Fußball-Ikone Zlatan Ibrahimovic hat seinem Heimatland Schweden einen unfairen Umgang mit seiner Person und sogar verdeckten Rassismus vorgeworfen. In einem Interview mit dem französischen TV-Sender Canal plus prangerte der Sohne einer kroatischen Mutter und eines bosnischen Vaters speziell die Berichterstattung der schwedischen Medien an.

"Ich weiß doch, wie es funktioniert", sagte der Stürmer von Manchester United, "bekommen sie nicht, was sie wollen, spielen sie verrückt. Die können ruhig jeden Mist über mich schreiben, das berührt mich nicht. Mich macht das nur stärker, denn ich brauche sie nicht, aber sie brauchen mich."

Der 35-Jährige wittert auch einen Grund für die seiner Meinung nach schlechte Behandlung: "Es hat mit Rassismus zu tun. Ich sage nicht: Das hier ist Rassismus, aber es gibt eine Art Undercover-Rassismus, da bin ich mir zu 100 Prozent sicher. Weil ich kein Andersson oder Svensson bin. Hieße ich so, würden sie mich verteidigen, selbst, wenn ich eine Bank ausgeraubt hätte. Aber sie verteidigen mich nicht so, wie sie das tun sollten. Ich bin vermutlich der beste schwedische Spieler überhaupt. Das, was ich erreicht habe, hat niemand anders erreicht."

Schon in seiner Zeit als Jungprofi beim schwedischen Topklub Malmö FF habe man ihn eine gewisse Ablehnung deutlich spüren lassen, klagte Ibrahimovic: "Als ich nach Malmö kam, wurde ich nicht so akzeptiert wie alle anderen. Ich spürte, dass ich nicht dort hineinpasste. Ich war das schwarze Schaf, sie akzeptierten mich nicht, mochten meine Attitüde nicht. Ich war nicht so wie die anderen, war nicht blond, hatte keine schwedisch helle Haut. Ich ragte deshalb so heraus, weil ich gezwungen war, zehnmal so viel zu leisten wie andere."

SID