Neben dem ungebrochenen Fluch des Titelverteidigers hatte die Fußball-WM noch weitere Erkenntnisse zu bieten. Die Stimmung war überraschend gut, die Organisation nahezu perfekt. Der Videobeweis hat seine Feuertaufe bestanden, die Standards waren Trumpf. - Der SID hat die wichtigsten WM-Erkenntnisse zusammengestellt: Jetzt Fußballreise buchen!

FLUCH: Der Titelverteidiger war nach der Vorrunde raus. Natürlich. Warum sollte es Deutschland anders gehen als Spanien und Italien zuvor? Die größten Fehler werden schließlich im Erfolg gemacht. Und beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) wurden und werden ganz augenscheinlich jede Menge falscher Entscheidungen getroffen. Die Kritik an den handelnden Personen reißt nicht, der Ruf nach personellen Konsequenzen wird lauter. (SID)

FRUST: Noch schlechter als der deutschen Mannschaft erging es dem deutschen Schiedsrichter Felix Brych. Über einen Monat war der Münchner in Russland - und kam nur einmal zum Einsatz. Eine Demütigung für den 42-Jährigen. Warum er auf dem Abstellgleis stand, weiß (noch) niemand so genau. Aufklärung vonseiten der FIFA ist nicht zu erwarten. (SID)

PARTY: Allen Befürchtungen im Vorfeld zum Trotz - die Endrunde in Russland hat funktioniert. Klar, die Vergabe an das Riesenreich unter der Herrschaft des fast allmächtigen Wladimir Putin war ein Skandal. Aber die Kritik daran verstummte schnell. Zu gut war die Stimmung in den Städten und die Organisation - von Gewalt keine Spur. Vor allem die Fans aus Mittel- und Südamerika machten ordentlich Party. Ob Russland nach der WM auch bunt bleibt? Zweifel sind angebracht. (SID)

PREMIERE: Der Videobeweis hat bei der Endrunde wesentlich besser funktioniert als in der vergangenen Bundesliga-Saison. Natürlich waren einige nicht zufrieden - doch im Vergleich zur deutschen Dauerdebatte war der Ärger eher gering. Die Beteiligten der Bundesliga sollten sich ein Beispiel nehmen. (SID)

STANDARD: Wer spielerisch nicht viel zu Wege brachte, der setzte eben auf den ruhenden Ball. Standard-Tore gehörten zum Standard, dazu zählten auch die Treffer vom Elfmeter-Punkt. Der neue Strafstoß-Rekord hat natürlich auch etwas mit dem Videobeweis zu tun. Dennoch scheint klar: In Zeiten der großen Defensivkunst ist das Standard-Tor oft die letzte Rettung - gerne auch in der Nachspielzeit. (SID)

BALLBESITZ: Nehmt ihr den Ball - wir kontern lieber! Die Zeit des Ballbesitz-Fußballs scheint vorerst vorüber. Viel erfolgreicher war bei der Endrunde das schnelle Umschalten. Jürgen Klopp hatte sicher seine Freude daran. Wer aber nur hinten dicht macht und auf die Fehler des Gegners lauert, verrät irgendwie auch die Idee des Spiels. (SID)

AUFBLÄHUNG: Die Partien waren nicht immer eine Augenweide. Defensiv können die meisten Mannschaften mittlerweile fast alles, offensiv sieht das allerdings ganz anders aus. In acht Jahren kommen noch 16 (!) Teams dazu. Sportlich ein Wahnsinn, zum Milliarden-Scheffeln perfekt... (SID)

STARS: Cristiano Ronaldo und Lionel Messi waren früh zu Hause. Ihre große Zeit scheint vorbei. Vielleicht wird schon die Kür des Weltfußballers im September zeigen, dass die Wachablösung vollzogen ist. Kylian Mbappe könnte die beiden Superstars beerben - Neymar hat sich mit seiner Fallsucht selbst "disqualifiziert". (SID)

KONTINENTALVERSCHIEBUNG: Die WM war am Ende eine EM. Die vier Halbfinalisten kamen alle aus Europa. Im Viertelfinale durfte lediglich Südamerika (Brasilien und Uruguay) noch ein bisschen mitspielen. Nur ein Lateinamerikaner (Mexiko) und ein Asiat (Japan) hatten es in die K.o.-Runde geschafft. Afrika fehlt gänzlich. Dass Asien und Afrika bei der ersten "Mega-WM" in acht Jahren zusammen 17 (!) Teilnehmer stellen, zeigt einmal mehr die Tragweite dieser Entscheidung. (SID)

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SID