Seit April 2013 mussten die Fans auf das Duell zwischen dem SV Guntamatic Ried und dem LASK warten. Heute, mehr als viereinhalb Jahre später, war es endlich wieder so weit. Der nunmehrige Zweitligist empfing den Erzrivalen aus der Landeshauptstadt im Achtelfinale des UNIQA ÖFB Cups. Anders als noch vor mehr als viereinhalb Jahren war die Rollenverteilung vor der Begegnung diesmal anders. Die Linzer reisten als Bundesligist in die Keine Sorgen Arena und waren deshalb in der Favoritenrolle. Neben der Brisanz, die dieses Derby natürlich im Vorfeld bereits mit sich brachte, war es auch die Rückkehr von zwei Rieder Urgesteinen. Oliver Glasner und Michael Angerschmid, die jahrelang für die Rieder ihre Fußballschuhe schnürten, kamen heute als Gegner ins Innviertel. 7.300 Zuschauer sorgten für prächtige Stimmung und bekamen einen Gala-Auftritt der Heimelf zu sehen. Seifedin Chabbi avancierte mit drei Treffern zum Derbyhelden und schoss den SV Guntamatic Ried quasi im Alleingang ins Viertelfinale des UNIQA ÖFB Cups.

 

Die beiden Trainer Oliver Glasner und Lassaad Chabbi begrüßten sich herzlich. Foto: Harald Dostal

Rieder erwischen Linzer eiskalt

Die Hausherren starteten sehr ambitioniert und fokussiert in die Partie und bereits nach wenigen Sekunden tauchte Seifedin Chabbi erstmals vor Neo-Teamspieler Pavao Pervan auf, doch sein Schuss ging deutlich über das Linzer Tor. In der elften Minute machte es der Goalgetter der Rieder aber besser und traf nach einer herrlichen Drehung von der Strafraumgrenze zur Führung. Die Gäste aus Linz fanden nur schleppend in die Partie und offenbarten in der Defensive immer wieder Schwächen. Es war noch keine Viertelstunde absolviert, als in der Keine Sorgen Arena wieder Jubel aufbrannte. Nach einer mustergültigen Flanke traf der aufgerückte Kennedy Boateng bereits zum 2:0. Auch danach gab es kein Aufbäumen der Glasner-Elf, sondern die Gastgeber blieben weiter am Drücker und kamen durch Thomas Fröschl zu weiteren aussichtsreichen Torchancen. Erst gegen Ende des ersten Durchgangs kamen die Athletiker besser in die Partie und Thomas Gebauer musste sich bei einem Schuss von Reinhold Ranftl auszeichnen. Vor dem Pausenpfiff wurde auch Pavao Pervan nochmals geprüft, aber der Schlussmann lenkte einen Freistoß über die Latte. Mit einer 2:0-Führung ging die Chabbi-Elf nach 45 starken Minuten in die Kabinen und die Linzer mussten sich in den zweiten 45 deutlich steigern.

Man of the Match: Goalgetter Seifedin Chabbi schnürte einen Triplepack. Foto: Harald Dostal

Viel Dramatik in der zweiten Halbzeit

Zu Beginn des zweiten Durchgangs stand Schiedsrichter Christoph Jäger im Mittelpunkt des Geschehens. Zunächst schickte der Unparteiische Rieds Peter Haring vorzeitig mit der Ampelkarte unter die Dusche, nachdem der Defensivmann eine klare Linzer Torchance vereitelte und sich nur mit einem Foulspiel zu helfen wusste. Der Tabellensechste der tipico Bundesliga konnte aus der nummerischen Überlegenheit aber kein Kapital schlagen, denn nur wenige Minuten später musste auch Philipp Wiesinger nach überhartem Einsteigen mit der zweiten gelben Karte verfrüht vom Platz. So ging es mit zwanzig Akteuren am Feld weiter und es war wieder Seifedin Chabbi, der sich in die Torschützenliste eintrug. Der Goalgetter traf nach Zuspiel von Manuel Kerhe zum vorentscheidenden 3:0 aus Rieder Sicht. Während die Innviertler noch im kollektiven Jubel versunken waren, drückte der eingewechselte Mergim Berisha ein Zuspiel von Dogan Erdogan über die Linie und sorgte nochmals für Hoffnung auf Seiten der Gäste. Diese machte allerdings der an diesem Tag blendend aufgelegte Seifedin Chabbi zunichte, denn der Stürmer sorgte nach einem katastrophalen Fehler von Reinhold Ranftl für das 4:1. In der Schlussphase konnten die Linzer nicht mehr entscheidend zulegen, sodass man mit einer deutlichen und empfindlichen Derbyniederlage die Heimreise antreten musste. Auf der Gegenseite bleiben die Rieder gegen den Erzrivalen seit 2002 ungeschlagen und dürfen als Cup-Viertelfinalist überwintern.

Pure Enttäuschung: Der LASK verabschiedet sich nach einem 1:4-Debakel aus dem ÖFB-Cup. Foto: Harald Dostal

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