Mit seinem 13. Saisontor in der Serie A für seinen Klub FC Bologna trug der 98-fache ÖFB-Teamstürmer Marko Arnautovic am Mittwochabend dazu bei, dass sein ehemaliger Klub Inter Mailand im Meister-Rennen mit Lokalrivale AC Mailand einen herben Dämpfer erlitt. Im Nachtragsspiel erzielte der 33-jährige Wiener beim 2:1-Sieg nach dem frühen Rückstand durch Ivan Perišić (3. Min.) gegen den amtierenden Meister, der nun vier Runden vor Saisonende im Kampf um den "Scudetto" und die Titelverteidigung zwei Zähler hinter dem AC Milan liegt, den wichtigen 1:1-Ausgleich per Kopfball (28. Min.)

Der sass...Arnautovic` Ausgleichstreffer per Kopfball gegen Titel-Aspirant Inter Mailand ist unterwegs. Mit der 1:2-Niederlage in Bologna kassierte der Meister in der 34. Runde seine vierte Saisonniederlage.

Inter verpasste damit den Sprung an die Tabellenspitze. Bolognas Siegtor entsprang im übrigen einem kuriosen Patzer von Inters Schlussmann Ionuț Radu.  Der anstelle des nicht ganz fitten Stammkeepers Samir Handanovic aufgebotene Rumäne wollte den Ball nach einem Einwurf unter Druck schnell weiterleiten, schlug aber ein Luftloch. Nicola Sansone (81.) bedankte sich vor dem leeren Tor.

Gazetten überschlagen sich mit Lob für Arnautovic

Die Gazzetta dello Sport lobte Marko Arnautovic als "wahren Kämpfer" und gab im die beste Note (7,5) unter allen Profis. "Inter verschwendet zu viele Gelegenheiten und der gnadenlose Arnautovic bestraft sie", kommentierte der "Corriere dello Sport" den Kopfball-Treffer des Wieners zum 1:1. Arnautovic verschaffte sich mitten im Zentrum Platz, Inters Defensive hatte das Nachsehen. Eine "Meisterleistung eines Top-Spielers", lobte "Tuttosport".

Der in der 88. Minute ausgetauschte Arnautovic hat mit seinen 13 Saisontoren nun eine Marke erreicht, die bisher noch nie ein Österreicher in Italiens Oberhaus geschafft hat. Zuvor stand die Bestmarke bei 12 Treffern, aufgestellt von Engelbert König 1946/47 für Lazio Rom und Ernst Ocwirk 1956/57 für Sampdoria Genua. Bologna hat insgesamt in dieser Saison nur 39 Tore erzielt, Arnautovic schoss davon genau ein Drittel davon.

Sieg Sinisa Mihajlovic gewidmet

"Inter schickt den Scudetto zum Teufel", titelte die Gazzetta in Anspielung auf Milans Spitzname "Il Diavolo" (Teufel). Das vermeintlich schwerere Restprogramm hat Milan. Bei Punktegleichstand entscheidet der direkte Vergleich indes für das Team von Stefano Pioli. Am Sonntag hat Milan die Fiorentina zu Gast, Inter tritt bei Udinese an.

Arnautovic umarmte nach der Partie Bolognas Präsident Joey Saputo, US-Unternehmer italienischer Herkunft, der ihn zu Saisonbeginn verpflichtet hatte. Der seit 19. April 33-jährige Wiener hatte in der Saison 2009/10 als Youngster leihweise bei Inter gespielt, damals gewann der Club unter Jose Mourinho das Triple aus Meisterschaft, Cup und Champions League. Arnautovic erhielt vom "Special-One" jedoch nur wenig Einsatz-Minuten.

Bologna widmete den Sieg seinem erkrankten Trainer Sinisa Mihajlovic, der derzeit wegen Leukämie im Krankenhaus behandelt wird. Auf der Trainerbank wurde Mihajlovic von seinem serbischen Landsmann und Co-Trainer Miroslav Tanjga ersetzt. In der Tabelle liegt die Mannschaft aus der Hauptstadt der Region Emilia-Romagna weiter auf dem 13. Platz.

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