Auch im Tabellenkeller der Deutschen Bundesliga geht es heiß her. Gleich sieben Klubs stehen unmittelbar im Rennen um den Klassenerhalt. Im Herbst sah alles noch nach dem Fixabsteiger Schalke 04 aus, doch die Knappen aus Gelsenkirchen haben sich in der Rückrunde stabilisiert und Punkt um Punkt gesammelt. Nun hat der VfB Stuttgart die Rote Laterne in Händen und will diese natürlich so schnell wie möglich wieder loswerden.

Wäre es nach den von vielen prophezeiten Bundesliga-Tipps gegangen, so würde ein Team bereits als Absteiger feststehen. Der FC Schalke 04 hatte schon enormen Rückstand auf das rettende Ufer. Nach zehn Frühjahrsrunden sieht die Lage allerdings schon wieder vielversprechender aus. Zwar stehen die Königsblauen noch unter dem Strich, doch der Rückstand ist praktisch auf Null geschrumpft. Die ersten beiden Spiele 2023 gingen mit 0:3 gegen Frankfurt und 1:6 gegen Leipzig noch schief, doch dann folgten vier 0:0-Spiele in Folge. Die Abwehr wurde stabilisiert und so konnte man auch wie ein Eichhörnchen fleißig Punkte sammeln. In den letzten vier Partien sammelte Schalke zwei Siege und zwei Remis, unter anderem auch im Revierderby gegen Borussia Dortmund. Im Angriff ist man mit nur 21 erzielten Treffern aber noch immer die harmloseste Mannschaft der Bundesliga. Doch in letzter Zeit wurde es auch schwerer die Gelsenkirchener zu besiegen.

Der VfB Stuttgart ist aktuell Letzter der Bundesliga und steht mit dem Rücken zur Wand. Auch mit dem „Retter“ Bruno Labbadia hat sich kaum etwas ins Positive verändert. Der Trainer soll aber, trotz der letzten 0:1-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg, weiterhin fest im Sattel sitzen. "Das steht nicht zur Debatte. Das spielt jetzt keine Rolle", sagte Sportdirektor Fabian Wohlgemuth zu einer möglichen Trainerablöse. Labbadia hat in zehn Spielen mit dem VfB nur einen Sieg geholt – deutlich zu wenig, will man weiterhin im Oberhaus mitspielen.

Hoffenheim und Hertha in der Krise

Ebenfalls in der Krise befindet sich die TSG 1899 Hoffenheim. In den letzten fünf Spielen konnte man nur eines gewinnen – das letzte Spiel gegen Hertha BSC Berlin, den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf. Die Niederlagen waren aber meist knapp. Gleich dreimal unterlag man mit 0:1. Doch nun fehlt auch noch Angreifer Munas Dabbur, der nach seiner Roten Karte gegen Hertha BSC Berlin für drei Spiele gesperrt wurde. Der Israeli fehlt somit im Abstiegskampf gegen Werder, Bayern und Schalke. Ex-Stuttgart-Trainer und neuer Hoffenheim-Coach Pellegrin Matarazzo war schon angezählt und konnte gegen die Berliner endlich den ersten Sieg feiern. "Ich spüre weiterhin vollstes Vertrauen von allen Spielern und von der sportlichen Leitung", so Matarazzo nach dem erlösenden Sieg. Die ersten fünf Spiele als Hoffenheim-Coach hatte der 45-Jährige allesamt verloren.

Wohl auch noch in der Verlosung sind Augsburg, Köln und Bochum. Letztere konnten sich in den letzten beiden Spielen gegen Köln (2:0) und Leipzig (1:0) etwas aus dem Sumpf befreien. Doch gerettet ist der VfL noch lange nicht. In den nächsten fünf Partien hat man Kaliber wie Frankfurt, Wolfsburg, Dortmund Union Berlin vor der Nase. Am 9. April kommt es zum Abstiegskracher gegen Stuttgart. Aber noch düsterer sieht es für die Hertha aus Berlin aus. Nach dem 2:0-Erfolg gegen Augsburg, dachte man schon an neuen Schwung, doch die Ernüchterung folgte prompt. 1:4 gegen Leverkusen, 1:1 gegen Mainz und ein 1:3 gegen Hoffenheim warf die Mannschaft wieder zurück auf den Boden der Tatsachen – und dieser trägt den Namen „Klassenerhalt“.

 

FotoCredits: Imago