Russland hat nach SID-Informationen in einem internationalen Rechtshilfeersuchen an das Bundesamt für Justiz im Jahr 2017 detaillierte Informationen über den ARD-Dopingexperten Hajo Seppelt angefordert. Das Ersuchen wurde von der Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesjustizministeriums, das damals noch vom heutigen Außenminister Heiko Maas geleitet wurde, abgelehnt. Jetzt Fußballreise buchen!

Russland hatte Seppelt am Freitag ein Visum für die Einreise zur Fußball-Weltmeisterschaft (14. Juni bis 15. Juli) verweigert und damit bundesweit Kritik hervorgerufen. "Wir haben, auch in Absprache mit der ARD, mit den zuständigen Stellen Kontakt aufgenommen und drängen auf unverzügliche Klärung", teilte das Auswärtige Amt am Samstag mit.

Aus einem Bericht des auch auf deutscher Sprache erscheinenden russischen Online-Portals Sputnik News geht hervor, dass Russland entsprechende Anträge auch Whistleblower Grigorij Rodtschenkow und WADA-Sonderermittler Richard McLaren betreffend gestellt hat. Die internationalen Anträge zur Vernehmung von Rodtschenkow, dem Wada-Sonderermittler Richard McLaren sowie dem ARD-Journalisten Hajo Seppelt seien nicht erfüllt worden, zitierte sputniknews.com Swetlana Petrenko, die Sprecherin des russischen Ermittlungskomitees zur Staatsdopingaffäre.

Seppelt hatte mit seinen Recherchen maßgeblich zur Aufdeckung des Skandals beigetragen. McLarens Berichte stützten sich vor allem auf die Aussagen Rodtschenkows. Der ehemalige Leiter des Moskauer Dopingkontrolllabors lebt mittlerweile in den USA unter Zeugenschutz.

Unterdessen meldete sich der Vorsitzende des russischen Journalistenverbandes, Wladimir Solowjow, zu Wort: "Ein russisches Visum sollte Seppelt unbedingt ausgestellt werden, er muss unsere WM besuchen! Nur muss ihm ganz bestimmt Personenschutz bereitgestellt werden, damit Kenner seines journalistischen Talents ihn nicht zufällig verprügeln", zitierte Sputnik News Solowjow.

 

SID