Die SV Guntamatic Ried hat im ersten Spiel unter Interimstrainer Fränky Schiemer den Negativlauf im Frühjahr beendet. Die Innviertler feierten in der 26. Runde der Sky Go Erste Liga einen ungefährdeten 2:0-Heimsieg über die WSG Wattens. Seifedin Chabbi brachte die Rieder vor 1976 Zuschauern in der Keine-Sorgen-Arena früh in Führung (5.), ehe Ilkay Durmus eine Viertelstunde vor Schluss den 2:0-Endstand markierte. Ried verbesserte sich mit dem ersten Sieg seit Ende November auf den Relegationsplatz. Im Parallelspiel kam der FC Liefering trotz zahlreicher Torchancen nicht über ein 1:1-Remis gegen den SC Austria Lustenau hinaus.

 

Trainerdebüt von Fränky Schiemer glückt - Ried verbessert sich auf Relegationsplatz

Die Hausherren erwischten einen Auftakt nach Maß und gingen bereits wenige Augenblicke nach Spielbeginn in Führung: Eine punktgenau Flanke von Ronny Marcos landete beim sträflich alleine gelassenen Seifedin Chabbi, der aus kurzer Distanz zur 1:0-Führung einköpfte (5.). Wenige Augenblicke später kam Wießmeier nach einer Kopfballverlängerung von Chabbi zum Schuss, scheiterte aber an Grünwald (8.). Ried agierte in der Anfangsphase sehr aggressiv und versuchte die Gäste aus Tirol früh im Spielaufbau zu stören. Nach etwas mehr als einer Viertelstunde konnte Kerhe nach einer schönen Kombination mit Chabbi in den Wattener Sechzehner flanke, wo Grünwald knapp vor dem einschussbereiten Wießmeier an die Kugel kam (17.). In der Folge waren Torchancen absolute Mangelware. Wattens stand in der Defensive sicher und ließ keine gefährlichen Angriffe der Gastgeber, die phasenweise viel zu kompliziert agierten, mehr zu. Wenige Minuten nach Seitenwechsel sorgte eine Standardsituation für Gefahr: Peter Haring probierte es mit einem Direktversuch aus großer Distanz – knapp daneben (53.). Die Gäste aus Tirol wurden in der zweiten Hälfte offensiver, ohne jedoch richtig gefährlich zu werden. Eine Viertelstunde vor Schluss sorgten die Innviertler für die Vorentscheidung: Wießmeier setzte mit einem idealen Heber über die Hintermannschaft der Wattener Durmus in Szene, der die Nerven behielt und Wattens-Keeper Grünwald mit einem Flachschuss durch die Beine bezwang – 2:0 (75.). Der Heimsieg der Rieder hätte durchaus auch höher ausfallen können, doch Prosenik und Chabbi scheiterten jeweils am starken Grünwald.

Jubelschrei: Seifedin Chabbi brachte die Rieder früh auf die Siegerstraße. Foto: Harald Dostal

Stimmen zum Spiel

Ried-Interimstrainer Fränky Schiemer bei Sky: „Ich habe mir einmal sagen lassen, einen Trainereffekt gibt es gar nicht. Ich glaube wir wissen, dass wir eine gute Mannschaft haben und hatten einfach vom Kopf her eine gewisse Blockade. Wir hatten Schwierigkeiten, dass wir unser Spiel so aufziehen, wie wir in den letzten Spielen gesehen haben. Heute waren wir wieder wie entfesselt. Zweite Halbzeit freut es mich besonders, dass wir da noch richtig nachlegen wollen, auch nach dem 2:0 nicht aufhören, sondern trotzdem das dritte und vierte Tor noch machen wollen. Wir haben wirkliche extrem gut ohne Ball gearbeitet und hatten da phasenweise sensationelle Ballgewinne. Wenn die Vorderen ordentlich hackeln, dann haben es die hinten auch um einiges leichter.“

Wattens-Coach Thomas Silberberger am Sky-Mikro: „Blöd war halt das frühe Gegentor in der fünften Minute. Das war nicht so geplant. Wir wollten schon solange wie möglich die Null halten, damit die Verunsicherung, die Ried hat, spürbar wird, aber das frühe Gegentor hat uns natürlich nicht unbedingt in die Karten gespielt. Das 2:0 war dann in der Phase, wo wir das Spiel eigentlich in den Griff gekriegt haben. Im Endeffekt war es ein verdienter Sieg von Ried. Das war natürlich so nicht geplant, aber es wäre jetzt vermessen nach Ried zu fahren, einfach herzukommen und zu gewinnen. Wir wissen schon, dass Ried Qualität hat. Ich habe der Mannschaft in der Halbzeit schon gesagt, wir sind brav und brav ist ein gefährliches Prädikat. Brav ist in der Liga zu wenig.“

SV Guntamatic Ried – WSG Swarovski Wattens 2:0 (1:0)

Keine-Sorgen-Arena, 1.976 Zuschauer, SR Gishamer

Tore: Chabbi (5.), Durmus (75.)

Ried: Gebauer – Kerhe, Boateng, Haring, Marcos – Wießmeier (78./Ammerer), Grabher (71./Ziegl), Grgic, Durmus – Chabbi, Prosenik (82./Fröschl)

Wattens: Grünwald – Kekez, Gugganig, Buchacher (57./M´Pinda)– Santin, Nitzlnader (76./Pranter), Neurauter, Kovacec – Katnik, Zangerl (63./Jurdik), Schnegg

 

Liefering kommt wegen zahlreicher vergebener Torchancen nicht über Remis hinaus

Die Anfangsphase gestaltete sich sehr schwungvoll, beide Teams spielten mit offenem Visier. Große Torchancen blieben jedoch vorerst aus. In der Folge flachte die Partie allerdings stark ab, beide Mannschaften konnten das hohe Tempo der Anfangsphase nicht halten. Den einzigen Torschuss in der ersten Halbzeit gaben die Gäste aus Vorarlberg ab: Nach einem Steilpass konnte Lucas Barbosa relativ unbedrängt abziehen, doch Liefering-Goalie Coronel tauchte ab und machte die Chance zunichte. Die hochgelobten Youngsters des FC Liefering blieben in den ersten 45 Minuten einiges schuldig. Nach Wiederbeginn dauerte es allerdings nur eine Minute, ehe die Lieferinger mit ihrem ersten Torschuss in Führung gingen: Schmid zog nach Doppelpass mit Camara an der Strafraumgrenze ab und ließ Lustenau-Keeper Mohr keine Chance – 1:0 (47.). Die Antwort der Gäste folgte aber beinahe prompt: Güclüs Gewaltschuss verfehlte das Tor von Coronel nur knapp (48.). Mit Fortdauer der zweiten 45 Minuten entwickelte sich ein lebhaftes Spiel mit Top-Chancen auf beiden Seiten: Zunächst zischte ein Schuss von Camara nur knapp drüber, ehe Barbosa auf der anderen Seite völlig freistehend an Coronel scheiterte (58.). Wenige Minuten später machte es der Brasilianer besser: Drazan bediente mit einem langen Ball Barbosa, der den herausgeeilten Coronel clever überhob und so auf 1:1 stellte (71.). In der Schlussphase drängten die Hausherren auf den Siegtreffer, den Romano Schmid in der Nachspielzeit auf den Fuß hatte, aber kläglich scheiterte.

Nicolas Meister und Co kamen trotz zahlreicher Torchancen nicht über ein Remis hinaus. Foto: GEPA pictures/Red Bull Media

Stimmen zum Spiel

Liefering-Trainer Gerhard Struber im Sky-Interview: „Heute war das erklärte Ziel, dass wir hier drei Punkte mitnehmen. Dazu hätte es einfach über neunzig Minuten eine ganz konzentrierte Leistung gebraucht. Das war über viele Phasen in Ordnung, sehr ordentlich, aber speziell bei diesem Gegentor hatten wir einfach die Tiefe nicht im Griff. Wir haben diesen qualifizierten Ball hinten rein zugelassen. Von da her stört mich das ganz massiv, dass wir einfach in dieser Situation nicht auf dem Punkt waren.“

Gernot Plassnegger, Trainer SC Austria Lustenau, bei Sky: „Wir wollten die Mitte zu machen und schauen, dass wir nachher schnell in die Tiefe kommen und den Ball erobern. Das hat ganz gut funktioniert. Wir hatten erste Halbzeit eine Torchance vom Lucas, zweite Halbzeit hatte er zwei und hat eine davon gemacht. Somit haben wir 1:1 gespielt. Das nehmen wir mit. Jetzt haben wir am Freitag Hartberg vor der Brust.“

FC Liefering – SC Austria Lustenau 1:1 (0:0)

DAS.GOLDBERG-Stadion, 1.000 Zuschauer, SR Spurny

Tore: Schmid (47.) bzw. Barbosa (71.)

Liefering: Coronel – Gölles, Dembele, Gorzel, Karic – Mwepu – Camara (69./Sturm), Szoboszlai, Schmid – Rodrigo (82./Niangbo), Meister (60./Daka)

A. Lustenau: Mohr – Tuncer, Kobleder, Avramovic, Grasegger – Güclü (80./Pavlovic), Djuric – Dossou (62./Bösch), Krainz, Drazan (82./Sobkova) – Barbosa