Der Rücktritt von Nationalspieler Mesut Özil wird negative Auswirkungen auf die Integrationsarbeit im Fußball haben. Davon ist Mehmet Matur, der Integrationsbeauftragte des Berliner Fußball-Verbandes (BFV), überzeugt. "Natürlich bin ich sehr traurig über seinen Rücktritt. Wir nutzen seinen Namen und sein Beispiel, um Kinder und Jugendliche dazu zu motivieren, Fußball zu spielen", sagte Matur im Interview mit der FAZ. Jetzt Fußballreise buchen!

Von allen Nationalspielern mit Migrationshintergrund sei Özil bei den Kindern "am beliebtesten", betonte Matur, "gerade bei den türkischen Jungs. Sie tragen Özil-Schuhe und sind stolz darauf, und auch das Özil-Nationaltrikot".

Matur beschrieb zudem, dass die direkten rassistischen Angriffe im Fußball-Alltag "generell zurückgegangen" seien, indirekte Beleidigungen gebe es aber nach wie vor: "Bei einem Spiel von Türkiyemspor bei Dynamo Berlin haben die Zuschauer Aldi-Tüten hochgehalten. Zwei-, dreitausend Leute. Ein andermal haben sie Fladenbrot aufs Spielfeld geworfen, als Türkiyemspor ein Tor geschossen hatte."

Das Thema Integration werde die Gesellschaft "noch lange vor Herausforderungen stellen", meinte Matur. Dafür müsse man "gemeinsam an einem Strang ziehen, hier die Mehrheitsgesellschaft und da die Menschen mit Migrationshintergrund".

 

SID