Wiener Neustadt verpasste es am Dienstagabend wieder an der SV Ried in der Tabelle der Erste Liga vorbeizuziehen. Austria Lustenau ging gegen den Aufstiegsaspiranten durch Tore von Dossou (2') und Canadi (54') zweimal in Führung. Salihi brachte die Wiener Neustädter nochmal mit einem Doppelpack aber zurück ins Spiel (26', 59'). In der Schlussphase schaffte es Lustenau nach Gelb-Rot für Djuric (90') den Punkt in trockene Tücher zu bringen. Im Parallelspiel sah es nach Toren von Schnegg (28') und Kovacec (33') beziehungsweise Geissler (38') und Sencar (85') schon nach einem Remis aus. Nach einem Torwart-Fehler von Gartler ging Wattens am Ende aber doch noch mit 2:3 als Sieger vom Platz (90' +4). 

Gartler schenkt Wattens Sieg!  

Die WSG Wattens musste in der englischen Runde am Dienstag mit Benjamin Pranter ohne einen wichtigen Stammspieler antreten. Dennoch nahm die Elf von Thomas Silberberger die Worte ihres Trainers von vor eineinhalb Wochen sehr ernst. Von Beginn weg wirkte Wattens wacher, konnte aber trotz barcelonaähnlicher Ballbesitzverhältnisse keine richtigen Torchancen herausarbeiten. Es benötigte somit einen echten "Brecher". Schnegg dribbelte mit dem Ball in Richtung Grundlinie und zog dann einen Meter von dort entfernt von links draußen einfach einmal ab. Die Kugel schlug wie eine "Granate" im Tor der Kapfenberger ein und ließ Freund wie Feind staunend zurück (28'). Kapfenberg hatte sich noch nicht vom Gegentreffer erholt, da zappelte das Leder bereits zum zweiten Mal im Netz. Wieder ging es über die linke Seite und wieder rollte die Kugel über Schnegg. Der legte von der Grundlinie zurück in den Rückraum von wo Dino Kovacec zum 0:2 einschob (33'). Kapfenberg schien schon früh geschlagen, Wattens agierte nach einem Eckball aber eher bescheiden und legte Kapfenberg damit die Rutsche. Rangel fing einen flach in den Strafraum geschlagenen Eckball ab und startete das Umschaltspiel. Der Offensivspieler der "Falken" lief mit dem Ball bis zum Strafraum der WSG, hatte dort das Auge für Geissler und der ließ Keeper Oswald alleinstehend vor dem Tor keine Chance mehr (38'). Im zweiten Durchgang setzten die Kapfenberger dann an ihre aufsteigende Form nahtlos an. Grabovac setzte einen Kopfball knapp neben das Tor (50'), Kainz legte per Distanzschuss aus 20 Metern nach (55'). Wattens musste sich bedingt durch die starken Kapfenberger immer weiter zurückziehen. In den Schlussminuten wurde der Druck schlussendlich aber zu groß. Sencar bekam die Kugel nach einem weiten Ball von Haas in den Strafraum. Der KSV-Kapitän nahm sich das Leder herunter und verwandelte wuchtig zum Ausgleich (85'). Die Freude währte nur kurz, denn KSV-Keeper Gartler brachte sein Team am Ende noch um einen Punkt. Nach einem Nitzlnader-Freistoß kam Gartler heraus, faustete die Kugel aber direkt auf Drazen Kekez, der die Kugel mit dem Rücken irgendwie ins Tor bugsierte (90' +4).  

Stimmen zum Spiel

Stefan Rapp, Trainer KSV, gegenüber Sky: „Wir waren die ersten zwanzig, fünfundzwanzig Minuten nicht am Platz. Am Platz schon, aber zu wenig aggressiv in den Zweikämpfen. Das hätten wir eigentlich angesprochen gehabt, aber okay. Daraus resultierten auch die zwei ersten Gegentreffer. Wie gesagt, die Mannschaft hat trotzdem Moral bewiesen, hat den Rückstand aufgeholt, aber es tut natürlich weh, wenn man dann in der letzten Minute so ein Tor kassiert.“

Thomas Silberberger, Trainer Wattens, im Sky-Interview: „Das Ergebnis steht ja im Sport immer über allem. Heute sind wir natürlich glücklich. Wenn du so spät zuschlägst, ist es natürlich doppelt glücklich, aber der Sieg war, meines Erachtens, hochverdient, weil wir wirklich gegen Kapfenberg in neunzig Minuten keine Torchance zugelassen haben.“

Die Aufstellung des KSV 1919: 

01 Paul Gartler
04 Mladen Jutric
05 Ivan Grabovac
07 Daniel Rosenbichler
08 Daniel Geissler
10 David Sencar (K)
16 Manuel Haas
17 Lucas Rangel Nunes Goncalves
18 Daniel Racic
21 Philipp Plank
31 Tobias Kainz

Die Aufstellung der WSG Wattens: 

25 Ferdinand Oswald (K)
08 Kevin Nitzlnader
09 Sebastian Santin
11 Lukas Katnik
16 Florian Buchacher
19 Sandro Neurauter
20 Drazen Kekez
23 Dino Kovacec
32 David Schnegg
52 Roger Tamba M’pinda
62 Oumar Toure

Schiedsrichter der Partie: 

Josef Spurny

Lustenau bringt Sieg trotz doppelter Führung nicht über die Zeit! 

Austria Lustenau trat erneut mit großen Personalsorgen gegen Wiener Neustadt an. Unter anderen Spielern musste Coach Gernot Plassnegger auf Stürmer Ronivaldo und Barbosa verzichten. Dennoch erwischten die Außenseiter aus dem "Ländle" den besseren Start. Dossou wurde auf rechts bedient, ließ mit zwei schnellen Schritten zwei Gegenspieler aussteigen und verwertete dann mit einem schönen Schlenzer ins lange Eck (2'). Nach dem schnellen Führungstreffer war bei den Vorarlbergern allerdings schnell die Luft wieder draußen. Wiener Neustadt agierte gefestigter und übernahm mit Fortdauer der ersten Hälfte zunehmend das Kommando. Für den Ausgleich benötigte es dann aber doch etwas Schützenhilfe von Schiedsrichter Gerhard Grobelnik. Nach einem weiten Ball hielt Salihi halbvolley drauf, verfehlte aber den Ball und traf stattdessen Gegenspieler Dossou. Dafür hätte es Freistoß geben müssen, stattdessen lief die Partie weiter und Salihi verwertete von links ins lange Eck zum 1:1 Ausgleich (26'). Mit Beginn der zweiten Hälfte starteten die Vorarlberger aber dann wieder wacher in die Begegnung. Bedingt durch ein Hager-Foul an Dossou am Strafraum bekamen die Lustenauer einen Freistoß zugesprochen. Canadi trat an und verwertete via Unterkante der Latte zur 1:2 Auswärtsführung (54'). Wenig später konnte allerdings Lustenau-Jungspund Grujcic die Hände nicht vom Ball lassen und verursachte damit bei einer halbhohen Flanke von Ljubic einen Strafstoß, den Salihi eiskalt vollstreckte (59'). Lustenau beging in der Folge aber nicht den Fehler und schaltete zurück, stattdessen entwickelte sich in der letzten halben Stunde eine offene Partie. Sandro Djuric lieferte mit einer Ampelkarte nach zwei Fouls innerhalb kürzester Zeit den negativen Schlusspunkt der Partie (87', 90').  

Stimmen zum Spel

Roman Mählich, Coach SC Wiener Neustadt, am Sky-Mikro: „Wir wollten natürlich dieses Spiel unbedingt gewinnen. Dem Sieg trauere ich heute schon ein etwas nach. Von der Einstellung, der Disziplin, vom Läuferischen, der Bereitschaft das Spiel zu drehen, war das alles in Ordnung. Aus meiner Sicht haben wir im Prinzip beide Anfangsphasen bei beiden Spielhälften total verschlafen. Ich bin eher enttäuscht ob der Leistung. Ich habe mir vorgestellt, dass wir heute noch dominanter auftreten können, auch bessere Torchancen herausspielen können, dass wir uns, was das Fußballerische angeht, besser in Szene setzen können. Das ist uns nur teilweise gelungen. Die Konzentrationsschwächen, jeweils zu Beginn der Halbzeiten, tun dann halt weh.“

Gernot Plassnegger, Trainer SC Austria Lustenau, gegenüber Sky: „Die Jungs haben es heute wirklich absolut verdient. Sie haben alles reingehaut was sie hatten. Ich bin ganz stolz auf sie. Ich habe in der Halbzeit das Ganze ein bisschen umgestellt, weil wir dann einfach zu viele Räume hatten, die wir nicht verteidigen konnten. Das haben sie zweite Halbzeit wirklich sehr gut gemacht. Wir hatten noch die eine oder andere Möglichkeit. Mit ein bisschen Glück hätten wir vielleicht gewonnen, aber wir sind jetzt nicht mit dem Punkt unzufrieden.“

 

Die Aufstellung des SC Wiener Neustadt: 

27 Domenik Schierl
08 Ivan Ljubic
09 Alexander Gründler
11 Mario Stefel
14 Alberto Prada-Vega
16 Hamacire Youba Diarra
18 Hamdi Salihi (K)
20 Christoph Kobald
22 Mario Ebenhofer
30 Felix Adjei
34 Stefan Hager

Die Aufstellung des SC Austria Lustenau: 

01 Alexander Sebald
05 William Rodrigues de Freitas
10 Sandro Djuric (K)
16 Pius Dorn
19 Bojan Avramovic
20 Jodel Dossou
26 Darijo Grujcic
28 Marcel Canadi
31 Simon Pirkl
33 Daniel Tiefenbach
42 Nicolai Bösch

Schiedsrichter der Partie: 

Gerhard Grobelnik