Mainz, wie es patzt und schnarcht: Dank der gütigen Mithilfe des Karnevalsvereins im verfrühten Tolle-Tage-Modus ist Eintracht Frankfurt nur noch einen Schritt vom erneuten Einzug ins Endspiel des DFB-Pokals entfernt. Der Vorjahresfinalist setzte sich 3:0 (1:0) im Viertelfinale gegen den tief in der Krise steckenden Lokalrivalen FSV Mainz 05 durch. (jetzt Fußballreise nach Deutschland buchen!)

Ante Rebic (17.) nach einem kapitalen Fehler des früheren Nationaltorhüters Rene Adler, Innenverteidiger Alexander Hack per Eigentor (53.) und Omar Mascarell (62.) als Nutznießer eines weiteren Hack-Fehlers trafen für den Bundesliga-Sechsten. Der Liga-Drittletzte aus Mainz, bei dem Danny Latza noch die Rote Karte sah (82.), enttäuschte auf der ganzen Linie. Die Kritik am längst nicht mehr unumstrittenen Trainer Sandro Schwarz, der in Frankfurt wohnt, dürfte in den kommenden Tagen noch lauter werden.

Bei den Mainzern standen lediglich vier Spieler (Stefan Bell, Alexander Hack, Abdou Diallo und Danny Latza) in der Startaufstellung, die auch bei der zurückliegenden Punktspiel-Niederlage gegen Rekordmeister Bayern München (0:2) zu Beginn auf dem Platz standen. Adler feierte sein Comeback nach über dreieinhalb Monaten (Oberschenkelverletzung) früher als erwartet. Grund dafür war der Ausfall seines Vertreters Robin Zentner (Augapfel-Prellung). Zudem fehlten dem FSV Jean-Philippe Gbamin, Yoshinori Muto und Levin Öztunali.

Die Eintracht musste ohne David Abraham, Alexander Meier und Jonathan de Guzmann auskommen. "Jeder Einzelne, der im vergangenen Jahr das Finale erlebt hat, möchte da unbedingt wieder hin", sagte der Frankfurter Trainer Niko Kovac, der nach wie vor mit den Bayern in Verbindung gebracht wird, vor der Partie.

Vor 48.200 Zuschauern in der Frankfurter Arena gaben die Gastgeber zu Beginn mächtig Gas. Die Mainzer Defensive hinterließ dabei keinen guten Eindruck - was sich im Laufe der Partie fortsetzen sollte. Marius Wolf (6.) und Marco Russ (11.) vergaben die ersten Möglichkeiten für die Eintracht.

Bei der Führung der Frankfurter bestand nicht die Gefahr, dass Rebic die Chance vergibt. Der Kroate durfte den Ball nach dem Fehler Adlers ins leere Tor schieben. Bei seinem verpatzten Abspiel war dem Keeper die fehlende Spielpraxis deutlich anzumerken. Auch nach dem Rückstand lief bei de Mainzern kaum etwas zusammen. Der ganz schwache Auftritt bis zur Pause war Wasser auf die Mühlen der Schwarz-Kritiker. Der Coach selbst fluchte unaufhörlich an der Seitenlinie.

In der Pause schien Schwarz die richtigen Worte gefunden zu haben. Der FSV war zu Beginn des zweiten Durchgangs wesentlich besser im Spiel. Das Ganze war aber nur ein Strohfeuer. Hack schaffte es mit seinem Eigentor und seinem Stockfehler fast im Alleingang, Frankfurt endgültig auf die Siegerstraße zu bringen.

Von einem Aufbäumen der Gäste war im Anschluss nichts zu sehen. Die Mainzer schienen sich ihrem Schicksal zu ergeben, Latza flog nach einem groben Foulspiel noch vom Platz. Schwarz stand fassungslos mit verschränkten Armen an der Seitenlinie.

SID