Die dänische Fußball-Legende Michael Laudrup (56) hat nach dem Drama um den kollabierten Nationalspieler Christian Eriksen die Vorgehensweise der Europäischen Fußball-Union (UEFA) scharf kritisiert. Der Verband hatte der dänischen und der finnischen Mannschaft nach dem Vorfall angeboten, das Spiel am Samstagabend wieder aufzunehmen oder am Sonntag um 12.00 Uhr fortzusetzen.
Laudrup kritisiert UEFA

Laudrup kritisiert UEFA

Die Spieler wurden "vor eine Wahl gestellt, die keine echte Wahl ist", sagte Laudrup, "wenn solche Dinge passieren, ist man seinen Emotionen ausgeliefert und hat nicht den Überblick, um wichtige Entscheidungen zu treffen." Er betonte, die UEFA hätte Verantwortung übernehmen müssen. "Es muss jemanden geben, der sagt, wir hören hier auf", es sei falsch, "so kurz nach einem emotionalen Ereignis eine Entscheidung treffen zu müssen."

Auch die 2014er-Weltmeister und ZDF-Experten Christoph Kramer und Per Mertesacker äußerten sich kritisch zur Wiederaufnahme des Spiels. "Das ist für mich der absolute Wahnsinn, das geht nicht. Da liegt der Fehler meiner Meinung nach bei der UEFA. Da muss irgendjemand sagen: 'Leute, jetzt schlaft mal eine Nacht drüber'", sagte Kramer.

Mertesacker zeigte sich überrascht von der Entscheidung und hielt die Spielfortsetzung "nach so einem Schockmoment" für gefährlich. "Man sollte die Spieler schützen", sagte er im ZDF.

Dänemarks Starspieler Eriksen war in der 43. Minute im Parken-Stadion von Kopenhagen zusammengebrochen, Notärzte und Sanitäter retteten sein Leben mit einer Herzdruckmassage. Der Zustand des 29-Jährigen ist laut Verbandsangaben am Sonntagmorgen nach wie vor "stabil".

 

SID