Der letzte Teil des Weges zur Fußball-WM beginnt. Fragen und Antworten zu Ablauf, Kadernominierung, weiteren Gegnern und den Chancen der Nationalspieler. Jetzt Fußballreise buchen!

Wie geht es weiter?

Nach dem 0:1 gegen Brasilien haben die Tage der Entscheidung begonnen. Bundestrainer Joachim Löw kann sich noch sieben Liga-Spieltage und ein bisschen Europapokal anschauen, dann muss er sich auf seinen vorläufigen WM-Kader festlegen. Diesen benennt er am 15. Mai im Dortmunder Fußball-Museum, wahrscheinlich mit mehr als 23 Spielern. Bis zum 4. Juni muss beim Weltverband FIFA das endgültige 23er-Aufgebot gemeldet werden.

Und dann?

Am 23. Mai beziehen die Weltmeister ihr zweiwöchiges Trainingslager in Eppan in Südtirol, das ein Länderspiel in Klagenfurt gegen Österreich (2. Juni) beinhaltet. Es folgt der letzte Test gegen den WM-Teilnehmer Saudi-Arabien (8. Juni) in Leverkusen. Vier Tage später geht der Flieger nach Russland, wo in der Vorrunde Mexiko (17. Juni), Schweden (23. Juni) und Südkorea (27. Juni) warten. Die deutsche Mannschaft residiert in Watutinki bei Moskau. Zur Erinnerung: Das WM-Finale ist am 15. Juli.

Wer hat seinen Platz sicher?

Viele. Löws Gerüst steht. Neun Plätze in der ersten Elf scheinen an Joshua Kimmich, Jerome Boateng, Mats Hummels, Jonas Hector, Toni Kroos, Sami Khedira, Mesut Özil, Thomas Müller und Timo Werner vergeben. Offen: die Torhüterposition, weil Kapitän Manuel Neuer noch um seine Rückkehr kämpft. Marc-Andre ter Stegen steht als zuverlässiger Ersatz bereit. Links außen fällt die Entscheidung zwischen Julian Draxler, Marco Reus und Leroy Sane. Auch Ilkay Gündogan wird sicher dabei sein.

Wer steht in der zweiten Reihe?

Leon Goretzka, Marvin Plattenhardt und Antonio Rüdiger dürfen sich ihres WM-Tickets fast sicher sein. Aussichtsreich sind neben den Torhütern Bernd Leno und Kevin Trapp noch Emre Can, Matthias Ginter, Niklas Süle sowie Mario Gomez und Sandro Wagner im Duell um einen Platz im Sturm.

Wer muss kämpfen?

"26 waren jetzt nominiert, da kommen noch drei, vier Spieler dazu. Daraus wird sich der Kader ergeben", sagt Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff. Es bleibt also eine Chance für Mario Götze, eine deutlich kleinere für Andre Schürrle. Auch für Julian Brandt, Sebastian Rudy oder Lars Stindl wird es eng. Derzeit außen vor sind beispielsweise die Confed-Cup-Sieger Kerem Demirbay, Benjamin Henrichs und Amin Younes - aber auch die Weltmeister Benedikt Höwedes und Shkodran Mustafi.

Wird es einen "David Odonkor 2018" geben?

Höchstwahrscheinlich nicht. Es wird ein Team der Arrivierten nach Russland fliegen. Eine "Geheimwaffe" sehe er nicht, sagt Bierhoff. Will Löw alle Positionen doppelt besetzen, wird es schwer für einen Mann aus dem Nichts.

Wie stehen die Chancen, erneut Weltmeister zu werden?

Ganz gut. Mehr nicht. Deutschland ist auf Augenhöhe mit der Weltelite, hat allerdings derzeit keine Ausnahmestellung. Keiner der vier Härtetests gegen England (0:0), Frankreich (2:2), Spanien (1:1) und Brasilien (0:1) endete mit einem deutschen Sieg. Allerdings ist die erste Elf weit besser als jene, die am Dienstag spielte. Der WM-Titel ist definitiv möglich.

Wer sind die größten Konkurrenten?

Wer die Spanier in der ersten halben Stunde gegen Deutschland brillieren sah, wer mitbekam, dass sie am Dienstag Argentinien mit 6:1 aus dem Stadion schossen, muss sie zu den ganz heißen Titelanwärtern zählen. Wie auch Frankreich, das die meisten Supertalente versammelt. Brasilien wird womöglich überschätzt, die englische Mannschaft befindet sich noch im Aufbau. Vize-Weltmeister Argentinien ist immer noch zu abhängig von Lionel Messi.

 

SID