Die Affäre um die Vergabe der Fußball-WM 2006 stellt keine Belastung für die deutsche Bewerbung als Ausrichter der Europameisterschaft 2024 dar. Das betonte Aleksander Ceferin, Präsident der Europäischen Fußball-Union UEFA, im Gespräch mit dem Fachmagazin kicker. "Es gibt ja nun ein komplett anderes Team beim Deutschen Fußball-Bund", sagte der Slowene. Jetzt Fußballreise buchen!

DFB-Präsident Reinhard Grindel sei "einer transparenten Handlungsweise extrem zugewandt und auch sehr sorgfältig, was die Einhaltung von Good-Governance-Richtlinien angeht."

Neben Deutschland ist die Türkei einziger Bewerber um die Ausrichtung der Endrunde in sechs Jahren. Ceferin macht sich mit Blick auf die Wahl des Gastgebers laut eigener Aussage keine großen Sorgen vor Einflussnahme von außen.

"Im Unterschied zur FIFA (Fußball-Weltverband, die Red.) entscheidet hier bei uns das Exekutivkomitee", sagte der 50-Jährige: "Und ebenfalls im Gegensatz zur FIFA haben wir ein geheimes Abstimmungsverfahren, welches der einzige Weg ist, demokratisch abzustimmen. Denn wie wollen Sie mich unter Druck setzen, wenn Sie nicht wissen, wie ich abstimmen werde?"

Im April hatten der DFB und der türkische Verband TFF ihre Bewerbungsunterlagen eingereicht. Die Entscheidung fällt das UEFA-Exekutivkomitee am 27. September. DFB-Präsident Grindel und sein türkischer Kollege Servet Yardimci dürfen keine Stimme abgeben. Sollten von den 18 Stimmberechtigten für beide Kandidaten jeweils neun votieren, gibt die Wahl Ceferins den Ausschlag.

Sofern der DFB den Zuschlag erhält, würden die 51 Partien der 24 teilnehmenden Mannschaften in Berlin, Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt, Gelsenkirchen, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart stattfinden. Diese Spielorte hatte der DFB im vergangenen Herbst in einem laut Grindel "detaillierten, transparenten und beispielhaften Verfahren" ausgewählt.

 

SID