Giulio Donati wollte sich gar nicht mehr beruhigen. Wie von Sinnen und lauthals schimpfend stapfte der Außenverteidiger des FSV Mainz 05 über den Rasen in der Kölner WM-Arena. Für die Gelb-Rote Karte, die er zuvor von Schiedsrichter Benjamin Cortus gesehen hatte, hatte Donati nur ein verächtliches Lächeln übrig. Jetzt Fußballreise buchen!

Wieso sollte er bitte den Platz verlassen? Er hatte ja nur den Kölner Leonardo Bittencourt brutal gefoult und seinem Gegenspieler dann auch noch ins Gesicht gefasst. Was sollte daran verwerflich sein, schien Donati sagen zu wollen. Erst Sportvorstand Rouven Schröder fing den Hitzkopf ein und zog ihn unter den lautstarken Pfiffen der Kölner Fans vom Feld.

Doch Donati, der beim 1:1 (0:1) im Kellerduell beim 1. FC Köln völlig die Fassung verlor, hatte längst noch nicht genug. Anstatt in die Kabine zu verschwinden, kletterte der Italiener auf die Tribüne und legte sich mit den Kölnern Zuschauern und Ordnern an.

Eine Aktion, die Konsequenzen haben wird. "Er muss aufpassen, dass er den Bogen nicht überspannt", sagte Trainer Sandro Schwarz, der aber auch bekannte: "Ich liebe diesen Kerl, weil seine Emotionalität einfach wichtig für uns ist."

Emotionen gehören zum Fußball, im Kampf um den Klassenerhalt lebte Donati diese auch lange vor und ging mit vollem Einsatz voran. Bis zu jener Szene in der Nachspielzeit. Einsichtig zeigte sich der 28-Jährige anschließend nicht. "Ich weiß nicht", sagte er, als er auf die Gründe seines Ausrasters angesprochen wurde: "Ich bin so."

 

SID