Die SV Ried kommt weiter nicht aus der Krise! Nach dem 2:0 Sieg gegen Wattens folgt ein 0:0 Remis gegen Kapfenberg! Am kommenden Montag soll eine Entscheidung zur weiteren Vorgangsweise in Sachen Nachfolger für Lassaad Chabbi gefällt werden und ob Franz Schiemer als Interimstrainer bis Sommer weitermachen soll. Für die Oberösterreicher war es zudem kein guter Spieltag. Im Parallelspiel unterlag die zweite oberösterreichische Mannschaft der Erste Liga Blau-Weiß Linz mit 1:0 durch ein Tor von Jurdik auswärts der WSG Wattens (84'). 

Rieder Sorgenfalten! 

Die SV Ried stand vor Beginn der Begegnung mit dem KSV 1919 schwer unter Druck. Zwar konnte sich der Aufstiegsaspirant mit dem Sieg gegen Wattens in der englischen Runde etwas Druck von der Seele nehmen, die Tabellenposition lässt aber immer noch keinen Direktaufstieg zu. Diese Durcksituation war den Innviertlern in der ersten Hälfte gegen Kapfenebrg klar anzusehen. Zwar erkämpften sich die "Wikinger" mehr Ballbesitz und ließen auch Angriffswelle um Welle auf den Strafraum der "Falken" zurollen, schlussendlich entstand daraus im ersten Durchgang aber kaum Gefahr. Zu ausgefuchst waren die Falken im Defensivverhalten und zu oft ging Seifedin Chabbi in die Abseitsfalle. Highlight im ersten Durchgang war der Treffer von Haring per Kopf nach einem Freistoß, der aber wegen Foulspiels gegen Keeper Gartler zurecht von Referee Hameter nicht anerkannt wurde (45'). Der zweite Durchgang brachte wenig zählbare Torchancen, dafür aber einige strittige Szenen. Wenige Minuten nach Wiederbeginn holte sich Ronny Marcos nach einem taktischen Foul die gelbe Karte und noch einige Minuten später ging Marcos unglücklich in einen Zweikampf. Die Ampelkarte war die Folge (55'). Die Unterzahl währte nur wenige Minuten, denn auch der Kapfenberger Rangel holte sich nach einem unglücklichen Zusammenstoß die gelb-rote Karte vom Referee ab (68'). Beide Ausschlüsse waren jedoch mehr als zweifelhaft und wären nicht zwingend zu geben gewesen. In den Schlussminuten hatten die Rieder über Chabbi die beste Chance im Spiel! Der Rieder Stürmer wurde auf links ideal freigespielt und hatte dann auch das Auge für den eingewechselten Prosenik im Zentrum, Haas klärte aber in allerhöchster Not (90'). Grgic besiegelte die Rieder Enttäuschung mit der zweiten Ampelkarte nach einem "Leiberl-Zupfer" gegen einen Gegenspieler (90' +3). Das Match endete schließlich mit 0:0.  

Stefan Rapp (Trainer KSV 1919) bei "Sky": "Ich bin mit der Leistung zufrieden, wir haben so gespielt, wie man es sich erwarten darf. Sind kompakt gestanden, haben die Räume eng gemacht und die Zweikämpfe dementsprechend geführt. In der Liga geht es viel über die Zweikämpfe. Die Mannschaft hat sich heute rehabilitiert. Wir haben dann zu wenige Entlastungsangriffe spielen können. Es war heute die richtige Antwort auf die Hartberg-Schlappe."

Franz Schiemer (Trainer SV Ried) bei "Sky": Es ist schon Schade, wir wollten drei Punkte mitnehmen. Der Gegner war speziell in der ersten Hälfte gut eingestellt, es gab Chancen auf beiden Seiten. Mit zehn Mann haben wir in der zweiten Halbzeit erst richtig den Turbo gezündet und uns einige Chancen erarbeitet. Schade, dass wir nicht den entscheidenden Treffer erzielt haben. Gegen elf Mann haben wir mutig nach vorne gespielt, das war sehr gut. Es wird am Wochenende viel Arbeit warten und Gespräche geben. Vielleicht können wir schon am Montag eine Richtung bekannt geben. Ich bin in die Rolle reingerutscht, das habe ich wirklich nicht vorgehabt. Trotzdem habe ich die Woche einen Schub gesehen, wie gesagt, wir werden sehen, wie es weiter geht. Der Trainer soll die Mannschaft und Liga kennen und wenn möglich uns auch nächstes Jahr weiterhelfen, finanziell muss es machbar sein, viele Parameter, die wichtig sind."

Die Aufstellung des KSV 1919: 

01 Paul Gartler
04 Mladen Jutric
05 Ivan Grabovac
07 Daniel Rosenbichler
08 Daniel Geissler
10 David Sencar (K)
11 Benjamin Rosenberger
16 Manuel Haas
17 Lucas Rangel Nunes Goncalves
31 Tobias Kainz
33 Thomas Sabitzer

Die Aufstellung der SV Ried: 

01 Thomas Gebauer (K)
03 Ronny Marcos
04 Marcel Ziegl
05 Peter Haring
09 Seifedin Chabbi
10 Julian Klaus Wießmeier
13 Manuel Kerhe
14 Kennedy Kofi Boateng
19 Thomas Fröschl
22 Lukas Grgic
29 Ilkay Durmus

Schiedsrichter der Partie: 

Markus Hameter

Jurdik spitzelt "Werkself" zum Sieg!   

Die WSG Wattens ging als leichter Favorit ins Heimspiel gegen Tabellennachbar Blau-Weiß Linz. Diese Favoritenstellung untermauerten die Tiroler aber nur in den ersten 15 Minuten, die die "Werkself" mit vielen Standards ausfüllten. Gefährlichste Aktion dabei war noch die Ecke von Schnegg von der rechten Seite und der darauffolgende Kopfball von Gugganig neben das Tor (14'). Mit Beginn der zweiten 15 Minuten wachte Blau-Weiß aber immer mehr aus der Frühjahrsmüdigkeit auf und übernahm seinerseits zur Überraschung des Heimteams das Kommando.  Haudum (29') und Pikkarainen (31') ließen beste Kopfballmöglichkeiten nach Standards liegen. Die beste Chance überhaupt im ersten Durchgang vergab schließlich aber Routinier Hinum. Nach Vorarbeit von Lüchinger über die linke Seite brachte Hinum die Kugel aus fünf Metern nicht an Keeper Oswald vorbei (38'). Im zweiten Durchgang setzte sich der Schlagabtausch der beiden Mannschaften mit mehr Vorteilen für die WSG Wattens fort. Krainz musste gleich zweimal auf der Linie nach einer Ecke gegen Gugganig retten (64'). In der Schlussphase schlief die Abwehr der Linzer dann kollektiv. Jurdik setzte sich ideal gegen Pikkarainen und Huspek durch und spitzelte die Kugel an Hankic vorbei ins Tor (84'). Den Linzern wollten in der Folge trotz mehrerer offensiver Wechsel von Coach Sageder keine Ideen mehr einfallen um den Abwehrriegel der Wattener zu brechen und so endete das Match 1:0.  

Thomas Silberberger (Trainer WSG Wattens) bei "Sky": "Es war kein gutes Spiel, wir haben den Sieg mehr gewollt. Wir haben uns viel vorgenommen, die erste Viertelstunde war gut und dann sind wir von Minute zu Minute hektischer geworden. Milan Jurdik hat einen Torriecher und er trifft halt gegen Blau Weiß besonders gern, er ist sehr wichtig für uns. Es war sehr zerfahren, Kreativität war nicht vorhanden, aber es ist mir ein 1:0 so lieber, als ein 0:0 mit viel Kreativität.“

Thomas Sageder (Trainer FC Blau Weiß Linz) bei "Sky": "Wir haben meiner Meinung nach in der ersten Halbzeit die besseren Chancen gehabt, in der zweiten Halbzeit war es eine offene Partie. Der Gegner hat in der zweiten Hälfte gut auf uns reagiert. Wir sind offensichtlich momentan nicht besser als der neunte Platz."

Die Aufstellung der WSG Wattens: 

25 Ferdinand Oswald (K)
04 David Gugganig
07 Benjamin Pranter
11 Lukas Katnik
19 Sandro Neurauter
20 Drazen Kekez
21 Milan Jurdik
23 Dino Kovacec
32 David Schnegg
52 Roger Tamba M’pinda
62 Oumar Toure 

Die Aufstellung des FC Blau-Weiß Linz: 

13 Hidajet Hankic
06 Felix Huspek
12 Christopher Cvetko
14 Juhani Elias Pikkarainen
17 Thomas Hinum (K)
19 Manuel Hartl
23 Stefan Haudum
25 Manuel Krainz
26 Daniel Kerschbaumer
27 Lukas Skrivanek
30 Gabriel Lüchinger 

Schiedsrichter der Partie: 

Felix Ouschan