Der FC Liefering übernimmt durch einen knappen 1:0 Erfolg zumindest vorübergehend den dritten Rang der Erste Liga von der SV Ried. In einem engen Spiel starteten die Wiener besser, kassierten aber in ihre beste Phase hinein den einzigen (Gegen-)Treffer im Spiel. Meister vollstreckte mit einem Abschluss von rechts ins lange Eck (20'). Durch die Niederlage des FAC gegen Liefering und von Blau-Weiß gegen Hartberg konnte sich die WSG Wattens mit einem Sieg über Austria Lustenau Luft im Tabellenkeller verschaffen. Die Treffer gegen Lustenau erzielten Schnegg (23') und Pranter (64') zum 2:0 Sieg. Die "Werkself" weist damit bereits sieben Punkte Vorsprung auf den letzten Platz auf. 

Wattens setzt sich ab! 

Die "Werkself" aus Wattens startete nach dem ersten Sieg im Frühjahr gegen Kapfenberg mit viel Selbstvertrauen in die Begegnung mit Austria Lustenau. Trainer Thomas Silberberger überraschte dabei mit der Aufstellung von David Schnegg im offensiven Zentrum. Dieser Schachzug machte sich bereits früh im Spiel bezahlt. Denn nach Vorarbeit von Santin über die rechte Seite kam die Kugel zur Mitte, wo der junge Schnegg freistehend zur Führung einnetzte (23'). Die Wattener ließen sich daraufhin etwas zurückfallen und verteidigten ihren Strafraum. Lustenau fand an diesem Abend trotz phasenweisem Übergewicht an Ballbesitz aber kein Mittel um die Abwehrreihen zu überwinden. Es fehlte der klassische letzte Pass. Wattens nutzte die Ideenlosigkeit des Gegners im zweiten Durchgang schließlich eiskalt aus. Die Vorarlberger rückten weit auf um Druck aufzubauen, verloren dann aber den Ball im Mittelfeld an die Heimischen. Die Elf von Thomas Silberberger schaltete blitzschnell um und bediente Benjamin Pranter auf der linken Angriffsseite. Der Offensiv-Routinier eilte mit dem Ball am Fuß unbedrängt in Richtung Keeper und verwertete mit einem wuchtigen Abschluss ins linke obere Eck zur frühen Entscheidung (64'). Die 1.500 Zuschauer sahen in den Schlussminuten eher mehr Ballgeschiebe, denn Lustenauer Torversuche und so verschafft sich Wattens mit einem verdienten 2:0 Sieg Luft in der unteren Tabellenhälfte, da auch Blau-Weiß das Parallelspiel verloren hat.  

Thomas Silberberger, Trainer WSG Wattens bei "Sky": "Es war eine sehr, sehr gute Woche für uns. Das war heute ein hochverdienter Sieg der Leidenschaft, eine tolle Leistung meiner Mannschaft. Mir ist außer dem Lattentreffer in der zweiten Minute von Lustenau nichts im Kopf, was ansatzweise gefährlich gewesen wäre. David Schnegg ist auf einem guten Weg. Wir fahren sehr gut mit Spielern aus unteren Ligen. Mit Neurauter, Kekez und Schnegg, die sind alle aus der Tirolerliga und haben es über den Umweg Tirolerliga geschafft und ich glaube sie performen sehr, sehr gut momentan. Wir haben die Spielanlage verändert, stellen höher zu, provozieren viele lange Bälle vom Gegner und hinten haben wir mit Neurauter, Kekez und Gugganig kopfballstarke Spieler."

Gernot Plassnegger, Trainer Austria Lustenau bei "Sky": Wir sind ganz gut ins Spiel reingekommen und haben vor dem Tor den Faden ein bisschen verloren. Wollten über die Seite kommen, haben unsere Chancen nicht genützt, Wattens hat sie genützt. Dass wir hier nicht zu sieben, acht Chancen kommen, ist auch klar. Es war ein ausgeglichenes Spiel, Wattens war in der ersten Halbzeit besser im Spiel. Wir wollten hier was mitnehmen, sind momentan nicht konstant genug. Das gilt es zu beheben."

Die Aufstellung der WSG Wattens: 

25 Ferdinand Oswald (K)
04 David Gugganig
07 Benjamin Pranter
08 Kevin Nitzlnader
09 Sebastian Santin
10 Florian Toplitsch
16 Florian Buchacher
19 Sandro Neurauter
20 Drazen Kekez
21 Milan Jurdik
32 David Schnegg 

Die Aufstellung des SC Austria Lustenau: 

22 Nicolas Mohr
05 William Rodrigues de Freitas
09 Ronivaldo Bernardo Sales
10 Sandro Djuric
13 Christoph Kobleder
16 Pius Dorn
17 Daniel Sobkova
18 Kürsat Güclü
20 Jodel Dossou
26 Darijo Grujcic
27 Marco Krainz (K) 

Schiedsrichter der Partie: 

Christian-Petru Ciochirca

Liefering strauchelt beinahe, siegt aber am Ende souverän! 

Die Lieferinger schienen zu Beginn noch nicht richtig da zu sein, da hätten die Gäste bereits nach wenigen Sekunden beinahe die Führung erzielt. Markoutz und Sahanek nutzten eine Lücke in der Verteidigung und kamen zu einer hochkarätigen Doppelchance. Carlos Miguel Coronel bewahrte sein Team aber vor einem frühen Rückstand. In der Folge blieben die Wiener die etwas mutigere Mannschaft und kamen zu weiteren guten Chancen. So gaben Raischl (3.) und Markoutz (16.) die nächsten Warnschüsse auf das Gehäuse der "Jungbullen" ab. Richtig brenzlig wurde es in Minute 16, als Markoutz alleine auf Coronel zulief, die Kugel aber zum Glück für die Salzburger über die Querlatte setzte. In dieser Phase leisteten sich die "Jungbullen" ungewöhnlich viele Fehlpässe und kamen nur ein Mal vor das gegnerische Tor: Romano Schmid verzog aus der Distanz allerdings klar. Nach 20 Minuten gelang dann aber doch das 1:0. Nicolas Meister nutzte einen Fehler in der FAC-Abwehr eiskalt aus und versenkte die Kugel trocken im langen Eck. Die Hausherren wurden nach dem Führungstreffer besser und hatten durch Nicolas Meister (31.) bzw. ein wegen Abseits zu Unrecht aberkanntes Niangbo-Tor (35.) noch weitere Chancen, es blieb aber zur Pause beim 1:0.

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FAC wehrt sich mit Händen und Füßen, kann die Niederlage aber nicht vermeiden! (Foto: GEPA/Red Bull)

In Hälfte zwei kam die Mannschaft von Janusz Gora und Gerhard Struber mit frischem Schwung aus der Kabine und hatte das Geschehen vollends im Griff. Vor allem wenn sie ihre Schnelligkeit ausspielen konnte, wurde es meist gefährlich für den FAC. Dabei bereitete Nicolas Meister der FAC-Defensive immer wieder Probleme mit seinen schnellen Antritten und hatte nach 52 Minuten die Chance aufs 2:0. Er scheiterte aber genauso wie Dominik Szoboszlai mit einem Freistoß (53.), Enock Mwepu mit einem Weitschuss (54.) und Mohamed Camara mit einem wuchtigen Kopfball (60.). Es blieb dabei, dass die Lieferinger den Ton angaben und weiterhin gute Chancen vorfanden. Luca Meisl setzte das Leder beispielsweise aus der Distanz nur haarscharf vorbei (72.), ehe Rene Hellermann eine Topchance liegen ließ, bei der der Tormann bereits geschlagen gewesen war (75.). In der Schlussphase eröffnete sich für Dominik Szoboszlai erneut die Riesenchance auf die Vorentscheidung, der Ungar hatte aber ebenfalls Pech im Abschluss (85.). Der FAC warf während der letzten Minuten noch einmal alles nach vorne, doch letztlich brachte der FC Liefering den knappen Vorsprung souverän über die Zeit und gewann verdient mit 1:0.

Gerhard Struber, Trainer FC Liefering bei "Sky": "Die erste Halbzeit war grottenschlecht, durch individuelle Fehler im Spielaufbau haben wir uns verunsichern lassen und schwer ins Spiel gefunden. Der FAC war richtig präsent und hat hoch angepresst. Ich war über den FAC nicht überrascht, ich weiß, dass sie ordentliche Spieler in ihren Reihen stellen. Die zweite Halbzeit spielen wir richtig ordentlich, von der Leistung her ansprechend, die Chancenauswertung war nicht konsequent genug. Mit der Leistung über weite Strecken kann man heute nicht zufrieden sein."

Mario Handl, Trainer FAC bei "Sky": "Die Jungs waren brav, grundsätzlich haben sie alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Wir haben Liefering beschäftigt, waren nicht zu passiv und haben die Anfangsphase dominiert. Bis auf das Resultat war es in Ordnung. Die Chancenauswertung zu Beginn und am Schluss der entscheidende Pass haben nicht geklappt und vielleicht hat das Quäntchen Glück auch gefehlt. Den Jungs kann man nichts vorwerfen. Man kann heute mitnehmen, dass die Mannschaft lebt, sie hat diese Woche viel erlebt. Wir haben eine gute Grundsubstanz und auf dem können wir aufbauen. Die Niederlage in Liefering ist kein Beinbruch."

Die Aufstellung des FC Liefering: 

01 Carlos Miguel Coronel
05 Luca Emanuel Meisl (K)
11 Anderson Niangbo
14 Gideon Mensah
16 Dominik Szoboszlai
17 Nicolas Meister
24 Jungmin Kim
27 Mahamadou Dembélé
28 Romano Schmid
39 Julian Peter Gölles
45 Enock Mwepu

Die Aufstellung des Floridsdorfer AC: 


01 Martin Fraisl (K)
03 Stefan Umjenovic
04 Mario Kröpfl
06 Daniel Raischl
07 Robert Völkl
10 Marco Sahanek
14 Kevin Hinterberger
18 Albin Gashi
19 Mirnes Becirovic
20 Stefan Bergmeister
27 Oliver Markoutz

Schiedsrichter der Partie: 

Stefan Ebner