Hoffenheim und Dortmund zittern nach einer bislang starken Saison vor dem vierten Tabellenplatz, der "nur" in die Play-offs zur Champions League führt. Der "Trostpreis" Europa League droht. Selten war Franz Beckenbauers alte Weisheit vom "Cup der Verlierer" so aktuell. Borussia Dortmund und 1899 Hoffenheim zittern nach einer sportlich bislang starken Saison vor dem vierten Tabellenplatz, der in der kommenden Saison erst einmal "nur" in die Play-offs zur Champions League führt. Dort droht dann der "Trostpreis" Europa League, der nicht einmal halb so wertvoll ist wie die Königsklasse. (jetzt Fanreise nach Deutschland buchen!)


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"Es wäre wunderschön, wenn wir Dritter werden können, aber das wäre doch ein bisschen zu viel verlangt vom Fußballgott", sagte Hoffenheims Hauptgesellschafter Dietmar Hopp vor der Partie am Sonntag (17.30 Uhr/Sky) gegen Eintracht Frankfurt dem 1899-Stadionmagazin: "Ich rechne eher damit, dass wir als Vierter erst einmal in die Champions-League-Qualifikation müssen. Da würde uns eine sehr schwere Aufgabe erwarten. Aber vielleicht haben wir da ja auch etwas Losglück."

Noch hat der BVB (am Samstag gegen den 1. FC Köln) mit 56 Punkten die bessere Ausgangsposition. Die Kraichgauer, die am 6. Mai (15.30/Sky) im Ruhrgebiet antreten müssen, lauern mit 55 Zählern. RB Leipzig (62) dürfte die direkte Qualifikation kaum noch zu nehmen sein.

"Wir dürfen uns keinen Ausrutscher mehr erlauben", hatte BVB-Boss Hans-Joachim Watzte unlängst gesagt - das klare Saisonziel des Vizemeisters ist Platz 3. Der garantiert das deutlich höhere Startgeld (zwölf Millionen Euro im Vergleich zu 2,4 Millionen) und deutlich weniger Terminstress. Die K.o.-Spiele finden Mitte und Ende August statt.

In den Play-offs müssten die Hoffenheimer, die in der kommenden Spielzeit erstmals in der Vereinshistorie international spielen, einen deutlich härteren Gegner fürchten als der BVB. Die Dortmunder sind Siebter im Klubranking der Europäischen Fußball-Union (UEFA) und wären damit - im Gegensatz zur noch punktlosen TSG - bei der Auslosung gesetzt.

Hoffenheim drohen deshalb die Tabellenvierten aus England (zum Beispiel Manchester City oder United) und Spanien (FC Sevilla oder Atlético Madrid) oder die Dritten aus Italien und Frankreich. Die Quali-Verlierer rutschen in die Europa League ab - was Donnerstagabendspiele gegen No-Name-Klubs bedeutet. Die große Bühne gibt es nur in der Königsklasse.

"Natürlich wäre ein Klub wie Real Madrid ein Traum. Ich glaube, im Estadio Santiago Bernabéu würde auch mir das Herz in die Hose rutschen. Aber ich hoffe, dass wir noch andere große Stadien kennenlernen, denn das würde bedeuten, dass wir weit kommen im Europapokal", sagte Hopp, der vor dem Saisonendspurt aber auch mahnte: "Wir dürfen nicht übermütig werden."

Entgegen aller Spekulationen wird Hopp seinen Herzensverein im Europacup (egal, ob Champions oder Europa League) aber nicht mit weiteren Millionen aufpumpen. "Wir sind darauf eingestellt, dass es womöglich eine einmalige Geschichte sein wird. Die Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb wird für uns nie ein Selbstläufer werden, sondern die Ausnahme", sagte der frühere Klub-Mäzen: "Wir müssen ein Verein sein, der weiterhin die Regeln des Financial Fairplay einhält und klug wirtschaftet."

SID mj nt

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