Österreich musste sich im zweiten Gruppenspiel der EM 2020 den Niederlanden mit 0:2 geschlagen geben. Schlussendlich buchte Oranje verdient das Achtelfinal-Ticket und steht vorzeitig als Gruppensieger fest. Ligaportal.at hat die Leistungen der einzelnen ÖFB-Spieler genau unter die Lupe genommen und eine Einzelkritik zum Spiel gegen die Niederlande erstellt. 

Daniel Bachmann: Gut
Der 26-Jährige war beim stark geschossenen Elfmeter von Depay chancenlos und ansonsten in Halbzeit eins über weite Strecken unbeschäftigt. Gegen de Vrij´s Kopfball reagierte er exzellent, beim 2:0 aber ebenso ohne Abwehrmöglichkeit. 

Stefan Lainer: Befriedigend
In Halbzeit eins ging selten einmal das Spiel über ihn und die rechte Seite, so hing der Legionär von Mönchengladbach zumeist in der Luft. Das änderte sich in den zweiten 45 Minuten und mehrmals konnte die „Pferdelunge“ im Team auf seiner Seite auf und ab laufen - es waren aber viele leere Kilometer.

David Alaba: Befriedigend
Gegen Nordmazedonien war der Neo-Real Madrid-Spieler noch „Man of the Match“, gegen die Niederlande gleich zu Beginn gegen Dumfries einen unglücklichen Elfmeter verursacht - der Ball darf ihm in dieser Situation nicht so weit vom Fuß springen. Danach war er sehr bemüht, aber zeigte sich hin und wieder auch unsicher im Abwehrverhalten. Auch beim 0:2 sowie die restliche Abwehrreihe schlecht gestanden. Bei einem Schussversuch nach 80 Minuten fehlten nur Zentimeter auf ein Tor.

Martin Hinteregger: Befriedigend
Gemeinsam mit Dragovic und Alaba die Abwehrreihe gebildet, die sich des Öfteren als unsicher erwiesen hatte. In der Spieleröffnung immer wieder mal mit einem Vorstoß, doch auch er konnte selten einen Angriff initiieren. 

Aleksandar Dragovic: Befriedigend
Die Rissquetschwunde aus dem Spiel gegen Nordmazedonien behinderte den Innenverteidiger nicht, trotzdem hatten die Holländer immer wieder leichtes Spiel im Angriff – speziell in Halbzeit eins. Im zweiten Durchgang sah das Ganze ähnlich aus. Er wurde kurz vor dem Ende ausgewechselt.

Andreas Ulmer: Befriedigend
Ein dynamischer Beginndes Salzburg-Verteidigers auf der linken Seite, der sich zu Beginn nicht versteckt hat. Mit Fortdauer der ersten Hälfte jedoch nicht mehr wirklich im Angriffsdrittel der Österreicher und auch in der zweiten Halbzeit kamen kaum einmal die so wichtigen Flanken in den Strafraum der Niederlande, wo ein Kalajdzic lauern hätte können. 

Konrad Laimer: Befriedigend
Der Mittelfeldmotor versuchte immer wieder mit Tempoläufen Löcher in die niederländischen Abwehrreihen zu reißen, was ihm jedoch nur mäßig gelang. Gemeinsam mit Schlager versucht, das zentrale Mittelfeld dicht zu machen. Nach einer Stunde wurde er jedoch aufgrund von körperlichen Problemen ausgetauscht.

Xaver Schlager: Genügend
Das Spiel lief zumeist am Wolfsburg-Legionär vorbei. Gegen den starken Wijnaldum zog er zumeist den Kürzeren und in der Offensive konnte er nicht wirklich positiv in Erscheinung treten. Ein gebrauchter Tag, wie für viele im Team.

Christoph Baumgartner: Genügend
Der 21-Jährige ist über weite Strecken der Partie in der Luft gehangen, ohne wirklich im Angriffsspiel der Österreicher aktiv zu sein. Beste Aktion von ihm war in der ersten Halbzeit ein Schussversuch im Strafraum, als er gut nach innen gezogen ist. Auch in Halbzeit zwei war er aber kaum zu sehen – da geht eindeutig mehr beim Hoffenheim-Legionär.

Marcel Sabitzer: Befriedigend
Der Leipzig-Kapitän versuchte wie immer das Spiel an sich zu reißen und der Taktgeber zu sein, tat sich gegen aggressive Holländer aber schwer und tauchte nach guten Phasen zeitweise wieder komplett unter. Für einen Führungsspieler war das eindeutig zu wenig.

Michael Gregoritsch: Genügend
Gleich in der Anfangsphase war er gut anspielbar und hat Gegner auf sich gezogen. Doch mit Fortdauer der Partie ist er auf immer schwererem Fuß gestanden und wurdedeswegen von Teamchef Foda nach einer Stunde auch vom Feld genommen.

Sasa Kalajdzic: Befriedigend
Kam für den glücklosen Gregoritsch und brachte etwas mehr Gefahr ins Angriffsspiel der Österreicher. Der von Milan umworbene Stürmer war aber ebenso ohne große Chance wie die anderen Österreicher im Angriff.

Florian Grillitsch: Befriedigend
Ersetzte Konrad Laimer und erfüllte seinen Part ordentlich und war immer wieder anspielbar. Doch auch mit ihm und den anderen neuen Kräften war einfach keine Gefahr zu erzeugen.

Karim Onisiwo: zu kurz eingesetzt

Philipp Lienhart: zu kurz eingesetzt

 

von Marco Wiedermann/Ligaportal, Foto: IMAGO