Austria Lustenau ist weiterhin die Wundertüte der Erste Liga! Die Truppe von Gernot Plassnegger geriet gegen den FAC zunächst durch ein Freistoß-Tor von Sahanek in Rückstand (14'), konnte sich aber durch Tore von Bösch (56') und Dossou (86') doch noch drei Punkte sichern. Ähnlich erging es auch dem FC Liefering. Die Salzburger mussten Mitte der ersten Hälfte einen Gegentreffer durch Daniel Rosenbichler hinnehmen (63'), konnten aber ebenfalls spät ausgleichen (90' +1) und damit noch einen Punkt zuhause einfahren. 

Kein Trainereffekt beim FAC!  

Mario Handl konnte nach dem Punkt im ersten Pflichtspiel als Trainer des FAC im zweiten Match keine endgültige Trendumkehr schaffen. Im Match gegen Austria Lustenau begannen die Wiener verschlafen, gingen aber dennoch entgegen dem Spielverlauf in Führung. Die Wiener profitierten dabei aber von einem katastrophalen Patzer von Lustenau-Keeper Mohr, dem ein Sahanenk-Freistoß von rechts durch die Beine rutschte (14'). In der Folge blieb Lustenau aber die bessere Mannschaft und vergab auch gute Chancen auf den Ausgleich. Barbosa scheiterte nach Ideal-Vorlage von Canadi am herauseilenden FAC-Schlussmann Fraisl (14'). Wenig später hatten die Heimischen dann aber schon wieder Glück, denn Keeper Mohr hatte offenbar nicht seinen besten Tag erwischt. Nach einem weiten Ball aus der Hälfte des FAC heraus hatte Mohr die Gelegenheit den Ball zu klären, schlug aber über die Kugel und ermöglichte Lubega den Abschluss aufs leere Tor. Der FAC-Spieler bewies aber einmal mehr seinen Anti-Killerinstinkt und legte das Leder neben das Tor (26'). Den zweiten Durchgang startete Austria Lustenau dann mit einem starken Beginn. Bösch setzte sich im Zweikampf gegen Umjenovic durch und ließ im Anschluss auch Keeper Fraisl keine Chance (56'). Glücklich waren die Wiener darüber natürlich nicht, hatten aber wenig später auch noch mit größerer Aufregung zu kämpfen. Referee Heiss verwechselte bei einem Foulspiel zwei FAC Spieler und zeigte Tursch die Ampelkarte. Nach Protesten der Spielergemeinschaft am Platz und einem kurzen Gespräch mit seinem Assistenten an der Seitenlinie revidierte der Spielleiter seine Entscheidung und zeigte Fraisl und Tursch die gelbe Karte. Heiss bewies damit Größe und gab offen während des Spiels einen Fehler zu. Sieht man selten und darf daher entsprechend hoch eingeschätzt werden. Dennoch brachte die Aktion leichte Unruhe in die Partie, hinzukamen noch einige Wechsel die die Begegnung zusätzlich zerstreuten. Erst in den Schlussminuten kam noch einmal Feuer auf. Lustenau drängte auf die Führung und schaffte es am Ende auch den Treffer zu erzielen. Jodel Dossou wurde von Dorn perfekt per Steilpass eingesetzt und verwertete dann aus spitzem Winkel zur Entscheidung (86'). 

Gernot Plassnegger (Trainer SC Austria Lustenau) bei "Sky": "Die erste Halbzeit war nicht so gut. Ich glaube auch, dass uns das 4:0 vom letzten Freitag noch ein bisschen in den Knochen gesteckt ist. Wir hatten wenig Bewegung, dann noch eine nicht verwertete Torchance. Aber aufgrund der zweiten Halbzeit ist es in Ordnung. Dass wir die Qualität hatten, das Spiel zu drehen, gibt Hoffnung für die Zukunft."

Mario Handl (Trainer FAC Wien) bei "Sky": "Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen. Speziell in der ersten Halbzeit waren wir sehr aktiv und haben das Spiel offengehalten. In der zweiten Halbzeit ist der Gegner dann besser ins Spiel gekommen und war mit der Fortdauer des Spiels überlegen. Das Tor ist ein kleiner Schritt, dass man weiß, dass man auch Tore machen kann, aber es ändert nichts an der Niederlage. Die Mannschaft hat den Spielplan gut umgesetzt." 

Die Aufstellung des SC Austria Lustenau: 

22 Nicolas Mohr
05 William Rodrigues de Freitas
10 Sandro Djuric (K)
12 Jose Lucas Santos Barbosa de Lima
13 Christoph Kobleder
16 Pius Dorn
18 Kürsat Güclü
26 Darijo Grujcic
28 Marcel Canadi
33 Daniel Tiefenbach
42 Nicolai Bösch

Die Aufstellung des Floridsdorfer AC: 

01 Martin Fraisl
03 Stefan Umjenovic
04 Mario Kröpfl (K)
07 Robert Völkl
09 Edrisa Lubega
10 Marco Sahanek
18 Albin Gashi
19 Mirnes Becirovic
20 Stefan Bergmeister
23 Lukas Tursch
29 Daniel Rechberger

Schiedsrichter der Partie: 

Andreas Heiss

Spätes Tor rettet Liefering! 

Die Lieferinger starteten gut und nahmen schnell das Heft in die Hand. Vorerst fehlte in der Angriffszone allerdings noch die letzte Durchschlagskraft. Die Kapfenberger versuchten, aus einer kompakten Defensive zu agieren und das Offensivspiel der Hausherren zu unterbinden. Erstmals richtig gefährlich wurden die Salzburger, als Dominik Szoboszlai per Freistoß nur das Außennetz traf. Die "Jungbullen" konnten zunehmend mehr Druck aufbauen, weitere Chancen waren die Folge. Zuerst scheiterte Patson Daka nach Zuspiel von Romano Schmid, ehe erneut Dominik Szoboszlai per Freistoß sein Ziel knapp verfehlte. Die größte Möglichkeit fand aber Nicolas Meister vor, der den Ball aus elf Metern am Gehäuse vorbeischlenzte. Von den Kapfenbergern war offensiv in der ersten Spielhälfte kaum etwas zu sehen. Die Mannschaft von Gerhard Struber und Janusz Gora dominierte, konnte die Überlegenheit allerdings nicht in Tore ummünzen. Kurz vor der Pause parierte Paul Gartler einen Meister-Abschluss mit einer tollen Parade, und so ging es mit einem 0:0 in die Kabinen.

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Hart erkämpfter Punkt für Liefering gegen Kapfenberg (Foto: GEPA/Red Bull)

Durchgang zwei begann ereignisreich. Beim ersten guten Angriff der Steirer in der zweiten Hälfte bewahrte die Stange die Lieferinger vor einem Gegentreffer. Praktisch im Gegenzug kam Romano Schmid zu einer Doppelchance. Zuerst fand der Offensivspieler bei einem Kopfball im Kapfenberger Schlussmann seinen Meister, ehe er per Flachschuss erneut scheiterte. In dieser Phase war das Tempo bei beiden Teams sehr hoch, auch wenn weitere nennenswerte Torchancen ausblieben. Gegen den Spielverlauf nutzte der KSV dann eine Unachtsamkeit in der Hintermannschaft der Salzburger und ging durch Daniel Rosenbichler in Führung (63.). Der Schock war nur von kurzer Dauer, die Heimischen versuchten, schnell auszugleichen und kamen zu einigen guten Chancen. Doch sowohl bei zwei Szoboszlai-Schüssen als auch bei einem Abschluss von Rene Hellermann warf sich jeweils ein Steirer erfolgreich in die Schussbahn. Spät, aber doch wurden die Bemühungen der vehement angreifenden Lieferinger noch belohnt. Bereits in der Nachspielzeit zog Nico Gorzel aus der Ferne ab, Tormann Gartler parierte den Schuss zwar, aber Jungmin Kim stand goldrichtig und konnte einschieben. Somit endete die Partie gegen den Kapfenberger SV mit einem 1:1-Remis.

Gerhard Struber (Teamchef FC Liefering) bei "Sky": "Wir haben nicht das umgesetzt, was wir trainiert haben. Der Gegner war sehr verdichtet und klar besser im persönlichen Duell. Wir haben uns schwergetan, in die Partie und in die Räume zu finden. Die Jungs sind jung und in gewissen Situationen noch sehr unerfahren. Wir müssen lernen, in einer klareren Form die Bälle zu klären. Es gibt Spielphasen, wo wir richtig dominant sind und unser Spiel durchbringen. Es gibt aber auch Phasen, an denen wir arbeiten müssen. Wir sind dran und werden versuchen den Jungs, die im Winter zu uns gestoßen sind, diese Prinzipien zu verinnerlichen, die wir im großen Teil der Mannschaft schon drinnen haben."

Daniel Rosenbichler (KSV 1919) bei "Sky": "Ich bin enttäuscht, dass wir das nicht hinübergebracht haben. Meiner Meinung nach war es ein Foul vor dem Tor. Wir hätten gute Konteraktionen gehabt, es war eine gute Partie. Die Spieler, die heute statt den anderen gespielt haben, haben Gas gegeben. Es war eine tolle Mannschaftsleistung und darauf können wir stolz sein."

Stefan Rapp (Trainer KSV 1919) bei "Sky": "Riesenkompliment an die Mannschaft – sie hat heute sehr viel richtiggemacht. Der Ausgleich war eine logische Konsequenz, weil wir die Bälle überhaupt nicht mehr halten konnten und den einen oder anderen Ball leichtfertig hergeschenkt haben. Unterm Strich können wir mit dem Ergebnis zufrieden sein."

Die Aufstellung des FC Liefering: 

01 Carlos Miguel Coronel (K)
06 Nico Gorzel
16 Dominik Szoboszlai
17 Nicolas Meister
19 Emir Karic
22 Bojan Lugonja
27 Mahamadou Dembélé
28 Romano Schmid
36 Mohamed Camara
39 Julian Peter Gölles
40 Patson Daka 

Die Aufstellung des KSV 1919: 

01 Paul Gartler
04 Mladen Jutric
05 Ivan Grabovac
06 Jorge Gonzalez Moral
07 Daniel Rosenbichler
08 Daniel Geissler
16 Manuel Haas
18 Daniel Racic
21 Philipp Plank
25 David Agudo Perez
31 Tobias Kainz (K)

Schiedsrichter der Partie: 

Dieter Muckenhammer