Keine weitere Klatsche für RB Leipzig - allerdings auch kein Befreiungsschlag. Der Fußball-Vizemeister hat seinen zuletzt rasanten Abwärtstrend gestoppt, in einem wilden Duell beim 1. FC Köln kam das Team von Trainer Jesse Marsch am Samstagabend aber nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus. Mit nur vier Zählern läuft RB als 13. weiter seinen Ansprüchen hinterher.
Eine lebhafte Partie in Köln findet keinen Sieger (Foto: SID)

Eine lebhafte Partie in Köln findet keinen Sieger (Foto: SID)

Gleich viermal überprüfte Schiedsrichter Felix Brych (München) ein Tor per Videobeweis, darunter auch die Kölner Führung durch Anthony Modeste (56.) - es war bereits das vierte Saisontor für den Franzosen. Amadou Haidara (71.) traf wenig später zum verdienten Ausgleich.

Nach zuletzt drei Niederlagen in Serie, darunter die heftigen Pleiten gegen Bayern München (1:4) und bei Manchester City (3:6), punktete Leipzig damit zumindest wieder. Besser als der Titelkandidat stehen aber die Kölner da, mit acht Zählern ist die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart vorerst Sechster.

"Viel gelernt" habe seine Mannschaft aus den jüngsten Niederlagen, hatte Marsch gesagt, "wir sind enttäuscht", das Niveau sei aber auch hoch gewesen - in Köln sah er nun die große Chance: "Wir können hier und jetzt unseren Rhythmus finden."

Und seine Mannschaft tat gleich einiges dafür. Zwar griffen die Kölner wie stets unter Baumgart aggressiv an, deutlich gefährlicher war zu Beginn aber RB. Dominik Szoboszlai traf schon in der fünften Minute, stand aber knapp im Abseits, in diesem Rhythmus ging es weiter.

Christopher Nkunkus Schuss klatschte an den Pfosten (8.), dann musste Timo Horn im Kölner Tor in kurzer Folge gegen Nkunku (14.) und Szoboszlai (17.) entschärfen. Leipzig hätte längst führen können - Köln allerdings auch. Ondrej Dudas Volley landete schon nach elf Minuten am Lattenkreuz.

Die Zahl der großen Chancen nahm nun etwas ab, das sehr schnelle Spiel schwappte aber weiter munter hin und her, als nächstes trafen die Kölner: Mark Uth vollendete, Vorbereiter Modeste hatte aber im Abseits gestanden (37.).

Die zweite Hälfte begann wie die erste, allerdings unter umgekehrten Vorzeichen: Der FC drückte und kam zu Chancen im Minutentakt. Dudas Schuss wurde entschärft (48.), Modestes Kopfball strich vorbei (49.), dann wurde sein Abseitstor abgepfiffen - und auch die Führung sollte zunächst nicht zählen: Brych hatte in der Entstehung ein Foul gesehen, beim Studium der Videobilder sah er es jedoch nicht mehr.

Jetzt erst fand RB zurück ins Spiel und zur Dominanz. Der eingewechselte Emil Forsberg (67.) traf, auch hier wurde zurückgepfiffen, an Haidaras Kopfballtor gab es dann aber nichts mehr auszusetzen. Es blieb ein rasantes Spiel mit zahlreichen Chancen.

 

SID