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Nach 54 Jahren und 261 Tagen hat es auch das letzte der 16 Gründungsmitglieder erwischt - der Hamburger SV ist erstmals abgestiegen. Seit Jahren wandelte der einst so stolze Klub am Abgrund zur 2. Liga, schaffte oft erst im letzten Moment die Rettung. Doch seit dem 12. Mai 2018 ist amtlich: Der HSV ist nur noch zweitklassig.

Wie geht es nun weiter?

Die Planungen für die erste Zweitliga-Saison in der Vereinsgeschichte laufen auf Hochtouren, das Ziel der sofortigen Rückkehr ins Fußball-Oberhaus ist in Stein gemeißelt. "Wir arbeiten ab jetzt intensiv an dem klaren Ziel, bestmöglich vorbereitet in die nächste Saison zu gehen und den direkten Wiederaufstieg zu realisieren", sagte Vorstand Frank Wettstein. Zusammen mit Aufsichtsratschef Bernd Hoffmann gilt es vor allem, möglichst zügig diese drei Baustellen zu schließen: Trainer, Team, Sportchef.

Was wird aus Trainer Christian Titz?

Titz soll als Cheftrainer im Amt bleiben. Dies bekräftigten die HSV-Verantwortlichen am Wochenende. Der 47-Jährige, der dem Klub mit vier Siegen in acht Spielen überhaupt erst die Hoffnung auf die mögliche Last-Minute-Rettung zurückgegeben hatte, könnte schon am Montag einen neuen Vertrag unterschreiben. "Der Hauptgrund für den Abstieg ist, dass dieser Trainer zu spät gekommen ist", sagte Verteidiger Kyriakos Papadopoulos. Titz, vorher Coach der zweiten Mannschaft der Hanseaten, hatte am 13. März die Nachfolge von Bernd Hollerbach angetreten.

Was wird aus der Mannschaft?

Das ist das wohl größte Fragezeichen vor der Mission Wiederaufstieg. Teure Leistungsträger wie Lewis Holtby, Aaron Hunt oder der zuletzt verletzte Nicolai Müller stehen auf der Kippe. Auch bei Top-Talent Fiete Arp gibt es noch ein Fragezeichen. Ein klares Signal setzte Kapitän Gotoku Sakai. "Ich bleibe", sagte der Japaner, der ein Vertragsangebot des Klubs vorliegen hat, unmittelbar nach dem Abstieg. Spieler wie Dennis Diekmeier, Sejad Salihovic und auch Andre Hahn werden wohl kaum bleiben (dürfen).

Wer wird neuer Sportchef?

Klar ist, dass der Neue als Sportvorstand mit reichlich Kompetenz und Macht ausgestattet sein wird. Noch völlig unklar ist dagegen, wer den seit der Demission von Jens Todt Anfang März verwaisten Posten bekommt. "Wir machen unsere Hausaufgaben und sind mit einigen Kandidaten im Gespräch. Es wird zeitnah entschieden", sagte HSV-Aufsichtsratschef Bernd Hoffmann am Sonntag bei Sky: "Wir werden am Ende einen richtig guten Kandidaten präsentieren, der auch wieder Lust und Spaß macht auf das Gesamtgebilde HSV in der kommenden Saison." Kandidat Jörg Schmadtke ist durch seine kolportierte Einigung mit Wolfsburg vom Markt.

Wie realistisch ist der Wiederaufstieg?

Ziemlich. Wenn der HSV die auf der Zielgeraden der abgelaufenen Bundesliga-Saison gezeigten PS halbwegs auf die Straße bringt, dürfte es mit der direkten Rückkehr ins Oberhaus klappen. Der Trainer, das Stadion, die Fans: In den letzten Wochen, zu spät, hat der Klub sein großes Potenzial angedeutet. Viel wird am Ende davon abhängen, ob es Titz und der (schleunigst zu benennende) neue Sportchef schaffen, ein charakterlich einwandfreies Team zusammenzustellen.

 

SID