Fußball-Schiedsrichter Felix Zwayer (Berlin) hat seine höchst umstrittene Entscheidung im DFB-Pokalfinale zwischen Eintracht Frankfurt und Bayern München (3:1) verteidigt. "Auch mit dem Abstand von zwei Tagen" stehe er dazu, in der Nachspielzeit mit Hilfe des Videobeweises nicht auf Foulelfmeter für die favorisierten Bayern entschieden zu haben, sagte Zwayer am Montag dem Fachmagazin kicker. Jetzt Fußballreise buchen!

Beim Stand von 2:1 hatte Eintracht-Profi Kevin-Prince Boateng in der 96. Minute Javi Martinez im Frankfurter Strafraum am Fuß getroffen und nach dem Spiel sogar selbst eingeräumt, dass es ein elfmeterwürdiges Foul gewesen sei. Zwayer entschied nach Ansicht der Fernsehbilder aber auf Eckball statt auf Strafstoß.

Zwayer betonte nun, dass Boatengs Tritt nicht strafstoßwürdig gewesen sei. "Ich habe den Kontakt gesehen, aus meiner Sicht war es jedoch kein intensiver Kontakt, da Martinez den getroffenen Fuß noch ohne Bewegungsänderung und stabil auf dem Boden aufsetzt, bevor sein anderes Bein abhebt, nach vorne fliegt und er hinfällt", sagte Zwayer.

Aus seiner Sicht sei der Kontakt nicht "ursächlich für das zu Fall kommen von Martinez" gewesen: "Treffer und Wirkung haben für mich nicht zusammengepasst." Wichtig sei hierbei, dass "ein Kontakt nicht automatisch eine strafbare Handlung" sei: "Zweikämpfe müssen im Fußball weiterhin bewertet und eingeordnet werden. Die Szenen sind oft nicht hundertprozentig klar, das ist Teil dieser Sportart."

Ein Strafstoß wäre zu diesem Zeitpunkt für die Bayern die große Chance auf den Ausgleich und die Verlängerung gewesen. Mijat Gacinovic (90.+6) traf erst im Anschluss an den Eckball der Bayern zum 3:1-Endstand.

 

SID