Es ist wieder soweit! Die Stadt Linz bebt, denn das Derby der beiden verfeindeten Stadtklubs Blau-Weiß Linz und LASK steht am kommenden Freitag wieder auf dem Programm. Bei kühler werdenden Temperaturen, aber wohl ausgezeichnetem Fußballwetter (Prognose, Mittwoch 21. September: 18°C, bewölkt) könnten die Vorzeichen für die beiden Teams allerdings unterschiedlicher nicht sein. Der LASK ist voll im Soll, zwar führt man die Tabelle nicht an, ist kurioserweise mit einem deutlichem Abstand von vier Punkten der erste aufstiegsberechtigte Klub. Blau-Weiß Linz dagegen hat kürzlich Trainer Wilhelm Wahlmüller vor die Tür gesetzt und hält mit nur drei Punkten das Schlusslicht der Liga in den Händen. 

Trainerfrage bei Blau-Weiß, Stadionstreit beim LASK!

Torjubel LASK Dostal

Sportlich läuft beim LASK alles rund! (Foto: Harald Dostal)

Am gestrigen Dienstag schafften beiden Vereine im Gleichschritt den Sprung in das Achtelfinale. Blau-Weiß setzte sich gegen Kitzbühel mit 1:2 durch, der LASK bezwang Karlsdorf mit 2:1. Die Ergebnisse der Klubs fielen also denkbar knapp. Bei den Blau-Weißen saß da noch Sport-Vorstand David Wimleitner auf der Bank. Am Freitag könnte da schon jemand anders auf der Betreuerbank Platz nehmen, denn die Trainersuche läuft auf Hochtouren. Vier Kandidaten sollen zur Auswahl stehen. ."Wir haben am Wochenende bereits mehrere Gespräche geführt. Vier Trainer stehen in der engeren Auswahl", so Wimleitner bei der Tageszeitung "Heute". Es soll sich dabei um Ex-Wacker Trainer Klaus Schmidt, Ex-Salzburger Gerald Baumgartner, Ex-Rieder Gerhard Schweitzer und Hartbergs Bruno Friesenbichler handeln. Als heißeste Anwärter gelten wohl Schmidt und Baumgartner. Beide Trainer haben Erfahrung mit Teams, die im Abstiegskampf stecken, Schmidt rettete vor einiger Zeit noch den FC Wacker aus der roten Zone. Doch auch beim LASK läuft neben dem sportlichen Erfolg und der Aufstiegseuphorie nicht alles ganz rund. Mit der Stadt Linz schwellt ein Konflikt um die Gugl. Der Verein ist erbost über das Verhalten der Stadtpolitik betreffend der Stadionmiete, die Stadt Linz und deren Politik dagegen sind überzeugt den LASK immer wieder gerne in Linz willkommen zu heißen. Gestern ließen beide Parteien mit einer Presseaussendung die gegenseitigen Standpunkte mehr als deutlich durchblicken (wir berichteten).

Derby kennt keine Form und keine Regeln!

Bekanntlich gelten in einem Stadtderby andere Regeln als im üblichen Ligaalltag. Plötzlich gewinnt der Letzte gegen den Stadtrivalen auf Platz Eins, ein anderes Mal gibt es dann ein Schützenfest. Für Zündstoff ist in den Linzer Derbys allerdings immer gesorgt. Auch im ersten Aufeinandertreffen im Sommer lieferte sich die Elf von Oliver Glasner ein heißes Gefecht mit der noch von Willi Wahlmüller trainierten blau-weißen Truppe. Am Ende triumphierten die Schwarz-Weißen. Dennoch, in der momentanen Situation spricht natürlich vieles, wenn nicht alles für den LASK. Die Glasner-Elf ist seit vielen Wochen unbesiegt, spielt zumeist in überragender Qualität und lässt den Gegner dabei alt aussehen. Erst am vergangenen Freitag wurde Titelkonkurrent Lustenau Opfer der schwarz-weißen Angriffswellen, unterlag am Ende mit 3:1 in Pasching. Blau-Weiß tat sich im ersten Match unter David Wimleitner schwer, holte wieder nur ein Remis gegen Wattens. Es spießt weiterhin in der Offensive. Das wird das größte Problem des neuen Trainers. Möglicherweise behebt der klassische Trainereffekt das Problem und Blau-Weiß schießt sich den Frust komplett von der Seele, möglicherweise. Klar ist jedenfalls: Verliert Blau-Weiß erneut und gewinnt Innsbruck wird es schon früh in der Meisterschaft dunkel im Tabellenkeller.