Bayern Münchens Ex-Coach Carlo Ancelotti wäre sich auch als zweite Wahl nicht für den Posten des Fußball-Nationaltrainers in seiner italienischen Heimat zu schade. "Dass ich die Nationalmannschaft trainiere, ist eine Möglichkeit", sagte der 58-Jährige laut italienischen Medien zu seinen Ambitionen auf das Trainer-Amt beim viermaligen Weltmeister. Gut ein halbes Jahr nach seiner Beurlaubung beim deutschen Meister schränkte Ancelotti jedoch ein, lieber täglich zu arbeiten und deswegen einen neuen Klub für die bessere Lösung zu halten.


Allerdings ist Ancelotti für die Not-Spitze des italienischen Verbandes FIGC für den Neuaufbau der Squadra Azzurra nach der kläglich verpassten Teilnahme an der WM-Endrunde in Russland zuletzt nicht Plan A gewesen. Erst Ende Februar hatte der mit der Suche nach einem Nachfolger für den gefeuerten Gian Piero Ventura beauftragte FIGC-Kommissar Alessandro Costacurta sich öffentlich auf Venturas Vorgänger Antonio Conte vom englischen Meister FC Chelsea als Favorit festgelegt. Der Ex-Nationalspieler deutete dabei bereits auch an, dass Ancelotti eher weniger Interesse an einem Engagement zu haben scheine.

Zurzeit ist U21-Trainer Luigi Di Biagio interimsweise für Italiens Nationalelf zuständig. Nach dem WM-Turnier allerdings soll ein neuer Chefcoach feststehen. Neben Conte und Ancelotti gehören auch Roberto Mancini von RB Leipzigs Europa-League-Achtelfinalgegner Zenit St. Petersburg und Leicester Citys früherer Meistermacher Claudio Ranieri zu den höchstgehandelten Kandidaten auf die Position.

Italien ist in Russland erstmals seit 60 Jahren nur Zuschauer bei einem WM-Turnier. Elf Jahre nach ihrem bislang letzten Titelgewinn 2006 in Deutschland verpasste die Squadra Azzurra im vergangenen Herbst in den Europa-Play-offs gegen Schweden das Endrunden-Ticket.

 

SID