Aufgrund zwei ebenso bemerkenswerter wie begeisternder 1:1-Erfolgen gegen die in Gruppe E der Champions League favorisierten AC Milan & FC Chelsea hat der FC Salzburg gehörig Selbstvertrauen getankt. Nun folgt das Doppel-Duell gegen Dinamo Zagreb - zunächst in der Red Bull Arena (Mittwoch, ab 18:45 Uhr im Ligaportal-LIVETICKER) mit "Final-Charakter"! Im Aufeinandertreffen des österreichischen und kroatischen Meisters geht es um die Weichenstellung betreff international Überwintern. Der Gruppen-Erste und -Zweite steigt ins Achtelfinale im Frühjahr auf, der -Dritte in die Europa League auf bzw. um.

Einsatz & Leidenschaft auf höchstem Niveau wird auch gegen Dinamo Zagreb für Torschütze vom Dienst Noah Okafor (re.) und die Roten Bullen gefordert sein. Hier Duell der beiden Torschützen Alexis Saelemaekers und dem "Salzburger Schweizer" beim 1:1 im Auftakt-Heimspiel zwischen FC Salzburg vs. AC Milan. Beide Torjäger nach zwei Runden mit je 2 Treffern unter den Top10 der Königsklassen-Torschützenliste.  

Mit Salzburger Sieg und Chelsea-Dreier winkt Tabellenführung

"Machen wir uns nichts vor: Diese zwei Spiele werden mitentscheidend sein", meinte Salzburgs Chef-Coach Matthias Jaissle.

Mit einem Heimsieg in der bereits seit Wochen ausverkauften Red Bull Arena (diesmal nicht mehr als 28.864 zugelassen) würden die Roten Bullen - in der anderen Partie (Mittwoch, 21 Uhr) einen Heim-Dreier vom FC Chelsea vs. AC Milan vorausgesetzt - das Retourmatch in Zagreb (nächste Woche Dienstag, 21 Uhr) definitiv als Spitzenreiter angehen und hätten dann die große Chance, in Kroatiens Hauptstadt sogar nachlegen.

Das dritte Heimspiel vs. Chelsea (Dienstag, 25. Oktober, 18:45 Uhr) und das finale Gastspiel in Mailand (Mittwoch, 2. November, 21 Uhr) würden dann für jede Menge Spannung, ja Dramatik sorgen. Doch das ist noch viel Konkjunktiv und da wird noch einiges Wasser die Salzach runter laufen.

Nicht nur in der Champions League, sondern auch den vergangenen beiden Partien in der heimischen Bundesliga ist das 1:1 zum Standard-Resultat für den FC Salzburg geworden. Nach dem 1:1 vs. Rapid - mit "Blitztor" nach wenigen Sekunden durch Benjamin Šeško - folgte vergangene Samstag das "Last-Second-Tor" durch Oumar Solet. Der französische Innenverteidiger verhinderte damit nach 31 Partien zuvor die erste Heim-Niederlage in der Liga in der Red Bull Arena und eine misslungene Generalprobe vor dem Champions League-Mittwoch-Match.

Während es die Salzburger zuletzt vor allem im Abschluss an Effizienz vermissen ließen, bleibt positiv festzuhalten...dass der unbändige Wille, Mentalität und Moral stimmen. Hinten heraus machte die Jaissle-Elf gegen den starken und kompakten LASK um den überragenden Schlussmann Schlager enorm Druck und verdiente sich den, wenn auch aufgrund der letzten Aktion.

Matthias Jaissle vor seiner persönlich 11. Champions League-Partie (bisherige Bilanz: 3S, 4U, 3N) über den kommenden Gegner: "Dinamo ist eine unglaublich gute Mannschaft, die auch über die nötige Erfahrung verfügt. Es wird sicher ein Spiel auf Messers Schneide." 

Nicht nur durch den 1:0-Auftakt-Heimsieg von Dinamo Zagreb über den favorisierten FC Chelsea sind die Mozartstädter gewarnt, auch wenn Kroatiens Rekordmeister (23 Titel) die zweite Partie beim AC Milan 1:3 verlor.

Sučić: "In meiner Familie gibt es keinen Dinamo-Zagreb-Fan"

Die Asse der Kroaten mögen "für unser Scouting wohl ein bisschen zu alt" sein, meinte der 34-jährige Jaissle augenzwinkernd bei der PK-Pre-Match. Wohlwissend um die Qualität der Stürmer Bruno Petkovic und Mislav Orsic. Salzburgs Kroate Luka Sučić: "Das sind die zwei Besten, auf die müssen wir extrem aufpassen." 

Der seit wenigen Wochen 20-jährige, gebürtige Linzer absolvierte bereits drei A-Partien für Kroatiens A-Team. Von daher ist das Duell mit seinen Landsleuten "natürlich etwas Besonderes. Ich kenne sehr viele Spieler vom Nationalteam." Nachsatz: "In meiner Familie gibt es keinen Dinamo-Zagreb-Fan."

Zwei Österreicher im kroatischen Kader von Dinamo

Während ein Kroate für die Salzburger mitwirken dürfte, ist auf Gäste-Seite wahrscheinlich ein in Wien geborener Österreicher mit kroatischen Wurzeln im Einsatz: Robert Ljubičić (Bruder von Dejan Ljubičić vom 1. FC Köln). Der 23-jährige, zentrale Mittelfeldspieler wechselte in diesem Sommer vom SK Rapid Wien nach Zagreb. Unter dem 69-jährigen Dinamo-Coach Ante Cacic spielt er allerdings meist links außen in der Vierer- oder Fünferkette.

Mit dem 31-jährigen Emir Dilaver, ehemals ÖFB-U21-Teamspieler und Österreichischer Meister mit Austria Wien (2012/2013), ist ein weiterer Bekannter bei den Gästen dabei, kam allerdings in der kroatischen Liga nur kurzzeitig zum Einsatz und in der Königsklasse in dieser Saison noch gar nicht.

"Bekommen fast in jedem Spiel ein Gegentor"

Ante Cacic, ehemaliger Teamchef Kroatiens, vor dem Match in der Mozartstadt: "Wir sind in keiner Partie Favorit, aber sicher auch nicht unbedingt Außenseiter. Wir erzielen viele Tore, aber die Anzahl an Gegentoren tut mir ein bisschen weh. Wir bekommen fast in jedem Spiel ein Gegentor. Das sollte uns nicht passieren, wenn wir in Europa etwas erreichen wollen."

Jaissle und sein 35 Jahre älterer Trainer-Pendant Cacic von den beiden Serienmeistern (9 bei Salzburg, 5 bei Dinamo) haben vor dem Doppel-Duell binnen sieben Tagen fast alle Akteure an Bord. Der junge Jaissle wird aufgrund des Ausfalls vom brasilianischen Stürmer Fernando wohl wieder auf Benjamin Šeško an der Seite von Noah Okafor (bisher beide CL-Treffer für Salzburg erzielend) setzen.

Hinter dem Sturm-Duo dürfte anstelle von Dijon Kameri (Schulterverletzung) Luka Sučić seine "Kreise ziehen". Bei den Kroaten fehlt lediglich der schon länger verletzte Innenverteidiger Bosko Sutalo.

Fotocredit: FC Red Bull Salzburg via Getty