Ein Entschädigungsprogramm für Arbeiter rund um die Fußball-WM in Katar hätte nach Ansicht von Katja Müller-Fahlbusch von Amnesty International eine langfristige Wirkung. Der Weltverband FIFA könnte die Situation nach Turnierende "nicht vergessen", sondern man würde sich "über Jahre und Jahrzehnte mit diesen Fragen beschäftigen", sagte die Nahost-Expertin bei der Fan-Veranstaltung "Nicht unsere WM" in Frankfurt/Main.

Amnesty-Experting äußert sich zur WM in Katar (Foto: AFP/SID/GUILLEMETTE VILLEMIN)
Amnesty-Experting äußert sich zur WM in Katar
Foto: AFP/SID/GUILLEMETTE VILLEMIN

Durch Entschädigungen für Arbeiter, die auf Baustellen für die WM (20. November bis 18. Dezember) ums Leben gekommen sind, verletzt oder ausgebeutet wurden, hätte man einen "ganz wichtigen Präzedenzfall" und würde ein "Exempel setzen", sagte Müller-Fahlbusch. Ein solcher Mechanismus sei "ein Mammutprojekt", die FIFA würde damit aber einräumen: "Wir haben die Verantwortung für diese Situation vor Ort, denn wir sind Ausrichter."

Menschenrechtsorganisationen fordern von Katar und der FIFA schon länger Entschädigungszahlungen für Arbeiter sowie die Einrichtung eines Zentrums für Arbeitsmigranten. Dass sich der Deutsche Fußball-Bund (DFB) den Forderungen zuletzt anschloss, sieht Müller-Fahlbusch positiv. "Wir setzen darauf, dass sich der DFB jetzt auch gegenüber der FIFA dafür stark machen wird", sagte sie.

 

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