Vor der 38. Runde in der Premierleague äußerte sich Ralf Rangnick über seine Zeit als Coach von Kultklub Manchester United selbstkritisch. Unter dem 63-jährigen, künftigen ÖFB-Teamchef, der am Montag seinen Kader für die vier Nationsleague-Spiele im Juni benennen will, verpasste der englische Rekordmeister einen Champions-League-Rang klar und bangte bis zum Schluss um die Europa-League-Teilnahme. Vor der letzten Runde in der Premierleague am heutigen Sonntag bei Crystal Palace sind die "Red Devils" auf Platz 6, könnten diesen noch an West Ham United verlieren.

 

Unter Ralf Rangnick und ehemaligen "Architekten" beim FC Red Bull Salzburg gab es in 28 Partien folgende Bilanz: 11 Siege, 9 Remis und 8 Niederlagen. Dass eine derartige Bilanz für einen Club wie Manchester United enttäuschend ist, ist dem gebürtigen Süddeutschen bewusst: "Wir kamen nie dem aggressiven, proaktiven Fußball nahe. Das hat mit Physis zu tun." Der erfahrene Trainer verwies dabei auch auf den "Faktor Zeit": "Liverpool hat in der ersten Saison unter Jürgen Klopp auch nicht diesen Fußball gespielt. Das hat eineinhalb Jahre gedauert und sie sind in der ersten Saison Achter geworden."

Rangnick & CR7 passte nicht zu Stil

Weiters zeigte sich Rangnick geständig, dass Cristiano Ronaldo nicht wirklich zu seiner Philosophie passe. "Er hat einige Tore geschossen, aber - und ich gebe ihm nicht die Schuld, er hat großartig gespielt - er ist kein Pressing-Monster. Das trifft auch für andere Spieler zu, deshalb mussten wir Kompromisse machen. Wir haben nie die richtige Balance gefunden zwischen dem, was wir mit Ball und was wir ohne Ball gebraucht haben."

Der künftige ÖFB-Teamchef weiter selbstkritisch: "Ich habe erwartet, dass ich mit meinem Trainerteam die Mannschaft nachhaltiger entwickeln kann. Nicht nur die Spieler sollten verantwortlich gemacht werden, auch wir."

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