Das ÖFB-Team war gefordert den einen noch ausständigen Punkt gegen die Gäste aus Nordmazedonien zu holen um sich zum zweiten Mal für eine Europameisterschaft zu qualifizieren. Präsentiert wurden dabei auch die neuen Auswärts-Trikots für die EM im kommenden Jahr. Das Hinspiel gewann das ÖFB-Team mit 4:1.

Österreich startete in Schwarz-Türkis und mit LASK-Keeper Alexander Schlager im Tor, der an diesem Abend sein Debüt feiern durfte. Doch die ersten Minuten tat man sich noch etwas schwer ins Spiel zu finden. Nordmazedonien stand sehr kompakt und machte die Räume sehr eng. Doch in Minute sieben nutzt David Alaba eine Unachtsamkeit in der Gäste-Hintermannschaft, übernimmt einen Pass von Stefan Lainer, überspielt Torhüter Stole Dimitrievski und stellt auf 1:0. Der erträumte und perfekte Start ist gelungen. Nach 17 Minuten hatte Marko Arautovic die große Möglichkeit auf 2:0 zu stellen, doch sein Schuss ging knapp am langen Eck vorbei. Nur knappe 60 Sekunden später tankte sich plötzlich Martin Hinteregger durch die Abwehrreihen der Gäste und scheiterte aus kurzer Distanz am Schlussmann der Gäste. Die ersten zwanzig Minuten hatte Österreichs Team also alles im Griff. 22 Minuten waren vorbei und der Mann aus Shanghai hatte seine zweite Chance, doch Arnautovic traf nur das Außennetz. Mit ein wenig mehr Kaltschnäuzigkeit hätte es gut und gerne schon 3:0 stehen können.

Der Regen drückte ebenso aufs Tempo und machte den Rasentief und die Trikots schwer. Nach einer halben Stunde hatte Debütant Schlager gerade einmal zwei Ballkontakte und die mit dem Fuß. Ein ruhiger Abend zeichnete sich für ihn ab. Aber auch Nordmazedonien hielt nun den Ball etwas weiter weg vom eigenen Tor. In Minute 32 versuchte es Alaba dann aus der Distanz, aber sein Schuss war nur eine Fangübung für Dimitrievski. Kurz darauf war es wieder einmal Marko Arnautovic, der nach einem Freistoß von David Alaba am Fünfer zum Kopfball kam und wieder nur knapp scheiterte. Nach 35 Minuten wurde es erstmals so ein wenig gefährich für das österreichische Tor. Stefan Lainer musste vor dem Strafraum den Schussversuch blocken. Vorne wurde immer wieder Arnautovic gesucht, der bislang allerdings glücklos blieb. Hinten brannte es nach 40 Minuten erstmals so richtig im Strafraum der Österreicher und Hinteregger musste in höchster Not klären. Zwei Minuten vor der Pause hielt Marcel Sabitzer erstmals auf das Gehäuse der Gäste, doch der Keeper konnte den scharfen Schuss parieren. Sekunden bevor die offizielle Spielzeit abgelaufen war musste erstmals auch Alexander Schlager eingreifen und vor dem Stürmer retten. Die letzte Aktion in Halbzeit eins gehörte Inter-Legionär Valentino Lazaro, der eine Flanke von Stefan Lainer direkt übernahm. Sein Volley ging aber weit über das Tor. Nach 46 Minuten ertönte der Pausenpfiff von Schiedsrichter Michael Oliver aus England.

Stefan Lainer mit Debüt-Treffer

41.000 Zuschauer kamen ins Ernst-Happel-Stadion um die Österreicher zur EM zu schreien. Doch noch war die Stimmung etwas gedämpft. Nach zwei Minuten der zweiten Halbzeit wurde es aber erstmals wieder laut, als Lazaro abzieht und einen Eckball raus holte. Seine Hereingabe beim Corner fand über Umwegen Stefan Lainer und der Gladbach-Legionär schießt mit dem 2:0 (47.) das Rot-Weiß-Rote Team ganz, ganz nah an die EM heran. Im 18. Spiel war es das erste Tor Lainers im Teamdress. In der 51. Minute wurde Schlager bei einem Eckball beinahe im kurzen Eck überrascht, doch der Linzer Schlussmann parierte hervorragend. 

David Alaba ließ sich kurz am Oberschenkel behandeln. Ganz fit dürfte der Bayern-Legionär noch immer nicht sein, doch er biss die Zähne zusammen. Eine Stunde war gespielt und die Gäste kamen zu einer guten Freistoß-Position. Der Schuss ging allerdings weit am Ziel vorbei. Drei Minuten später ging Lazaro steil und überraschte den Torhüter beinahe im kurzen Eck. Auch Arnautovic wollte unbedingt seinen Treffer erzielen und versuchte alles hinein zu werfen. In der 68. Spielminute knallte Sabitzer einen Freistoß aus gut 25 Metern in die Mauer und knockte damit Aleksandar Trajkovski kurzzeitig aus. Nach 71 Minuten hatte der eingewechselte Gjoko Zajkov die bisher größte Chance der Gäste, doch sein Kopfball fand nur die Arme von Keeper Schlager. In der 74. Minute wurde es noch gefährlicher. Trajkovski verzog nur knapp. Nur eine Minute war es der gleiche Spieler, der Schlager erstmals so richtig prüfte. Nordmazedonien dränge nun auf den Anschluss und schnürte Österreich einige Minuten lang im Strafraum ein. Nach 78 Minuten verletzte sich Valentino Lazaro, der von Christopher Trimmel ersetzt wurde. Das Stadion war aber schon in Feier-Stimmung. In den letzten zehn Minuten wurde es immer lauter im Oval. Neun Minuten vor dem Ende hatte Sabitzer noch mal eine Chance nach einer Flanke von Trimmel. Jetzt wurde das Team von den Fans zum Sieg getragen. In der Schlussminute durfte auch noch Stefan Ilsanker für Konrad Laimer mitmachen. Nach 90 Minuten gab es nochmal drei oben drauf. Dann gab es auch noch Sonderapplaus für Torschütze David Alaba, der durch Michael Gregoritsch ersetzt wurde. Der Wehrmutstropfen fiel in der 93. Minute, als Vlatko Stojanovski doch noch das 2:1 erzielen konnte. Dann war es geschafft! Österreich ist bei der EM 2020 dabei!