Vor dem Hintergrund der anhaltenden Fan-Proteste gegen die Kommerzialisierung und einer möglichen Neufassung der 50+1-Regel will die Deutsche Fußball Liga (DFL) ihre Beziehung zu den Anhängern intensivieren. Im Sommer soll deshalb die erste Vollversammlung der sogenannten "Klub-Fan-Dialoge" abgehalten werden. Das gab der Verband am Dienstag bekannt. Die DFL erhofft sich die Teilnahme von "zwei bis drei Vertretern" pro Klub.


Die DFL investiert seit dem Jahr 2013 mindestens fünf Millionen Euro pro Jahr in 34 Fan-Projekte. In der Bundesliga und der 2. Liga gibt es insgesamt 102 Fan-Beauftragte. Um mit den Anhängern in Dialog zu bleiben, finden zudem alle zwei Jahre Regionalkonferenzen statt.

In der "Arbeitsgemeinschaft Fankulturen" sind derzeit allerdings nicht alle organisierten Fangruppen vertreten. Es fehlt beispielsweise die Gruppierung "ProFans", die zuletzt im Fall einer Reform der sogenannten 50+1-Regel massive Proteste angekündigt hat. Die Diskussion über eine Neufassung der Investoren-Sperre war zuletzt vom DFL-Präsidium neu in Gang gesetzt worden.

Das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wird am Freitag über die Freigabe von Fan-Utensilien, die zukünftig mit ins Stadion genommenen werden dürfen, entscheiden. Dabei soll es um eine Testphase bis zum Ende des Jahres gehen.

"Es ist tatsächlich nicht so, dass wir uns mit den Fans bei vielen Themen so konfrontativ gegenüberstehen, dass es keine Lösungen gibt", sagte DFL-Direktor Ansgar Schwenken mit Blick auf die Auseinandersetzung mit den Anhängern auf zahlreichen Gebieten.

Vor allem die Kritik an der Kommerzialisierung gibt es laut Thomas Schneider, dem DFL-Leiter im Bereich Fan-Angelegenheiten, "seit der Gründung" der Bundesliga: "Es gibt aber nirgendwo in Europa mehr Mitsprache für die Fans und mehr Dialog mit den Fans."

 

SID