zur frühen Linzer Führung - zugleich auch dessen 11. Saisontreffer. Was die Austria dann aber herzlich wenig kratzt, denn bereits in der 9. Minute gelingt es den Gleichstand herzustellen. Pius Grabher hat dabei das Auge für Raphael Dwamena und der "Knipser vom Dienst" trifft dann vom Sechzehnereck mit einer Bodenberührung zum 1:1 ins lange Eck - zugleich auch bereits das 16. Saisontor des 21jährigen Ghanaer. Und das Spiel bleibt dann in weiterer Folge ausgewogen, zuerst Fabiano (12.) bzw. dann auf der Gegenseite Ilkay Durmus (18.) finden auch tolle Gelegenheiten vor, scheitern aber jeweils an bestens postierten Keepern Christopher Knett bzw. Filip Dmitrovic. Dann aber sitzen wiederum die Glasner-Schützlinge am längeren Ast. 32. Minute: Einen hohen Freistoßball von Peter Michorl bugstiert Rene Gartler per Kopf mitten rein in die Lustenauer Herrlichkeit, Torhüter Knett weiß damit nicht wirklich etwas anzufangen, im Gegensatz zu Dimitry Imbongo, der dann den Rest besorgt - 1:2. Das sollte dann doch Wirkung zeigen, so bringen die Linzer diesen Eintorevorsprung dann auch mehr oder weniger mühelos in die Halbzeitpause.

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LASK-Angreifer Rene Gartler stand beim Rundenhammer gegen die Lustenauer Austria neben seinen beiden Treffern desöfteren im Mittelpunkt des Geschehens.

 

Auf das Ausgleichstor reagiert der LASK Linz mit einem Doppelpack

Hat die Lassaad-Truppe jetzt noch entsprechend Pfeile im Köcher, um eine drohende Niederlage abzuwenden bzw. die Tabellenführung doch noch erfolgreich zu verteidigen, das war jetzt die Frage die sich im zweiten Durchgang im Reichshofstadion stellte. Zudem steht auch die Frage im Raum, wie weit die beiden doch strittigen Gegentreffer im ersten Spielabschnitt, weggesteckt wurden. Aber das Sagen haben dann anfangs wieder die Oberösterreicher, ein Imbongo-Distanzschuss (48.) streift auch nur ganz knapp am Ziel vorbei. Auch das Defensivspiel der Linzer geht weiterhin sehr organisiert vonstatten, wonach die Hausherren sehr viel Mühe haben, entsprechende Spielanteile zu verbuchen. So muss dann eben vorerst eine Standartsituation herhalten, um Torgefährlichkeit zu erzeugen. 56. Minute: Der eingewechselte Daniel Sobkova zirkelt einen Freistoßball aus 22 Metern ins rechte Tormanneck, aber Schlussmann Dmitrovic präsentiert sich hellwach. Und nur zwei Minuten später dann die nächste Heldentat des Linzer Tormanns, als er beim völlig freistehenden Dwamena-Schuss aus kurzer Distanz, unglaublich reagiert. Je länger die Partie dann dauern sollte, umso mehr verlegen die Gäste ihr Hauptaugenmerk dann darauf, das knappe Ergebnis auch über die Distanz zu bringen. Worauf die Lustenauer aber dann noch die passende Antwort wissen, denn in der 82. Minute ist es einmal mehr Dwamena der nach einem Sobkova-Eckball per Kopf zur Stelle ist - 2:2. Aber der LASK Linz hatte dann doch noch den längeren Atem, denn in der 87. Minute stochert Rene Gartler einen Michorl-Corner zum 2:3 über die Lustenauer Torlinie. Damit aber noch nicht genug, den Schlusspunkt setzt dann der kurz zuvor eingewechselte Fabian Miesenböck in der 89. Spielminute - Spielendstand 2:4. In der nächsten Runde, zugleich auch der letzte Spieltag im Herbst, empfängt die Lustenauer Austria am Freitag, 2. Dezember um 18:30 Uhr den SV Horn. Auf den LASK Linz wartet dann zwei Stunden später das Stadtderby gegen die Blau Weißen.

 

SC AUSTRIA LUSTENAU - LASK LINZ 2:4 (1:2)

Reichshofstadion, 3.500 Zuseher, SR: Eisner Rene (Stmk)

Torfolge: 0:1 (2. Gartler), 1:1 (9. Dwamena), 1:2 (32. Imbongo), 2:2 (82. Dwamena), 2:3 (87. Gartler), 2:4 (89. Miesenböck)

Austria Lustenau: Knett, Stückler, Bruno, Grubeck (56. Jailson), Dwamena, Joppich (46. Sobkova), Haring, Stark, Grabher, Bolter, Durmus (61. Dossou)

LASK Linz: Dmitrovic, Michorl, Gartler, Fabiano, Rep (66. Rep), Ramsebner, Luckeneder, Mayer (70. Kerhe), Otavio, Ranftl, Imbongo (75. Miesenböck)

gelbe Karten: Knett bzw. Otavio, Michorl, Ramsebner, Rep

Stimmen zum Spiel:

Lassaad Chabbi, Trainer Lustenau:

"Ich bin stinksauer, weil wir die Gegentreffer ganz billig aus Standarts kassiert haben. Der zweite Spielabschnitt geht aber was das spielerische anbelangt soweit in Ordnung, noch haben wir Zeit genug, um diese Scharte auszuwetzen."

Oliver Glasner, Trainer LASK Linz:

"Es war schon sehr beeindruckend, wie das Team auf das 2:2 reagiert hat - großes Kompliment an die Burschen, die da mächtig viel Charakter an den Tag gelegt haben. Wir waren darauf eingestellt, dass Nuancen entscheiden können, so war es dann auch zu unseren Gunsten gewesen. Die Spieler haben sehr viel investiert um aus der Talsohle herauszukommen, demzufolge wollen wir das Jahr dann auch mit einem Derbysieg ausklingen lassen."

Rene Gartler, Doppeltorschütze LASK Linz:

"Diese Punkte waren extrem wichtig für uns, entsprechend gut gelaunt wird wohl auch die Heimreise werden. In den zweiten 45 Minuten war der Gegner sehr dominant, wir dafür dann doch um die Spur effizienter. Es zeichnet die Mannschaft auch aus, dass wir zusammen wieder in die Erfolgsspur gefunden haben."

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Foto: Harald Dostal

geschrieben von: Robert Tafeit