Berti Vogts hat erneut Kritik an den Nachwuchsleistungszentren im deutschen Fußball geäußert. "Robin Gosens hat nie in einem Nachwuchsleistungszentrum gespielt und erst über Umwege in den Profifußball gefunden. Ich sage: Gott sei Dank! Denn die Profiakademien der Bundesligaklubs und des DFB sind mir seit Jahren ein Dorn im Auge", schreibt der ehemalige Bundestrainer in seiner Kolumne bei t-online.
Gosens spielte nie in einem Nachwuchsleistungszentrum

Gosens spielte nie in einem Nachwuchsleistungszentrum

Vogts kritisierte, dass in den Nachwuchsleistungszentren "nicht etwa das individuelle Talent gefördert, sondern die Allgemeinheit der Nachwuchs-Topspieler auf ein gemeinsames Niveau gebracht" werde: "Wir brauchen keine Roboter, sondern besondere Menschen."

Der Fall Gosens müsse ein zusätzliches Alarmsignal für den DFB sein. "Gut, dass Oliver Bierhoff – der zuständig für die DFB-Akademie ist – Gosens in München live im Stadion gesehen hat", schrieb Vogts und ergänzte: "Wäre Gosens mit 14 in ein Nachwuchsleistungszentrum gegangen, wäre er heute nicht so besonders, wie er es nun mal ist."

Gosens hatte im zweiten EM-Spiel der DFB-Auswahl gegen Portugal (4:2) herausragend gespielt und einen Treffer erzielt. Für den Auftritt gegen den Titelverteidiger lobte Vogts auch Joachim Löw: "Er hielt trotz der 0:1-Pleite gegen Frankreich überraschend an seiner Startformation fest. Genau diese Sturheit brauchst du als Bundestrainer, um erfolgreich zu sein. Das ist eine riesige Stärke."

 

SID